02.03.2013 | Verein |
In Kiel fehlt dagegen solch ein Zentrum für Schule und Sport, obwohl sich etwa THW-Jugendkoordinator Raul Alonso und seine Mitstreiter mit viel Eigeninitiative und Kreativität darum bemühen, jungen Sportlern den doppelten Einsatz zu ermöglichen. Die Kooperation mit dem TSV Altenholz und die von Prof. Manfred Wegner von der Uni Kiel initiierte Handballrunde zeigen zudem, dass in Kiel viele Kräfte an einem Strang ziehen. Um aber Talente behutsam an Erstliga-Herausforderungen heranzuführen, fehlt es noch an einem anderen Detail - dem Zwischenschritt Zweite Liga. Der TSV Altenholz könnte eine Option werden. Abgesehen von der noch ausstehenden sportlichen Qualifikation wäre aber auch noch die finanzielle Hürde zu nehmen. Für den TSV allein ein schwieriger Kraftakt.
Anderer Sport, ähnliche Sachlage: Seit sich der Kieler Yacht-Club mit dem Einsatz eines hauptamtlichen Trainers einer konsequenten Regattaausbildung verschrieben hat, reifen vor Strande die Talente. Patrick Böhmer und sein Stab aus Honorartrainern haben gute Arbeit geleistet. In der Jugend-Skiffklasse 29er sind die KYC-Segler absolute deutsche Spitze. Beim gerade vor San Francisco gesegelten Youth America's Cup stellte der KYC dazu das Gros der deutschen Crew. Das nährt die Hoffnung, dass in drei oder sieben Jahren Kieler Eigengewächse bei Olympischen Spielen an den Start gehen können. Doch der Verein und die Segler stoßen im internationalen Vergleich an Grenzen. Neben Schule oder Studium sowie dem Sport müssen die Athleten auch noch die Disziplin der Finanzierung bewältigen. Ein fast unmöglicher Spagat, der kaum eine Planung in einem Olympiazyklus, sondern nur von Jahr zu Jahr ermöglicht.
Talente gibt es in Kiel in vielen Bereichen, mit der Hilfe aus Politik und Wirtschaft könnten sie zu Vorbildern für noch jüngere Sportler reifen.
(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 02.03.2013)
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