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14.05.2002 Bundesliga

Am Donnerstag entscheidet sich Nordhorns Zukunft

Pfingstsonntag: Das Duell der Meisteranwärter

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.05.2002:

Der 28:26-Triumph vom Sonntag in der Arena Oberhausen über TuSEM Essen machte es möglich: Die Kieler Ostseehalle ist beim Duell des Tabellenzweiten THW (50:14 Punkte) gegen Spitzenreiter HSG Nordhorn am Pfingstsonntag (15.30 Uhr) ein weiteres Mal der Nabel der deutschen Handball-Welt. Ein Sieg brächte die Zebras am vorletzten Spieltag auf den Tabellenthron. Gewinnen die Gäste, wäre ihnen die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen.
Aber es gibt viele Verantwortliche in der Handball-Bundesliga, die im Sinne der gesamten Sportart am liebsten den THW vorne sehen würden. Hintergrund sind die finanziellen Probleme der HSG, die in der vergangenen Woche zur Lizenzverweigerung für die kommende Saison geführt hatten. Man stelle sich vor, Nordhorn wird Meister, findet sich aber in der Regionalliga wieder? Der Imageverlust bei Fans und Sponsoren wäre enorm.

HSG-Manager Bernd Rikterink hat fristgerecht Einspruch eingelegt. Darüber wird am Donnerstag in Hamburg entschieden, wie Ligaausschuss-Vorsitzender Heinz Jacobsen gestern bestätigte. Halte die Liga an ihrer Lizenzverweigerung fest, bliebe noch der Gnadenweg beim DHB-Präsidium. Mit der Konsequenz, dass der "Lex Gummersbach" eine "Lex Nordhorn" folgt? Der Kieler verneint: "Das Präsidium hat sich ebenso wie die Liga an die Empfehlungen des Gutachterausschusses zu halten. Diesen Passus haben wir in unseren Statuten neu verankert."

Wie jedoch geht der THW mit der möglichen Situation um, am Sonntag gegen eine Mannschaft um den Titel zu spielen, die wenige Wochen später von der Bildfläche verschwunden sein könnte, gegen ein künftiges Phantom also? Noka Serdarusic sieht keine Probleme. Er könne die Dinge vollkommen voneinander trennen, sagt der THW-Trainer. "Nordhorn hat in der Saison Phänomenales geleistet. Hut ab vor dieser Mannschaft, die nichts dafür kann, was vielleicht in der Chefetage schief gelaufen sein könnte." In die gleiche Kerbe schlägt Uwe Schwenker. "Sollte diese großartige Truppe Meister werden, hätte sie es hundertprozentig verdient." Trainer Andersson habe mit seinem Team eine Riesensaison gespielt, lobt Kiels Manager. Zur wirtschaftlichen Situation wollte er sich nicht äußern. "Das mache ich erst, wenn eine Entscheidung gefallen ist."

(Aus den Kieler Nachrichten vom 14.05.2002)


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