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26.02.2013 Verein / Interview

ZEBRA-Interview mit Stefan Adam

Aus dem offiziellen THW-Magazin "ZEBRA", von Sascha Klahn:

Stefan Adam: "Wir wollen unsere  Spitzenposition im deutschen und europäischen Handball nachhaltig  verteidigen."
Klicken Sie für weitere Infos! Stefan Adam: "Wir wollen unsere Spitzenposition im deutschen und europäischen Handball nachhaltig verteidigen."

Seit Mitte Januar hat der THW Kiel ein neues Führungsduo: Neben Klaus Elwardt, der für den sportlichen Bereich bei den "Zebras" verantwortlich zeichnet, bezog Stefan Adam als Geschäftsführer für Finanzen, Marketing, Kommunikation und Organisation sein Büro in der Geschäftsstelle des erfolgreichsten deutschen Handballclubs der vergangenen 20 Jahre. Im "ZEBRA"-Interview spricht Stefan Adam über seine ersten Wochen in der Landeshauptstadt und die Zukunft.
ZEBRA:
Herr Adam, haben Sie sich schon eingelebt?
Stefan Adam:
Da wir in den letzten Wochen sehr viel auch außerhalb Kiels unterwegs waren, wäre das wohl noch etwas übertrieben formuliert. Ich fühle mich aber bereits total wohl hier an der Förde. Inzwischen muss ich auch nicht mehr für jede Autofahrt das Navigationssystem benutzen. Aber bis ich mich mit allen Gegebenheiten in Kiel vollkommen vertraut gemacht habe, wird es schon noch ein wenig dauern.
ZEBRA:
Wie hat Sie das Umfeld des THW Kiel aufgenommen?
Stefan Adam:
Sehr herzlich. Absolut Perfekt. Ich habe mich sofort willkommen und als Teil der THW-Familie gefühlt. Und das nicht nur von der "Mannschaft" in der Geschäftsstelle, sondern auch von den Fans, dem Aufsichtsrat, den Spielern, den Sponsoren und Partnern.
ZEBRA:
Wie sieht zukünftig die Aufgabenverteilung innerhalb der Geschäftsführung aus?
Stefan Adam:
Zunächst verstehen wir uns beim THW als großes Team. Klaus Elwardt und ich sind jetzt die beiden Mannschaftskapitäne. Sabine Holdorf-Schust hat in den vergangenen Jahren viele Bereiche als Geschäftsführerin abgedeckt. Sie ist am längsten an Bord und wird natürlich auch wichtige Aufgaben weiterführen und besitzt Prokura. Die neue Grundaufteilung ist aber klar: Klaus ist Geschäftsführer für den sportlichen Bereich, und ich bin es für die Themen Finanzen, Marketing, Kommunikation und Organisation. Natürlich sind die Grenzen im Sport fließend und nahezu alles greift ineinander. Zum Beispiel ist die Planung des Spielerkaders naturgemäß kein rein sportliches Thema, sondern berührt automatisch auch alle anderen Bereiche des Vereins. Das Gesamtkonzept, wie wir die THW-Zukunft weiterhin erfolgreich gestalten wollen, werden wir also gemeinsam entwickeln und dann mit den jeweils Beteiligten umsetzen.
ZEBRA:
Eine klare Trennlinie kann man also nicht ziehen?
Stefan Adam:
Nein, das ist auch nicht gewollt. In erster Linie arbeiten viele Menschen mit unglaublich viel Leidenschaft und Herzblut an der erfolgreichen Gegenwart und Zukunft des THW Kiel. Aber selbstverständlich muss am Ende des Tages jemand die Entscheidungen treffen. Man hat sich in den entsprechenden Gremien vor einigen Jahren dafür entschieden, dass beim THW Kiel dauerhaft eine Geschäftsführungs-Doppelspitze installiert wird. Das halte ich in Anbetracht der Vielzahl der Aufgaben und der Größe des Clubs auch für eine gute Lösung. Ganz konkrete Aufgabenverteilungen und Abläufe werden sich in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln und verfeinern. Wichtig ist, dass wir alle Mitarbeiter an den Stellen einsetzen, an denen sie ihre größten Stärken besitzen. Das Ganze ist ein ständiger Weiterentwicklungsprozess. Schließlich wollen wir den besten Handballverein der Welt für unsere tollen Fans jeden Tag möglichst immer noch ein kleines Stückchen besser machen.
ZEBRA:
Nach den ersten Wochen in Kiel: Was ist anders im Vergleich zu Ihrer Arbeit beim Bergischen HC?
Stefan Adam:
Ich habe natürlich noch nicht alles bis ins kleinste Detail durchleuchten können. Es wäre wohl auch vermessen, dies in so kurzer Zeit bei einem so großen Club wie dem THW Kiel hinzubekommen. Viele Abläufe und Strukturen sind aber grundsätzlich ähnlich - es ist in Kiel eben alles nur zwei bis drei Nummern größer als beim BHC. Beide Clubs sind in ihren jeweiligen Rahmenbedingungen und Größenordnungen jedenfalls sehr professionell aufgestellt. Während es beim BHC jahrelang hauptsächlich um Aufbauarbeit und Schaffung von Identifikationsfähigkeit ging, geht es beim THW verstärkt darum, die riesigen, teilweise noch nicht vollständig ausgeschöpften Potenziale zu nutzen und unsere Marktführerposition zu behaupten. Das ist schon ein Unterschied in der strategischen Vorgehensweise.
ZEBRA:
Was waren Ihre ersten Aufgaben?
Stefan Adam:
Im Februar ist traditionell das Lizenzierungsverfahren ein wichtiges Thema, da bis zum ersten März die Unterlagen zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit bei der DKB Handball-Bundesliga vorgelegt werden müssen. Für mich war das ein guter Einstiegszeitpunkt, um mir schnell einen Überblick im Bereich der Finanzen zu verschaffen. Jetzt ist alles soweit auf den Weg gebracht. Darüber hinaus ging und geht es für mich in der Startphase zunächst darum, Einblicke in alle wichtigen Geschäftsfelder zu bekommen und die beteiligten Personen kennnenzulernen. Das läuft nach wie vor auf Hochtouren.
ZEBRA:
Was sind die wichtigsten Zukunftsthemen?
Stefan Adam:
Wir sind dabei zu analysieren, in welchen Bereichen wir uns in Zukunft noch besser aufstellen wollen und müssen. Wir wollen schließlich unsere Spitzenposition im deutschen und europäischen Handball nachhaltig verteidigen. Dafür müssen wir verstärkt auch die überregionale Vermarktung unserer tollen Mannschaft und der grandiosen "Marke THW Kiel" vorantreiben. Ein wichtiger Baustein dafür ist zum Beispiel unser Internetauftritt, der zeitgemäß, emotional und professionell den THW repräsentieren sollte und den wir daher dringend modernisieren müssen. Es benötigt aber, wie gesagt, Zeit, ein großes ehrgeiziges Team und ein klares Konzept, um uns in Zukunft auch auf anderen "Spielfeldern" noch besser zu positionieren und weiterzuentwickeln. Mir geht es außerdem darum, die Strahlkraft des THW Kiel als große deutsche Sportmarke zu nutzen, um gemeinsam mit unseren Mitstreitern in der Liga und mit einem dringend modernisierungsbedürftigen DHB an einem Strang zu ziehen und unsere Sportart einem noch breiteren Publikum und neuen Märkten zugänglich zu machen. Unsere faszinierende Sportart Handball muss einfach eine noch wesentlich größere Bedeutung in der deutschen Sport- und Medienlandschaft bekommen. Wenn der zu verteilende Kuchen größer werden sollte, wird das für den THW Kiel als Marktführer dann auch sicher nicht von Nachteil sein.
(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von Sascha Klahn)


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