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02.02.2006 Interview

KN-Interview mit Uwe Schwenker: "Nur alle vier Jahre eine WM und eine EM!"

THW-Manager Uwe Schwenker über Henning Fritz und einen IHF-Plan

Uwe Schwenker: "Die jetzige Mannschaft kann Großes erreichen"
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Aus den Kieler Nachrichten vom 02.02.2006:

Mit THW-Manager Uwe Schwenker sprach Reimer Plöhn von den Kieler Nachrichten.
Kieler Nachrichten:
Herr Schwenker, die Handball-EM ist auch ein Schaufenster für die besten Spieler der Welt. Vermittler und Berater geben sich in den Mannschaftshotels die Klinke in die Hand. Haben Sie in Basel die Chance genutzt und einen Nachfolger für Frode Hagen festgemacht, etwa den Norweger Kristian Kjelling?
Uwe Schwenker:
Einer wie Kjelling ist für uns natürlich immer ein Thema, auch wenn kolportiert wird, er habe schon in Pamplona unterschrieben. Nein, wir haben keine Eile. Mein Hauptaugenmerk lege ich im Moment darauf, unseren Kader längerfristig zu binden. Die jetzige Mannschaft kann Großes erreichen, wir wollen sie behalten.
Kieler Nachrichten:
Der Vertrag von Henning Fritz läuft 2007 aus. Was ist dran, dass der THW Interesse an dem Göppinger Torhüter Martin Galia hat und der HSV Fritz vorzeitig frei kaufen möchte?
Uwe Schwenker:
Eine reine Luftgeschichte. Fakt ist, dass an Galia kein Interesse besteht, weil wir mit Henning schon den Besten haben. HSV-Präsident Andreas Rudolph hat in Basel vor dem Spiel gegen die Slowakei sein Interesse an Fritz bekundet. Ich habe ihm klar zu verstehen gegeben, dass es darüber nichts zu bereden gebe. Vielmehr werden wir mit Henning über eine Vertragsverlängerung sprechen.
Kieler Nachrichten:
Ein weiteres Thema ist die Absicht des Welthandballverbandes IHF, den engen Terminplan mit einer Olympia-Qualifikation in Turnierform weiter zu befrachten. Gedacht wird an den Monat März. Wie kommt das bei den Vereinen an?
Uwe Schwenker:
Wir suchen heute schon Hände ringend nach freien Terminen. Ein weiteres Turnier ist aus meiner Sicht nicht machbar. Es ist ohnehin so, dass EHF und IHF keine Interessenvertreter der Klubs mehr sind, sondern Wettbewerber der Vereine. Dabei werden die Spieler zwölf Monate im Jahr von ihren Klubs bezahlt, müssen aber ein Fünftel der Zeit für die Nationalmannschaft abgestellt werden, in der die Verbände Geld mit unseren Spielern generieren. Auch der Vorschlag, die Bundesliga auf 16 Klubs zu verringern, um den Terminplan zu entzerren, ist nicht tragbar. Dann fehlen uns 21 000 Zuschauer. Geld, das wir anderweitig nicht erwirtschaften können.
Kieler Nachrichten:
Heiner Brand schlug schon eine Weltliga für Nationalteams wie im Volleyball vor, falls WM und EM nur noch im Vierjahres-Rhythmus ausgetragen werden sollten? Wie kann dieser gordische Knoten aus Ihrer Sicht zerschlagen werden?
Uwe Schwenker:
Wir müssen wieder zu der Regelung zurück finden, nur alle vier Jahre eine WM und EM zu veranstalten. Dann gäbe es weniger Terminstress, außerdem würden die Wettbewerbe wieder an Wert gewinnen. Wem fällt eigentlich auf Anhieb ein, wer gerade aktueller Welt- oder Europameister ist? Ich habe angeregt, dass die Spieler sich wehren sollten. Auf deren Rücken wird dieser Unsinn schließlich ausgetragen. Stefan Lövgren sieht's genauso und will sich mit anderen Aktiven abstimmen.

(Das Interview führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 02.02.2006)


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