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11.11.2011 Handball international

Kieler Nachrichten: Razzia bei Moustafa: Hat der IHF-Präsident Schmiergeld angenommen?

Aus den Kieler Nachrichten vom 11.11.2011:

Hamburg. Am Tag nach der Razzia gab man sich bei der Internationalen Handball-Föderation (IHF) zugeknöpft. Dabei bestand erheblicher Aufklärungsbedarf. Denn am Mittwoch hatte die Kriminalpolizei die IHF-Zentrale in Basel durchsucht und auch das Penthouse des IHF-Präsidenten Hassan Moustafa in Rheinfelden. Der nächste Skandal im Hause des 67-jährigen Ägypters.
Ausgangspunkt der Durchsuchung war ein Rechtshilfeersuchen der Staatsanwaltschaft Hamburg. Sie wirft dem Welthandballpräsidenten "Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr wegen Unregelmäßigkeiten bei der Vermarktung von Sportrechten" vor, wie der Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft Wilhelm Möllers erklärte. "Es besteht insbesondere ein begründeter Anfangsverdacht, dass aufgrund von zwei angeblichen Beraterverträgen im Jahr 2007 insgesamt 602 000 Euro an den Präsidenten der IHF geflossen sind."

Schon im Januar 2010 berichtete der "Spiegel" über einen geheimen Beratervertrag, den der IHF-Präsident 2007 als Inhaber der in Kairo ansässigen Firma Sports Group mit der Hamburger Sportrechte-Agentur Sportfive abgeschlossen hatte. Laut diesem Vertrag erhielt Moustafa eine Million Schweizer Franken dafür, dass er zwischen 2007 und 2009 für Sportfive im nordafrikanischen und arabischen Markt tätig sein sollte. Demnach sollte er seinem Geschäftspartner "nach besten Kräften in seiner Anstrengung unterstützen, sich die Vermarktungsrechte an bedeutenden Veranstaltungen zu sichern."

Mindestens die Hälfte des Honorars soll auf ein Privatkonto Moustafas geflossen sein. Das Problem: Moustafa hatte in seiner Eigenschaft als IHF-Präsident Sportfive für die Zeit zwischen 2006 und 2009 die TV-Rechte an allen IHF-Weltmeisterschaften verkauft. Das Volumen betrug laut Insidern rund 32 Millionen Schweizer Franken; es flossen 23 Millionen in die Kassen des Weltverbandes. Dieser Kontrakt begründet den Vorwurf, dass der Beratervertrag aus dem Jahr 2007 nicht weniger darstellt als Schmiergeld für den Vertrag aus dem Jahr 2006.

(Von Erik Eggers, aus den Kieler Nachrichten vom 11.11.2011)


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