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10.09.2009 Karlchens Einwurf

Zebra-Journal: Karlchens Einwurf: Der Name ist ein Stück des Seins

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 07.09.2009:

Was hat wohl der antike Held Odysseus gemacht, nachdem er heimkehrte und all seine Gegner besiegt hatte? Saß er am heimischen Feuer und half seiner Penelope beim Stricken? Hat er vielleicht die Maschen gehalten? Zehn Jahre hat die Irrfahrt des Odysseus gedauert, dabei hat er den Riesen Polyphem besiegt, den Gesängen der Sirenen gelauscht, Ungeheuer überwunden und vieles andere überstanden.
Zehn Jahre hat auch Stefan Lövgren in Kiel gespielt, hat manch' Strauß mit Jensen Stiebler & Co ausgefochten und viele Trophäen eingefahren. Nun ist das blau-gelbe "Zebra" nach Schweden zurückgekehrt. Dort erwartet ihn allerdings eine Herausforderung, neben der die Champions League klein erscheint: Stefan muss Kinder unterrichten. Aber eines ist klar: Neue Helden braucht der THW. Und die gibt es in dieser Saison reichlich. Vielleicht kann man sie bereits am Vornamen erkennen, immerhin hat Nobelpreisträger Thomas Mann einmal gesagt: "Der Name ist ein Stück des Seins und der Seele."

Als Erstes fällt Neuzugang Aron Palmarsson auf, denn vieles deutet darauf hin, dass sein Vorname Aron aus dem Ägyptischen kommt und soviel wie "Großer Kämpfer" bedeutet. Damit passt er gut zu Igor Anic, erführt den "Gotteskrieger" im Namen. Kim Andersson könnte seinen Vornamen abgeleitet haben von dem irisch-keltischen "Kimball", was für "Kriegsanführer" steht. Alles ganz schön martialisch. Da besänftigt dann aber ein Name, den unser neue Rechtsaußen Tobias Reichmann trägt, dessen Vorname bedeute so viel wie "Gott ist gut" - vertrauen wir ruhig darauf.

Wir hoffen natürlich auch, dass Peter Gentzel tatsächlich ein "Fels" in der Brandung ist, wenn gegnerische Spieler unser Tor bestürmen. Aber sonst ist ja noch Thierry Omeyer da, dessen Namen sich aus dem Gotischen ableitet und "Herrscher des Volks" bedeutet. In der vergangenen Saison war Thierry eher der "Herrscher der Bälle", Das darf er gern in dieser Saison bleiben.

Wie aber sollen solch vielen eigensinnigen und starken Namen im Zaum gehalten werden? Nur gut, dass Marcus Ahlm der neue Kapitän ist, denn sein Name leitet sich direkt von dem römischen Kriegsgott "Mars" ab, und mit dem ist nun wirklich nicht zu spaßen. Bleibt noch der Trainer. Welche Möglichkeit gibt es für Alfred Gislason, seine Position als Ober-"Zebra" zu betonen? Sein Name kommt aus dem Englischen. Ein Teil davon ist tatsächlich Alf. Jetzt muss nicht gleich jeder an den haarigen Außerirdischen denken, denn ursprünglich bedeutet das Wort "Naturgeist" und zusammen mit dem zweiten Teil des Namens ergibt das zusammen: "der durch die Elfen Rat gibt". Oder den Rat gleich an seine Spieler selbst weiter gibt.

Für die ist es dann besser zu gehorchen, egal ob sie Kriegsanführer, große Kämpfer oder mit dem Kriegsgott verbandelt sind. Denn schließlich kann Gislason noch die Autorität des Alters in die Waagschale werfen. Der Trainer wird genau zwischen den ersten beiden Spielen in der Bundesliga ein halbes Jahrhundert alt. Übrigens haben an seinem Geburtstag, dem 7. September, Stefan und Marcus Namenstag, die Namen seines alten und seines neuen Kapitäns - wenn das kein gutes Omen ist!

(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 07.09.2009)


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