Aus den Kieler Nachrichten vom 31.03.2014:

"Der Verein lädt ein, die GmbH bezahlt", sagt Berner, der im fünfköpfigen Aufsichtsrat der Handballer sitzt, die vor mehr als zwei Jahrzehnten in eine GmbH ausgegliedert wurden. Zu einer Zeit, als Rainer Voigt & Co längst den Ball in die Ecke gelegt hatten. Profis waren sie nie gewesen, trainiert wurde zweimal in der Woche, zumeist gymnastische Elemente. Ihre Runden drehten sie im Stadtteil Hassee, in dem der THW Kiel sein Vereinsheim hat.

"Aufgewärmt", erinnert sich Voigt, "haben wir uns vor den Spielen immer auf dem Exerzierplatz". 20 Mark hätte es pro Spieltag gegeben, sagt Voigt, der beim FC Kilia kickte, als ein Freund ihn zum THW brachte. Hinter Gert Knop und Heiko Knutsen war Voigt lange dritter Torhüter. "Ich wurde nur zum Aufwärmen gebraucht", sagt Voigt, der seinen ersten Einsatz in einem Handballtor gleich in der Bundesliga haben sollte. Knop war nach Göppingen gegangen, Knutsen musste verletzt pausieren - Vorhang auf für Vogt. "Damals", erinnert sich sein Tischnachbar Peter Werk, "wussten wir immer, wenn wir einmal schlecht gespielt hatten." Statt 6000 Zuschauern wären beim nächsten Mal dann nur noch 3000 in die Ostseehalle gekommen. "Das hat sich geändert."

(von Ralf Abratis und Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 31.03.2014)