22.02.2014 | Champions League |
Der Plan sieht so aus: Die Top-Klubs spielen in zwei Achter-Gruppen sechs Plätze für ein Viertelfinale aus. Die Vereine, die in der Rangliste jenseits von Platz 16 angesiedelt sind, ermitteln in zwei Gruppen, die jeweils bis zu zwölf Mannschaften umfassen können, die beiden fehlenden Starter für die erste K.o.-Runde. Ginge es nach dem FC Barcelona, würde die mit einem Achtelfinale beginnen, was im Vergleich zum aktuellen System ein Plus von insgesamt vier Spielen zur Folge hätte. Die Bundesliga, die mit ihren 18 Vereinen die größte Europas ist, hat das bereits mit Verweis auf den engen Terminkalender abgelehnt.
Für die Bundesligisten hätte die Reform zur Folge, dass in der A-Liga nur noch zwei (bislang vier) vertreten wären, zwei weitere könnten allerdings noch den Umweg über die B-Liga nehmen. Für sie wäre eine solche Gruppenphase wirtschaftlich nur bedingt interessant, aber für einen Verein wie AEK Athen beispielsweise hätte diese B-Liga durchaus ihren Charme. Griechenlands Double-Sieger ist derzeit nicht in der Lage, sich für die Champions League zu qualifizieren. Aber mit der "Light-Version" könnte der Verein seinen Sponsoren und Fans zuverlässig eine internationale Bühne bieten, den Etat Schritt für Schritt erhöhen und sich mittelfristig vielleicht sogar zu einem A-Team mausern.
Der THW Kiel hat der Reform zugestimmt, obwohl gerade der Branchenprimus angesichts seiner stets gut ausgelasteten Halle extrem darunter leiden würde, sollte er einmal die Qualifikation für die A-Liga verpassen. Da Top-Adressen wie der FC Barcelona aber nicht mehr ausschließen, die Handballsparte wegen Sinnlosigkeit zu schließen, ist die moderate Erweiterung der Königsklasse ein sinnvoller Kompromiss. Einer, der auch für Eurosport interessant sein könnte. Der TV-Sender wird von der EHF genötigt, alle Auftritte der deutschen Teilnehmer zu übertragen. Was bei der Flut an Spielen gegen oft chancenlose Gegner zu Quoten von durchschnittlich lediglich 125000 Zuschauern führt, eine Größenordnung, die für Sponsoren uninteressant ist. Die bei Eurosport deshalb zu Sparmaßnahmen führen, die dem Handball nicht dienen: Beispielsweise die, ihre Kommentatoren nur noch selten live aus den Hallen berichten zu lassen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.02.2014)
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