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26.07.2004 Mannschaft / Vorbereitung

Kieler Nachrichten: Saisonauftakt beim THW Kiel: Zum Wiedersehen gab es Golf und Regen

Team des Handball-Bundesligisten THW Kiel traf sich gestern in Hohwacht

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.07.2004:

Bis zum Grün brauchte Klaus-Dieter Petersen drei Schläge. "Ich war super", strahlte "Pitti", der beim traditionellen Saisonauftakt des Handball-Bundesligisten THW Kiel im Golfclub Hohwacht am Ende aber doch elf Versuche benötigte, um den Ball zu versenken. "Das Putten hat uns keiner beigebracht", meinte der 35-Jährige, der gestern ein Wiedersehen mit seinen Mannschaftskollegen feierte.
Mit dabei auch die beiden Neuen im Zebra-Dress, die zumindest als Golfer eine gute Figur abgaben. Der Norweger Frode Hagen (FC Barcelona) landete am Ende des 67-köpfigen Herrenfeldes auf dem elften Platz. Der Schwede Henrik Lundström (Redbergslids) wurde als Sechster bester THW-Spieler und landete mit 270 Metern zudem den weitesten Schlag. Besser war auf Platz vier nur ein ehemaliger Aktiver des zehnmaligen Meisters - Nikolaj Jacobsen. Der Däne feierte am Sonnabend noch mit seinen Ex-Kollegen ausgiebig den 50. Geburtstag des THW-Physiotherapeuten Uwe Brandenburg und spielte gestern dennoch groß auf. Bereits am vergangenen Montag startete der 32-Jährige beim dänischen Erstliga-Aufsteiger Viborg HK in die neue Saison. Noch hält sein mehrfach operiertes Knie. "Im Moment habe ich keine Schmerzen." Da für seinen Klub nur 26 Pflichtspiele im Kalender stehen, ist er zuversichtlich, dass sein Knie auch die Saison übersteht. Den Kontakt zum THW Kiel will Jacobsen, der nebenbei noch eine zweijährige Ausbildung zum Sportlehrer macht, nicht abreißen lassen. "Ich komme bestimmt bei einigen Heimspielen wieder vorbei." Ein Bett findet der Däne immer bei Stefan Lövgren, der ihn auch am Sonnabend beherbergte. "Noch habe ich auch noch einen Schüssel für meine alte Bude", frotzelte Jacobsen, dessen ehemalige Wohnung in Mettenhof mittlerweile Frode Hagen mit seiner Familie bezogen hat.

Gestern Golf, heute Fußball (17 Uhr, TuS Felde) - doch dann geht es los, die Vorbereitung auf die neue Saison. "Ab Dienstag werden wir die Intensität langsam steigern", meinte Trainer Noka Serdarusic. "Sonst schaffen sie das Trainingslager nicht." Am Sonnabend, 31. Juli, fährt der THW traditionell nach Varel/Obenstrohe, um dort acht Tage lang die Muskeln spielen zu lassen. Die berühmten "Foltertage von Varel" - Frode Hagen kennt sie schon aus Erzählungen. "Ich freue mich darauf", meint der 29-Jährige mit einem süßsauren Lächeln.

Bleibt den Spielern zu wünschen, dass Serdarusic seinen verpatzten Norwegen- Urlaub vergessen hat. "Ich war neun Tage angeln und habe keinen einzigen Fisch gefangen."

Der THW in Ostfriesland, Klaus-Dieter Petersen, Christian Zeitz und Henning Fritz auf dem Weg nach Athen. "Ich bin nicht böse darum, beim Trainingslager zu fehlen", weiß Torhüter Fritz aus eigener Erfahrung, wie viel Schweiß rund um das Hotel Waldschlösschen fließen wird. Ganz andere Sorgen hat derweil Klaus-Dieter Petersen, der zuletzt 14 Tage eine Spezialschiene tragen musste, weil sich eine Strecksehne im linken Fuß entzündet hat. Aquajogging und Spaziergänge sollten die Beweglichkeit wieder herstellen."Ich hoffe, dass ich den Fuß Ende nächster Woche wieder voll belasten kann", meint "Pitti", der bei seinen vierten Olympischen Spielen nur ein Ziel hat. "Hinfahren und Gold gewinnen." Im letzten Jahr ließ Stefan Lövgren den Schläger in der Tasche. Rückenprobleme. Nach einjähriger Pause hatte der THW-Kapitän diesmal mehr Lust, die Fotografen im Golfwagen über das Grün zu chauffieren oder selbst Bilder von seinen verzweifelten Kollegen zu knipsen.

Die Nummer eins als Omen? Klaus-Dieter Petersen, Christian Zeitz und Henning Fritz übten mit unterschiedlichem Erfolg auf der Bahn eins. Besonders "Zeitzi" hatte Probleme mit Schläger und Ball. Erst nach knapp 30 Schlägen konnte er die erste Bahn abschließen. In Athen soll es besser laufen. Die drei Olympia-Fahrer wollen am Ende ganz oben stehen.

Erst am Freitag räumten Frode (mit Söhnchen Henrik) und Helle Hagen ihre neue Wohnung in Mettenhof ein. Tatkräftige Hilfe leisteten dabei Frodes Vater Jan nd Helles Papa Svein.

"Ich fange gleich morgen an", verspricht Henrik Lundström. Auf Englisch. Der 24-Jährige, in der letzten Saison bester Außen der schwedischen Elitserien, will sein bescheidenes Deutsch so schnell wie möglich verbessern. Nachhilfe als Golfer braucht der THW-Neuzugang dagegen nicht.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 26.07.2004)


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