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30.04.-02.05.2005 - Letzte Aktualisierung: 02.05.2005 Europapokal

EHF-Cup: Magdeburg demontiert Essen - CL: Knapper Heimsieg für Ciudad

Update #4 Challenge Cup-Infos ergänzt; KN-Artikel, Leon-Bericht und Champions League Absatz eingefügt

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Der SC Magdeburg steht kurz vor dem dritten Triumph im EHF-Pokal. Der Champion von 1999 und 2001 besiegte im Hinspiel des rein deutschen Finals in der ausverkauften Bördelandhalle TUSEM Essen mit 30:22 (12:12) und fährt mit einem Acht-Tore-Polster zum Rückspiel am nächsten Wochenende nach Essen. Im Champions League-Finale gewann Ciudad Real (ESP) das Hinspiel in eigener Halle gegen THW-Bezwinger Barcelona (ESP) knapp mit 28:27.

Champions League: Barca mit guten Chancen auf den sechsten Titel

Ciudad Real, amtierender Meister und aktueller Tabellendritter der spanischen Liga, begann im Hinspiel des CL-Finales stark gegen den leicht favorisierten FC Barcelona. Zur Halbzeit stand es 14:11 für den Gastgeber, der aber ob des gefürchteten Hexenkessels des Palau Blaugrana der Katalanen im zweiten Durchgang noch zulegen wollte. Doch stattdessen wurde der fünffache Champions League-Sieger stärker und kämpfte sich durch den überragenden Iker Romero, mit neun Treffern bester Torschütze des Spiels, bis zum Schlusspfiff bis auf ein Tor heran und kann nun auf den ersten Triumph seit 2000 hoffen.

EHF-Pokal: Magdeburg mit starker zweiter Halbzeit

Anfangs sah es im Hinspiel des EHF-Pokal-Finales gar nicht so gut aus für den SCM. Essen führte schnell mit 3:0, Magdeburg brauchte sieben Minuten, um in eigener Halle endlich das erste Tor zu erzielen. Der Gast legte aber weiter vor, Magdeburg kämpfte sich in einer sehr zerfahrenen ersten Hälfte aber immer wieder heran. Zur Halbzeit hatten die Bördeländer ausgeglichen: Mit 12:12 ging es in die Kabinen.

Im zweiten Durchgang kam der SCM besser ins Spiel. Johannes Bitter hielt nun Weltklasse, und vorne traf vor allem Karol Bielecki, am Ende mit 10/4 Treffern bester Torschütze der Partie, nach Belieben. Schnell setzten sich die Gastgeber ab, nach 50 Minuten führte Magdeburg mit 24:17. Eine kleine Schwächephase des SCM brachte die TUSEM Essen, die sich mittels vieler unnötiger Zeitstrafen in einer kampfbetonten Partie immer wieder selbst schwächte, noch einmal auf 21:25 (54.) heran, doch gegen Magdeburgs Schlussspurt, angesport von 7000 fanatischen Anhängern in der Bördelandhalle, war Essen letztlich machtlos. Bieleckis umjubelter Treffer zum 30:22 in letzter Sekunde lässt seinen Club schon jetzt vom dritten EHF-Pokalsieg träumen.

Pokalsieger-Cup: Leon fast durch

Im Pokalsieger-Wettbewerb hat Ademar Leon (ESP) bereits nach dem Hinspiel den Cup so gut wie sicher. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit (16:15) machten die Gastgeber gegen den kroatischen Club RK Zagreb im zweiten Durchgang Druck und schraubten das Ergebnis bis zum Schlusspfiff auf 37:25. Der norwegische Rückraumspieler Kristian Kjelling, an dem der THW Interesse hat, machte für Leon 11/3 Tore. Somit wird Zagreb nur noch eine enorme Leistungssteigerung im Rückspiel am kommenden Wochenende und ein kleines Handballwunder helfen, um dem HSV-Bezwinger Leon noch den Pokal aus den Händen zu reißen.

Challenge-Cup: Wacker Thun mit guter Ausgangslage

Der ehemalige THW-Spieler Florian Wisotzki könnte nach 2002 in dieser Saison seinen zweiten internationalen Titel einfahren.
Klicken Sie für weitere Infos! Der ehemalige THW-Spieler Florian Wisotzki könnte nach 2002 in dieser Saison seinen zweiten internationalen Titel einfahren.
Im Challenge Cup-Finale konnte sich der schweizer Vertreter Wacker Thun mit einem 29:24 (15:14)-Hinspielsieg gegen ABC Braga (POR) eine gute Ausgangsposition herausspielen. Florian Wisotzki, der früher für den THW spielte und in der kommenden Saison für den Zweitligisten Bayer Dormagen auflaufen wird, konnte für Thun vier Tore erzielen.

 

Alle Ergebnisse finden Sie unter:

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.05.2005:

Nach 30:22 über TuSEM hat Magdeburg eine Hand am Pott

Essens Velyky nach Abati-Attacke in die Klinik
Magdeburg - Feine Psychotricks nach grober Handball-Kost in Magdeburg: Mit einer Hand bereits am bauchig-silbernen EHF-Pokal redeten die einheimischen Sieger ihren klaren 30:22 (12:12)- Triumph über TuSEM Essen klein. Die Verlierer dagegen rechneten sich mit Verweis auf das Final-Rückspiel am 7. Mai (Arena Oberhausen) die Mini-Chance zum ersten Europacup-Gewinn nach elf Jahren groß.

"So ein klarer Sieg ist eine riesige Gefahr. Wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen", formulierte Magdeburgs Trainer Alfred Gislason vor 7000 begeisterten Fans übervorsichtig. Die vorzeitigen Glückwünsche seines Essener Trainer-Kollegen Juri Schewzow ("Nach dem Resultat bleibt nur, Magdeburg zu gratulieren") wischte der Isländer als "ironische Übertreibung" weg: "Essen ist doch kein Underdog sondern eine Super-Mannschaft."

Diese "Super-Mannschaft" war zuvor in einer von Hektik, Kampf und teilweise überharten Attacken geprägten Partie unter dem Druck des zweimaligen EHF-Cup-Gewinners Magdeburg in der Schlussphase regelrecht zusammengebrochen. Die beim 13:12 in der 32. Minute erstmals in Führung gegangenen Gastgeber bauten diese am Ende auch dank der Treffsicherheit des überragenden polnischen Rückraumwerfers Karol Bielecki (zehn Tore) scheinbar mühelos über die Stationen 18:15 (39.), 22:17 (46.) und 24:18 (51.) aus.

Gewalt schien auch im Spiel, als Essens bis dahin überragender Oleg Velyky kurz vor der Pause nach einem Kopftreffer durch das Knie von Magdeburgs Joel Abati regelrecht K.o. ging. "Velyky ist ausgerutscht und mit dem Hinterkopf auf mein Knie gestürzt. Das war keine Absicht", versicherte Abati. "Solche Tritte wie der von Abati haben mit Handball nichts zu tun", meinte dagegen Torhüter Hannawald. Den Ausfall des achtfachen Torschützen Velyky, der ins Krankenhaus gebracht wurde, die Klinik aber mit einer leichten Gehirnerschütterung verlassen konnte, bezeichnete Schewzow später als spielentscheidend.

(Aus den Kieler Nachrichten vom 02.05.2005)


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