Aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2014:
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Kim Andersson moderierte mit
Daniel Kristiansson fürs schwedische Fernsehen.
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Herning.
Kim Andersson (31) ist nervös.
Das kommt nur noch selten vor, schließlich ist der verletzte Kapitän
der schwedischen Nationalmannschaft längst ein Weltstar. Doch
diesmal betritt er, der nach einer Schulteroperation erst im Mai
wieder einen Ball in die Hand nehmen darf, Neuland. Der schwedische
Fernsehsender TV4 Sport X-tra hat ihn gebeten, den Experten zu
spielen. "Ihn bin eigentlich ganz gut darin, Blödsinn zu reden",
sagt
Andersson unmittelbar vor seinem
Auftritt. "Aber ich habe meine Zweifel, ob mir das auch live vor
der Kamera gelingen wird." Er hoffe, dass nur 200 bis 300
Landsleute einschalten werden. Was unrealistisch ist, weil TV4
der größte Privatsender seiner Heimat ist. "Er hat seine Sache
ganz gut gemacht", lobte Moderator Daniel Kristiansson den Ex-Kieler,
der kurzfristig einsprang, weil Per Johansson (Ex-Trainer der
Frauen-Nationalmannschaft) abgesagt hatte.
Ganz ausschließen will
Andersson,
derzeit beim dänischen Vizemeister KIF Kolding-Kopenhagen
beschäftigt, eine TV-Karriere nach dem Vorbild seines
Mannschaftskollegen Joachim Boldsen nicht. "Im Moment ist unklar,
ob ich weiter Handball spielen kann. Ich muss mir also Gedanken
machen." Ihn plagten hartnäckige Schmerzen in der linken Schulter,
zweimal versuchte er vergeblich, sie mit konservativen Methoden
in den Griff zu bekommen. Vor zwei Monaten griff er zum letzten
Strohhalm, ließ sich beim Spezialisten Dr. Hans Viggo Johannsen
im dänischen Vejle operieren. "Er hat gesagt, dass ich wieder
hundertprozentig fit werde", sagt
Andersson.
"Aber im Moment will ich mir nicht zu viele Hoffnungen machen."
Das hatte er schon zu oft. So wird er auch nur zuschauen können,
wenn Kolding (10:4 Punkte) am 9. Februar gegen den THW Kiel (12:2)
um den Sieg in der
Champions-League-Gruppe B
spielt. "Wir gewinnen. Auch ohne mich."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2014)