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25./26./27.03.2006 - Letzte Aktualisierung: 27.03.2006 Europapokal

Die Halbfinal-Hinspiele in den Europapokal-Wettbewerben

Update #3 KN-Bericht ergänzt...

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Am Wochenende 25./26. März standen die Halbfinal-Hinspiele in den europäischen Wettbewerben auf dem Programm der Handball-Fans. Munter mischen auch noch zahlreiche deutsche Teams mit: Flensburg in der Champions League, Lemgo, Göppingen und Gummersbach im EHF-Pokal sowie Nordhorn im Cup der Pokalsieger. Während Lemgo in Gummersbach sein Hinspiel gewann, unterlagen Göppingen, Nordhorn und auch die SG Flensburg-Handewitt.

Champions League: Ciudad Real gegen Flensburg im Livestream

Im Champions League-Halbfinale musste die SG Flensburg-Handewitt am Sonntag zunächst auswärts bei Ciudad Real (ESP) antreten. Flensburg hatte über sechzig Minuten keine Chance gegen einen übermächtig auftretenden Gegner und unterlag klar mit 22:31 (9:17). Das Rückspiel am kommenden Samstag, 01. April, wird ab 15 Uhr live im NDR übertragen. In der Campus-Halle müssen die Flensburger dann auf einen ähnlichen Sturmlauf wie in der vergangenen Spielzeit hoffen, als Flensburg nach einer ähnlich hohen Hinspiel-Niederlage gegen Montpellier HB (FRA) beinahe noch das Wunder geschafft hätte (siehe Bericht vom 14. März 2005)

Im zweiten Halbfinale traf zuvor Fotex Veszprem (HUN) auf Demetrio Lozanos Portland San Antonio (ESP). Vezprem gewann mit 29:27 (17:14).

EHF-Pokal: Lemgo siegt in Gummersbach

Der TBV Lemgo hat sich im EHF-Pokal-Halbfinale im rein-deutschen Duell gegen den VfL Gummersbach eine sehr gute Ausgangsposition verschafft. In der Gummersbacher Eugen-Haas-Halle gewannen die Lipperländer am Samstag mit 29:27 (13:16) und haben nach diesem Auswärtserfolg allerbeste Chancen auf den Finaleinzug. Für Lemgo traf Kehrmann neun Mal ins Schwarze, auf VfL-Seite trug sich Yoon ebenso häufig in die Torschützenliste ein. Das Rückspiel findet am 02.04. um 14.40 Uhr in Lemgo statt und wird live im WDR übertragen.

Im zweiten EHF-Pokal-Halbfinale trat Frisch Auf! Göppingen zunächst beim französischen Vertreter US Creteil an. Dort verloren die Göppinger mit 26:30 (13:15) und haben trotz der Niederlage noch alle Chancen auf den Finaleinzug. Das Rückspiel am kommenden Samstag, 01. April, wird ab 15.45 Uhr live im SWR übertragen.

Pokalsieger-Cup: Nordhorn mit Hinspiel-Niederlage

Im Pokalsieger-Wettbewerb hat die HSG Nordhorn am Samstag eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel verpasst. Bei Chehovski Medvedi Moskau (RUS) verloren die Grafschafter nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte letztlich mit 30:36 (18:19). Das Rückspiel findet am 02.04. um 17 Uhr in Nordhorn statt.

Im zweiten Halbfinal-Hinspiel gewann CBM Valladolid (ESP) bei HCM Constanta (ROM) mit 33:29 (15:19).

Alle Ergebnisse finden Sie unter:

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 27.03.2006:

SG Flensburg-Handewitt kann nur ein Wunder helfen

Champions League: Bundesligist erlebte ein Debakel - 2500 Fans in der Campushalle
Flensburg/Ciudad - Die Finalspiele in der Champions League werden wohl wie im letzten Jahr ohne deutsche Beteiligung stattfinden. Die SG Flensburg-Handewitt kassierte beim spanischen Top-Klub Ciudad Real eine empfindliche 22:31 (9:17)-Niederlage. Beim Rückspiel am Sonnabend (15.15 Uhr) hilft nur noch ein kleines "Wunder".

Der Rahmen war aber durchaus finalwürdig. Die Flensburger hatten an ihre Fans gedacht. Während andernorts die Handball-Interessierten weitgehend in die "Röhre" schauten, nutzte man das TV-Signal aus Spanien und zeigte in der Campushalle eine Live-Übertragung. Gut 2500 Zuschauer kamen. Mit Optimismus. Schließlich verkündete SG-Manager Thorsten Storm vor dem Anpfiff bei einem kurzen Telefonat: "Der Mannschaft geht es gut."

Davon konnte sich die Campushalle aber nur kurz überzeugen. Sören Stryger markierte nach vier Minuten das 3:2, dann führten die Flensburger in der Quijote-Arena die norddeutsche "Ebbe" ein. In der nächsten Viertelstunde glückte nur ein mickriger Treffer. Die Gäste hatten große Probleme mit der 5:1-Abwehr von Ciudad Real. Glenn Solberg wirkte diesmal hilflos, Blazenko Lackovic nervte die Fans mit seinen "Fahrkarten". Dagegen schockte Siarhei Rutenka die Flensburger wie in den Endspielen von 2004, damals noch mit Celje, und auch der kraftvolle Kreisläufer Rolando Urios riss einige Lücken in die 6:0-Abwehr des Bundesligisten. Bis auf 11:4 raste Ciudad Real davon.

"Auf jetzt, Campushalle!", schrie Stimmungsmacher Michael Holst. Doch die SG-Anhänger registrierten nur wenig Positives. Die Einwechslung von Jan Holpert für Dan Beutler brachte Besserung. Einen gehaltenen Siebenmeter feierten die Zuschauer als "Signal". Beim 9:13 (27) witterte man wieder Hoffnung. Doch dann regierte wieder das Stöhnen, die eigene Mannschaft verlor zu viele Bälle im Angriff. "Das darf doch nicht wahr sein", schrie die Masse entsetzt, als Kasper Nielsen fünf Sekunden vor dem Halbzeitpfiff den Ball vertändelte. Der Gegenstoß brachte das 9:17.

In der Pause versuchten die Fans es bei Bier und Hot Dog mit Durchhalte-Parolen: "Bei fünf oder sechs Toren Rückstand geht noch etwas im Rückspiel." Die Realität war aber trotz bester Bild-Qualität der 70 Quadratmeter großen Leinwand trübe. Beim 13:24 (43.) gingen die ersten nach Hause, während sich die Optimisten an den Kurz-Comebacks von Joachim Boldsen und Michael Knudsen erfreuten. In der letzten Viertelstunde sorgte doch noch einer für "Verzückung": Goran Sprem erzielte fünf Treffer. Mehr als zarte Ergebnis-Kosmetik war aber nicht mehr drin.

Die Campushalle, berüchtigt als "Hölle Nord", leerte sich schnell. Nur noch wenige Fans hatten die Kraft für eine Analyse. "Gegen Montpellier hätten wir fast 14 Tore aufgeholt", meinte einer und erntete sofort Widerspruch: "Ciudad Real ist aber ein anderes Kaliber." Die Worte von Sören Stryger ("Wir sind noch nicht draußen") hörte niemand mehr. Der Frust saß.

(Von Jan Kirschner, aus den Kieler Nachrichten vom 27.03.2006)


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