21.05.2013 | Europapokal |
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Schon heute Abend (20.15 Uhr/Sport 1) können die Berliner für eine Vorentscheidung im Vierkampf um noch zwei Champions-League-Plätze sorgen. Ein Sieg beim HSV Hamburg (5.) würde zwei Spieltage vor Saisonende mindestens Rang vier perfekt machen.
Mitten drin im Ringen um die begehrten Plätze in der Königsklasse sind neben der SG Flensburg-Handewitt (3.) auch die Rhein-Neckar Löwen. "Die Vizemeisterschaft wäre das Sahnehäubchen", sagte Abwehrrecke Roggisch im französischen Nantes. Dort hatten die Löwen beim ersten Endrunden-Turnier um den EHF-Pokal am Sonntag das Finale gegen Gastgeber HBC Nantes mit 26:24 (16:12) gewonnen und erstmals die seit Jahren hohen Erwartungen erfüllt. Dass der erste Titelgewinn ausgerechnet nach dem Rückzug des Groß-Geldgebers Jesper Nielsen gelang, ist ebenso verwunderlich wie notwendig. Denn der EHF-Cup soll als Argument für frische Finanzen dienen. "Dieser Pokal hilft in Sponsorengesprächen, er bringt den Verein sicher weiter", sagte Roggisch.
Bei aller ausgelassenen Stimmung im Löwen-Lager erinnerte Manager Thorsten Storm noch einmal an die Schattenseiten des Wettbewerbs, der nach der Zusammenlegung mit dem Europacup der Pokalsieger noch nicht ausgereift ist. "Dieser Europacup hat für unseren Club einen unglaublichen Wert. Damit haben wir uns nicht nur für eine grandiose Saisonleistung, sondern auch für großes Durchhaltevermögen belohnt. Auch wenn sich dieser Pott, was Aufwand, Kosten und gerade schwerwiegende Verletzungen angeht, nicht rechnet", erklärte er.
In Nantes hatte sich Zarko Sesum beim 28:22 (12:7)-Erfolg im Halbfinale gegen FA Göppingen eine schwere Verletzung im linken Knie zugezogen. Die Löwen hoffen, dass sich der Verdacht auf einen Kreuzbandriss bei dem Serben nicht bestätigt. Bedanken konnte sich Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson in erster Linie bei seinem Kapitän. Nationalspieler Gensheimer, der nach auskuriertem Achillessehnenriss in der vergangenen Woche höchstens von einem Kurzeinsatz geträumt hatte, war mit zehn Toren überragender Spieler auf dem Feld. "Vor zehn Tagen saß ich noch nicht einmal auf der Bank", sagte Gensheimer: "Und jetzt den Pokal zu gewinnen, ist einfach unglaublich."
Traurig reisten die Göppinger ab. Denn der Titelverteidiger verpasste nicht nur den dritten EHF-Pokal-Gewinn in Serie. Er verlor auch das Spiel um Platz drei mit 27:28 (16:15) gegen Team Tvis Holstebro aus Dänemark und wird in der nächsten Saison nicht international spielen. "Das ist bitter für den Verein", sagte Nationalspieler Michal Haaß. Dies steht dem Spielmacher auch mit seinem neuen Club SC Magdeburg bevor: Die Magdeburger waren im Viertelfinale an den Löwen gescheitert.
(aus den Kieler Nachrichten vom 21.05.2013)
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