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05.04.2012 Verein

A-Jugend des THW beim Rookie-Cup in Berlin

Die A-Jugend des THW Kiel spielt am Wochenende beim Rookie-Cup in Berlin.
Die A-Jugend des THW Kiel spielt am Wochenende beim Rookie-Cup in Berlin.
Bereits zum dritten Mal in Folge gastiert am Osterwochenende der "Rookie-Cup by Rehband" in Berlin. Vom 6. bis 8. April werden 16 Bundesligisten mit ihren A-Jugendmannschaften antreten und den Turniersieger ermitteln. Komplettiert wird das Feld des größten und wichtigsten deutschen Nachwuchs-Turniers von der Jugend-Auswahlmannschaft 1995 des Deutschen Handballbundes. Die Füchse Berlin treten in diesem Jahr vor heimischen Publikum als Titelverteidiger an, und auch die A-Jugend des THW Kiel wird an der Spree ein Wörtchen um die Pokalvergabe mitreden mögen.
Die Zukunft des deutschen Handballs zeigt sich an diesen drei Tagen im Horst-Korber-Sportzentrum und in der Sporthalle Falkenseer Damm in Spandau. In insgesamt vier Hallen wird um Tore und Punkte gespielt, der Eintritt ist frei.

Die A-Jugend des THW Kiel trifft in der Vorrunde auf die Nachwuchs-Mannschaften von GWD Minden, der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen, des VfL Bad Schwartau und des HC Erlangen. Jeweils die ersten beiden Mannschaften in jeder der vier Vorrunden-Gruppen qualifizieren sich für das Viertelfinale, das am Sonnabend ausgetragen wird. Am Sonntag finden dann das Halbfinale, das Finale sowie die Platzierungsspiele statt.

Auf der Homepage der TOYOTA Handball-Bundesliga können sich Fans mithilfe eines Live-Tickers zeitnah über das Abschneiden der THW-A-Jugend informieren:
Infos und Spielplan zum 3. Rookie-Cup

(Christian Robohm)

 

"Ein Gradmesser für den Nachwuchs"

Reiner Witte, Präsident der TOYOTA Handball-Bundesliga.
Reiner Witte, Präsident der TOYOTA Handball-Bundesliga.
Der TOYOTA Handball-Bundesliga ist es sehr ernst mit ihrem Ansinnen, sich für den Handball-Nachwuchs zu engagieren. Ein Beleg dafür ist unter anderem der Rookie-Cup, der in diesem Jahr vom 6. bis zum 8. April bereits zum dritten Mal in Berlin ausgetragen wird. Reiner Witte, Präsident der TOYOTA Handball-Bundesliga, sprach in einem Interview darüber, welche Bedeutung der Rookie-Cup hat und wie er in das Gesamtkonzept zur Nachwuchsförderung der Liga passt.
TOYOTA Handball-Bundesliga:
Herr Witte, zum dritten Mal veranstaltet die TOYOTA Handball-Bundesliga in Berlin den Rookie-Cup. Welche Idee steckt dahinter?
Reiner Witte:
Das ist rasch erklärt. Grundgedanke ist es, talentierten Jugendlichen das Schaulaufen vor Trainern und Verantwortlichen der Klubs aus der 1. und 2. Liga zu ermöglichen. Das Turnier ist für viele der jungen Teilnehmer ein Gradmesser. Sie sehen, wo sie mit ihren Fertigkeiten stehen und können einschätzen, ob sie sich für höhere Aufgaben empfehlen. Viele der jungen Handballer tun dies natürlich auch in unserer Jugend-Bundesliga, der Rookie-Cup mit seiner Bündelung und der Intensität an drei Tagen ergänzt dies auf sehr gute Weise. Auch, weil in den vergangenen Jahren Beobachter wie DHB-Trainer Martin Heuberger und Christian Schwarzer interessierte Zuschauer in Berlin waren.
TOYOTA Handball-Bundesliga:
Der Organisationsaufwand für das Turnier ist doch enorm.
Reiner Witte:
Das ist so. Ohne die Hilfe vor Ort wäre es der Liga auch nicht möglich, den Rookie-Cup auszuspielen. Dank des Engagements der Füchse Berlin und des Handballverbandes Berlin waren die vergangenen zwei Veranstaltungen organisatorisch ein toller Erfolg. Ein Großteil der Vorbereitung findet natürlich in unserer Dortmunder Geschäftsstelle statt. Diese wird auch mit fünf Mitarbeitern in Berlin vor Ort sein. Wir haben uns ja dafür entschieden, den Mitarbeiterstab der Geschäftsstelle zu erweitern und weniger Arbeit nach außen zu geben. Das zahlt sich aus.
TOYOTA Handball-Bundesliga:
Wie finanziert sich das Turnier?
Reiner Witte:
Der Rookie-Cup finanziert sich weitestgehend aus den Geldern, die unser Jugendzertifikat einbringt. Das Prinzip ist einfach: Wer die Kriterien des Jugendzertifikates nicht erfüllt, muss eine Ausgleichszahlung in einen Fond leisten. Aus diesem Topf wird unter anderem der Rookie-Cup finanziert. Auch unser umfängliches Jugend-Trainersymposium, das demnächst wieder ansteht, profitiert von diesem Fond.
TOYOTA Handball-Bundesliga:
Das Berliner Turnier ist mittlerweile voll etabliert, oder?
Reiner Witte:
Das kann man so sagen. Das Turnier begeistert und fordert die teilnehmenden Teams und ist DHB-Nachsichtungsmaßnahme, bietet also eine zusätzliche Chance für Trainer und Jugendliche. Dabei zählt allerdings nicht allein der Leistungsgedanke, sondern auch die Art, wie sich die Veranstaltung nach außen und innen präsentiert. Schon bei der Debütveranstaltung vor zwei Jahren war viel Euphorie da. Es gab sehr viele Eltern, die ihre Kinder nach Berlin begleiteten und daraus auch einen Oster-Familienausflug machten. Der Rookie-Cup ist eine Werbung für den Handball. Die Liga engagiert sich in vielerlei Hinsicht für den deutschen Handball-Nachwuchs.
TOYOTA Handball-Bundesliga:
Wie fügt sich der Rookie-Cup in das Gesamtkonzept?
Reiner Witte:
Er ist ein keineswegs unbedeutender Teil der Jugendförderung. Es heißt zwar immer, die TOYOTA HBL habe mit der Nachwuchsförderung zu wenig am Hut. Aber das Gegenteil ist der Fall: Die Jugend liegt uns natürlich sehr am Herzen. Und da ist der Rookie-Cup ein wichtiger Baustein. Gerade auch, weil die größte Problematik in der Nachwuchsarbeit die Anschlussförderung ist. Wenn die Bundesliga- und Nachwuchstrainer nach Berlin kommen, finden sie hier ein Talent-Sammelbecken motivierter Nachwuchsspieler vor. Die Grundlage unserer Jugendarbeit ist das Jugendzertifikat und seine Kriterien, die den Klubs einiges abverlangen. Wir haben das Gütesiegel für herausragende Nachwuchsarbeit in diesem Jahr bereits zum fünften Mal vergeben, für die Klubs gehört es zum guten Ton, sich um das Zertifikat zu bemühen.
TOYOTA Handball-Bundesliga:
Dabei war das Jugendzertifikat zunächst doch eher ein ungeliebtes Kind.
Reiner Witte:
Wie immer, wenn etwas Neues umgesetzt werden soll, gibt es Skeptiker und jene, die mit Begeisterung die Dinge vorantreiben. Letztendlich wurde das Jugendzertifikat und damit auch seine Kriterien in der Mitgliederversammlung beschlossen. Mittlerweile hat sich das Jugendzertifikat durchgesetzt. Es gibt bei allen Bundesligisten eine große Akzeptanz. Viele Erst- und Zweitligisten haben ihre Nachwuchsförderung weiter intensiviert, weil einige wenige das erfolgreich vorgemacht haben. Da gibt es inzwischen einen positiven Druck.
TOYOTA Handball-Bundesliga:
Sind denn schon die ersten Früchte dieser Arbeit zu ernten?
Reiner Witte:
Die Vergabe und die Akzeptanz des Jugendzertifikates ist eine Erfolgsgeschichte. Für die Ausbildung späterer Bundesliga- und Nationalspieler bedarf es allerdings schon einer längerfristigen Entwicklungsschiene von fünf bis zehn Jahren. Grundsätzlich kann man nicht erwarten, dass die Dinge innerhalb von zwei bis drei Jahren schlagartig so viel besser werden. Wir brauchen Geduld, aber es zeichnen sich bereits erste Erfolge ab. Wichtig ist, dass die Handball-Bundesliga, die Klubs und der Deutsche Handballbund das gleiche Ziel vor Augen haben: eine bestmögliche Qualität unserer Spieler. Der Rookie-Cup leistet hierfür Wichtiges.
TOYOTA Handball-Bundesliga:
Sie haben den Verband angesprochen. Der hat nun mit Markus Baur einen neuen Junioren-Trainer. Eine gute Entscheidung?
Reiner Witte:
Das ist eine optimale Lösung. Er ist einer der Spieler aus der goldenen Generation, der zudem schon über viel Erfahrung als Bundesliga-Trainer verfügt. Zudem war er ein beeindruckender Spielmacher. Das alles kann er sehr gut an die jungen Spieler weitergeben. Ich halte die Personalie Baur für eine richtig gute Entscheidung.
(Das Gespräch führte die HBL)


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