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02.10.2006 Champions League

Kieler Nachrichten: Champions League gibt Handball ein neues Gesicht

Änderungen für höhere Sponsorengelder - Lohn: bis zu 500 000 Euro

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.10.2006:

Gudme - Wenn der THW Kiel am Donnerstag (18.45 Uhr) gegen den tschechischen Meister Banik Karvina sein erstes Heimspiel bestreitet, fällt das traditionelle Einlaufen der Zebras aus. Kein qualmender Torbogen, durch den die Zebras auf das Feld stürmen. Keine Taschenlampen in der Dunkelheit - das Licht bleibt an. Gemächlich werden die Mannschaften zu einer noch gewöhnungsbedürftigen Hymne auf das Spielfeld schreiten.
Die Spieler des THW Kiel hatten gestern schon einmal Gelegenheit, ihren Auftritt in Gudme zu üben. Veränderungen wie diese sind in einem 120-seitigen Regelheft festgehalten, mit dem die Europäische Handball-Föderation (EHF) der Champions League ein neues Gesicht geben will. Darin ist beispielsweise geregelt, dass über dem Mannschaftshotel eine entsprechende Flagge wehen soll. Die Trikotärmel ziert ein einheitliches Logo, die Pressekonferenz wird in Englisch stattfinden.

Die Königsklasse soll eine Marke werden, die auch für Sponsoren interessant wird, die über die Stadtgrenze hinaus werben wollen. Sie sollen künftig bei allen Heimspielen die Bandenwerbung rund um das Spielfeld stellen dürfen. "Sofort lässt sich das nicht umsetzen", weiß THW-Manager Uwe Schwenker. "Schließlich haben wir laufende Verträge mit unseren Sponsoren." Den Weg, den die EHF einschlägt, hält er aber für richtig. Eine bessere Vermarktung der Spiele, die in den nächsten drei Jahren auch von Eurosport übertragen werden, verspricht auch höhere Gewinne. Allein an Erfolgsprämien garantiert die EHF in dieser Saison 2,5 Millionen Euro. Jeder Teilnehmer erhält 15 000 Euro und kann seine Prämien über Achtel- (40 000), Viertel- (60 000), Halb- (80 000) und Finale (160 000 bzw. 320 000) am Ende auf mehr als eine halbe Million Euro summieren. Geld, das der THW Kiel gut gebrauchen könnte. "Um unsere Mannschaft zu halten, brauchen wir neue Einnahmequellen", schließt Schwenker nicht aus, dass der aktuelle Rekordetat (sechs Millionen Euro) nur eine Zwischenstation bleibt.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.10.2006)


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