THW-Logo
08.04.2005 Mannschaft

Kieler Nachrichten: Dennis Klockmann im Tor des THW Kiel

"Das ging runter wie Butter"

Aus den Kieler Nachrichten vom 08.04.2005:

Dennis Klockmann stand für zehn Minuten im Tor.
Klicken Sie für weitere Infos! Dennis Klockmann stand für zehn Minuten im Tor.

Um den grippegeschwächten Henning Fritz zu entlasten, durfte Dennis Klockmann am Mittwoch beim 38:25-Sieg des Handball-Bundesligisten THW Kiel gegen Pfullingen das Tor hüten. Für zehn Minuten immerhin. Vor 10 000 Zuschauern. "Das ging runter wie Butter."
Der freundliche Empfang, als er kam. Der warme Applaus, als er nach drei Stevic-Toren wieder verschwand. Beim Zweitligisten TSV Altenholz ist Klockmann, der wegen seiner Größe von 2,10 Metern den Spitznamen "Hightower" trägt, die klare Nummer eins. Mit einem Doppelspielrecht ausgestattet, hilft der BWL-Student bei den Zebras aus, wenn Not am Mann ist. So wie jetzt, nach der Verletzung von Mattias Andersson. "Für mich die ideale Lösung", schwärmt der 106-Kilogramm-Hüne, der vor zwei Jahren vom Regionalligisten SG Wilhelmsburg nach Altenholz kam.

"Am Anfang hielt er gar nichts", bescheinigt Wolfgang Schwenke dem Pasta-Fan eine rasante Entwicklung. Der TSVA-Coach schreibt ihm Talent und Fleiß ins Zeugnis, weiß aber um seine Schwächen: Stellungsspiel, Grundschnelligkeit, Bälle, die vor seinen Füßen noch einmal aufsetzen. "Er hat in der Jugend viele Abläufe automatisiert, die er ändern muss, um einen weiteren Schub zu machen." Im Moment, so Schwenke, sei er nicht erstligatauglich. "Das Potential hat er aber."

Klockmann, der seinen Vertrag in Altenholz um zwei Jahre verlängerte, kennt seine Altlasten. Obwohl er als Jugendlicher stets in den höchsten Hamburger Klassen aktiv war, hatte ein Torwarttraining Seltenheitswert. "Es gab immer nur einen Trainer und der hatte nicht die Qualifikation oder die Zeit, um uns Torleute auszubilden", erinnert sich Klockmann. "Vieles musste ich mir selbst beibringen." Nicht alles war richtig. "Das Neue ist besser."

So schuftet er nun in Kiel, um das "Neue" zu lernen. Hier wo ihn mit Schwenke, Noka Serdarusic und "Pitti" Petersen gleich drei Trainer formen. Wo ihm mit Fritz und Andersson die Weltklasse Tipps gibt. Lernen, um einmal bei einem "kleineren Erstligisten" zu landen.

Morgens von acht bis zehn Uhr paukt Klockmann an der FH in Dietrichsdorf, dann schwitzt er zwei Stunden mit den Zebras im Kraftraum. Frisch geduscht zurück in den Hörsaal, abends in die Halle. Entweder zum THW oder nach Altenholz. Gut möglich, dass Klockmann am 16. April sein Spielrecht im Wortsinne erfüllt. Nach Auskunft von DHB-Männerspielwart Uwe Stemberg ist Klockmann im Final Four für Kiel spielberechtigt, obwohl er mit Altenholz schon in der ersten Runde (33:35 in Burgdorf) dabei war. Mittags mit Kiel in Hamburg gegen Göppingen, abends mit Altenholz gegen Emsdetten. Identitätskrise? Nein. "Ich bin Altenholzer."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 08.04.2005)


(08.04.2005) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite