ZEBRA: "Der THW Kiel ist die beste Adresse der Welt"
Aus dem offiziellen THW-Magazin "ZEBRA", von Sascha Klahn:
Patrick Wiencek: "Was gibt
es Besseres, als mit den Besten zu trainieren?"
Mit seinen 23 Jahren ist Patrick Wiencek
das zweitjüngste Mitglied der "Zebra-Herde" nach Aron Palmarsson.
Doch im Gegensatz zu dem seit 2009 in Kiel spielenden Isländer
ist der in Duisburg geborene Kreisläufer in Sachen THW Kiel
ein Newcomer: Im Sommer wechselte "Piet", wie Patrick Wiencek
genannt wird, vom VfL Gummersbach an die Kieler Förde.
"Ich habe mich super eingelebt", sagt der blonde 2,01-Meter-Hüne - und
meint damit nicht nur die die äußeren Umstände in der Landeshauptstadt.
"Kiel ist schön, das Einleben wurde mir aber auch vom
Umfeld und vor allem von der Mannschaft einfach gemacht." Er
fühlt sich wohl im Kreis seiner Mitspieler, einen Sonderstatus
hätten die Stars des deutschen Rekordmeisters nicht. "Alle Spieler
werden hier gleich behandelt, es geht ausschließlich um
den sportlichen Erfolg." Da gebe es auch nicht die Ausrede,
dass man erst kurz zur Mannschaft gehöre: "Ich habe mich
bewusst für den THW Kiel entschieden, weil er die beste
Adresse der Welt in meinem Sport ist. Und ich wusste schon vor
meinem Wechsel, dass in Kiel Titel zählen." Besonderen Druck
verspüre er nicht - auch, weil er sich im Team akzeptiert
fühlt. "Ich war überrascht, wie bodenständig die Weltstars in
dieser Mannschaft sind. Ich hätte nicht gedacht, dass die Stimmung
innerhalb der Mannschaft so gut ist." Jeder habe innerhalb
des Teams seine Position. "Es ist doch ein schönes Gefühl,
wenn man von allen erfahrenen Mitspielern Tipps bekommt."
Balic "an die Kette" gelegt
Erfahrungen sammeln und von den ganz Großen des Sports lernen:
Das sind - neben der Hoffnung auf Titel - zwei der guten Gründe, warum
Patrick Wiencek zu den "Zebras" wechselte. "Was gibt
es Besseres, als mit den Besten zu trainieren?", stellt der Kreisläufer
eine rhetorische Frage. Dass er dabei schon nach so kurzer Zeit
große Fortschritte gemacht hat, das bekam unlängst Madrids
Superstar Ivano Balic zu spüren, den Patrick Wiencek
zum Auftakt der "VELUX EHF Champions League" buchstäblich an die Kette
legte. Doch ein großes Aufheben um seine Leistung zu machen, ist nicht
Patrick Wienceks Art. "Das ist doch mein Job", wiegelt
er allzu lobende Worte ab. "Ich bin Handball-Profi, und ich möchte
den maximalen Erfolg. Es macht einfach mehr Spaß, nach Hause
zu kommen und einen Sieg im Gepäck zu haben."
Gewöhnen muss sich Patrick Wiencek
allerdings noch an die gestiegene Aufmerksamkeit an seiner Person. "Natürlich
war man auch in Gummersbach bekannt, aber Kiel ist eben auch in
dieser Beziehung eine ganz andere Größenordnung." Er sei schon
von vielen Fans angesprochen worden, berichtet der "Neue mit der
Nummer 17". "Ich freue mich darüber, dass wirklich alle freundlich
waren und mir auch ein bisschen Privatsphäre gönnen." Denn die ist
dem jungen Mann wichtig. "Man muss einfach auch mal abschalten können."
Ernährungsumstellung und viel Training
Privat ist eigentlich auch die Frage nach dem Gewicht. Und doch wird diese
Patrick Wiencek immer häufiger gestellt - zu sichtbar
sind die Veränderungen. Etliche Kilos verlor der Kreisläufer in
den ersten Monaten an der Förde. "In Kiel wird hochprofessionell
gearbeitet und einfach erwartet, dass man fit ist", sagt
Wiencek. Er habe gesehen, wie professionell sich beispielsweise
Christian Zeitz auf die Saison vorbereitet habe. "Er ist
jetzt mein 'Personal-Trainer' - und er macht seine Sache wirklich gut", lacht
Patrick Wiencek, der mit Hilfe von
Zeitz und Andreas Palicka
auch seine Ernährung umgestellt hat. "Ich bin fitter als je zuvor, auch
gewichtsbedingte leichte Gelenkbeschwerden gehören nun der Vergangenheit
an. Ich bin beweglicher und schneller geworden - die Veränderung hat
mir bisher nur Vorteile verschafft." Bei diesen Worten strahlt
der 23-Jährige - man merkt, Patrick Wiencek
ist längst angekommen beim THW und in Kiel.