Gleich zwei Aufstiegsentscheidungen sind am Mittwochabend
in der zweiten Handball-Bundesliga gefallen: Während der
Bergische HC mit Ex-"Zebra"
Viktor Szilagyi
nur ein Jahr nach dem Abstieg aus der DKB Handball-Bundesliga den
direkten Wiederaufstieg feiern kann, zieht der TV Emsdetten erstmals
in die stärkste Handball-Liga der Welt ein.
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Der Bergische HC machte den direkten Wiederaufstieg perfekt.
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BHC |
Der Bergische HC, 2006 aus einer Fusion der ehemaligen
Erstligisten SG Solingen und HC Wuppertal entstanden, galt in dieser
Spielzeit als Aufstiegsfavorit. Zwar hatte man mit Kenneth Klev,
Kristoffer Kleven Moen (beide zurück nach Norwegen), Henrik Knudsen
(HC Meshkov Brest), Runar Karason TV Großwallstadt),
Hendrik Pekeler (TBV Lemgo) und
Fabian Böhm (TuSEM Essen) namhafte Abgänge zu verzeichnen, doch
mit Spielmacher
Viktor Szilagyi aus
Flensburg, dem isländischen Linkshänder Arnor Thor Gunnarsson
aus Bittenfeld und dem erfahrenen Ex-Nationalspieler Michael
Hegemann zog der Bergische HC prominente Neuzugänge für die
Mission "Wiederaufstieg" an Land. Zudem blieben mit Rückraumspieler
Alexander Oelze, der Flügelzange Christian Hoße und Richard Wöss sowie
den starken Torhütern Jan Stochl und Mario Huhnstock einige Stützen
aus der vorherigen Saison erhalten. Und trotz einer kleinen
sportlichen Krise im Dezember - auch bedingt durch eine
Verletzungsmisere - wurde der BHC seiner Favoritenrolle letztlich
gerecht. Nach dem 16. Februar (21:25 gegen Emsdetten) blieb die
Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze ungeschlagen und machte
am Mittwoch durch einen souveränen 23:15-Erfolg in Erlangen den
Aufstieg perfekt.
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Erstmals erstklassig: der TV Emsdetten.
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TVE |
Der TV Emsdetten hingegen betritt in der kommenden Spielzeit
2012/13 Neuland. Mehrfach standen die Nordrhein-Westfalen kurz
vor dem Aufstieg, ganz dicht war man 2010 dran, als man erst in
der Relegation aufgrund eines Treffers am TSV Dormagen scheiterte.
Nach einem etwas enttäuschenden siebten Platz vertraute Trainer
Patrick Liljestrand auf ein eingespieltes Team: Mit Fannar
Fridgeirsoon (Wetzlar) verließ lediglich ein Leistungsträger den
Verein, sein Landsmann Olafur Bjarki Ragnarsson (kam aus Ahlen)
ersetzt ihn aber mehr als glänzend. Und dank der zweitbesten
Abwehr der Liga sowie den Treffern von Linkshänder Janko Bozovic
und Linksaußen Jeffrey Boomhouwer, die gemeinsam bereits über 300
Treffer markierten, nistete sich der TVE schnell an der Tabellenspitze
ein. Diese büßte man zwar mit einer 2:6-Punkte-Serie zuletzt ein,
doch durch den 29:28-Auswärtssieg beim Tabellenvierten aus Bietigheim
wischte man die letzten Aufstiegszweifel davon.
Letzte Auf- und Abstiegsentscheidungen stehen bevor
Für Bietigheim war die Niederlage gegen Emsdetten ein herber Rückschlag
im eigenen Bestreben um den letzten verbliebenen Aufstiegsplatz. Mit nun 39:25 Punkten hat die
Mannschaft um die beiden Salzer-Brüder drei Punkte Rückstand auf
den ThSV Eisenach, der am Mittwoch die HSG Nordhorn-Lingen mit
25:21 bezwang und zudem noch eine Partie weniger absolviert hat als
die Konkurrenz.
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Ergebnisse und Tabelle der DKB Handball-Bundesliga finden
Sie hier.
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Währenddessen stehen die Absteiger aus der DKB Handball-Bundesliga
noch nicht fest. Schlusslicht TuSEM Essen allerdings hat nach der
21:29-Niederlage bei den Rhein-Neckar Löwen bei sieben Punkten
Rückstand auf das rettende Ufer vier Spieltage vor Schluss nur noch
sehr theoretische Chancen auf den Klassenverbleib. Und auch beim
bislang unabsteigbaren Altmeister TV Großwallstadt scheinen die
Lichter auszugehen. Im "Abstiegsendspiel" gegen den TV Neuhausen
zogen die Franken trotz langer Führung mit 26:28 (14:11) den
Kürzeren und belegen mit 11:49 Punkten jetzt wieder den vorletzten
Platz. Während sich mit GWD Minden vermutlich erstmals seit drei
Jahren wieder ein Aufsteiger über den Klassenerhalt wird freuen
dürfen, kämpfen der VfL Gummersbach (15:43 Punkte) und der
TV Neuhausen (13:47) um den 15. Platz. Am letzten Spieltag am 8. Juni
treffen die beiden Clubs im allerletzten Spiel in Gummersbachs
Eugen-Haas-Halle aufeinander.