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Interview mit Demetrio Lozano:

Demetrio Lozano.
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Als Demetrio Lozano in Kiel zur Vertragsunterzeichnung zu Gast war, sprachen die Kieler Nachrichten mit dem spanischen Nationalspieler.
Kieler Nachrichten:
Herr Lozano, sie kommen gerade aus dem sonnigen Barcelona, wie sind ihre ersten Eindrücke von Kiel?
Demetrio Lozano:
Schon als ich in Hamburg aus dem Flugzeug stieg, hat es geregnet. Aber das habe ich nicht anders erwartet, in Barcelona scheint die Sonne auch nicht jeden Tag. Das Wetter ist kein Problem.
Kieler Nachrichten:
Für einen Handballprofi gibt es sicher auch Wichtigeres. Zum Beispiel: Warum steigen sie aus ihrem noch bis 2003 laufendenden Vertrag in Barcelona aus und wechseln zum THW?
Demetrio Lozano:
Für mich als Spieler ist es das Größte, in die Bundesliga zu wechseln. Es gibt sehr viele starke Mannschaften mit vielen Weltklassespielern. Hier kann ich mich weiter entwickeln, besonders natürlich in Kiel. Der THW gilt als eine der besten Mannschaften in Europa. Barca hat vier Mal gegen den THW gespielt. Es war jeweils sehr knapp. Beide Teams spielen in etwa auf dem gleichen Level.
Kieler Nachrichten:
Wie fielen die Reaktionen in Barcelona auf ihre Wechselabsichten aus?
Demetrio Lozano:
Viele Mitspieler haben sich mit mir gefreut, sie haben mir gratuliert, dass es mit Kiel geklappt hat. Bei der sportlichen Leitung hielt sich die Begeisterung dagegen in Grenzen. Trainer Rivera musste es aber akzeptieren. Die Fans waren zum größten Teil sehr enttäuscht. Bei einer Umfrage, die eine große Sportzeitung gestartet hatte, votierten 82 Prozent dafür, dass ich bleiben müsse. Aber wie gesagt, ich habe mir zum Ziel gesetzt, mich sportlich weiter zu entwickeln. In Kiel arbeitet ein sehr guter Trainer, außerdem gibt es jede Menge großartiger Spieler.
Kieler Nachrichten:
Haben sie sich bei spanischen oder anderen Spielern mit Bundesliga-Erfahrung über die deutsche Liga erkundigt?
Demetrio Lozano:
Ja, zum Beispiel hat mir Jaume Fort Mauri (spanischer Nationaltorhüter bei TBV Lemgo, d. Red.) viel Mut gemacht, zum THW zu wechseln. Starke Unterstützung habe ich auch von Christian Schwarzer erhalten. Es gab weitere positive, aber auch negative Beurteilungen.
Kieler Nachrichten:
In der spanischen Meisterschaft findet die letzte Paarung erst am 23. Juni statt. Barcelona liegt drei Spieltage vor Schluss drei Punkte hinter Ademar Leon zurück. Klappt's noch mit dem Titel?
Demetrio Lozano:
Ich hoffe ja, am letzten Spieltag muss Ademar bei uns antreten. Ich werde jedenfalls alles dafür tun, dass Barca erneut Meister wird.
Kieler Nachrichten:
Barcelona galt über Jahre hinweg als unschlagbar. Jetzt schwächelt Barca, scheiterte in der Champions League, im Copa de Rey und liegt auch im Titelrennen zurück...
Demetrio Lozano:
Das ist richtig. Uns ging es zuletzt genau so wie dem THW. Wir hatten einfach zu viele Spiele. Zur Liga kam Olympia und die Weltmeisterschaft hinzu. Viele Spieler sind schlicht ausgelaugt.
Kieler Nachrichten:
Sie sind im Rückraum auf jeder Position einsetzbar. Wo spielen sie am liebsten.
Demetrio Lozano:
Mir ist es ziemlich egal, ob ich in der Mitte, auf Halblinks oder Halbrechts eingesetzt werde. Ich spiele dort, wo mich der Trainer hinstellt. Allerdings: Auf Halblinks fühle ich mich am wohlsten.
Kieler Nachrichten:
Welche Ziele setzen sie sich mit dem THW?
Demetrio Lozano:
Ich bin der Überzeugung, dass dieses Team alles gewinnen kann.
Kieler Nachrichten:
Wann ziehen sie um?
Demetrio Lozano:
Ich komme mit meiner Frau Nuria, die übrigens ein Baby erwartet, um den 20. Juli nach Kiel. Bis dahin lerne ich schon ein wenig Deutsch. Christian Schwarzer übt schon jetzt mit mir. Jeden Tag muss ich fünf Wörter lernen.
Kieler Nachrichten:
Wir hören?...
Demetrio Lozano:
(Lozano lacht und quält sich einige Silben heraus)... Laufen, Halblinks, Trainer, Tor!
(30.05.01)
Interview: Reimer Plöhn, entnommen den Kieler Nachrichten, 30.05.2001

Mehr Infos über Demetrio Lozano unter Spielerporträt Demetrio Lozano.