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30.12.2011 Bundesliga

Kieler Nachrichten: Aus für Carlen beim HSV

Serdarusic Nachfolger für Trainerposten? Entscheidung Ende Januar

Aus den Kieler Nachrichten vom 30.12.2011:

Hamburg. Zwei Tage vor dem Jahreswechsel hat der wankende deutsche Handball-Meister HSV Hamburg für einen vorzeitigen Silvesterknaller gesorgt. Die Hanseaten gaben gestern Abend die Trennung von Trainer Per Carlen bekannt, der erst im Sommer die Nachfolge des zum Clubchef aufgestiegenen Meistermachers Martin Schwalb angetreten hatte.
"Wir werden die spielfreie Zeit nutzen, um eine Lösung der Situation zu finden", wurde Präsident Schwalb auf der Vereinshomepage zitiert. Carlen werde zum Jahresende von seinen Aufgaben entbunden, die Nachfolgefrage sei offen.

Gespräche mit etwaigen Job-Erben des Schweden, mit dem ein Teil der Spieler und viele der Fans in Hamburg nie so richtig warm geworden waren, sollen im Januar aufgenommen werden. Gerüchten zufolge könnte der frühere Kieler Erfolgscoach Noka Serdarusic auf Carlen folgen. Serdarusic muss sich zur Zeit noch als Angeklagter vor dem Landgericht Kiel wegen Spielmanipulation verantworten. Das Urteil wird Mitte Januar erwartet. Weitere Kandidaten könnten auch Markus Baur, der seine Trennung von TuS N-Lübbecke zum Saisonende bekanntgab und der Schwede Ola Lindgren sein. Lindgren ist gemeinsam mit Staffan Olsson für die schwedische Nationalmannschaft verantwortlich, hat kürzlich das ruhende Vertragsverhältnis mit den Rhein-Neckar Löwen endgültig beendet.

In der Kritik stand Carlen, der mit großen Erwartungen von der SG Flensburg-Handewitt in die Hansestadt geholt worden war, vor allem wegen der einzigen Konstante im Spiel des HSV - der Unbeständigkeit. Bereits acht Punkte Rückstand auf den Nordrivalen THW Kiel, der mit stolzen 36:0 Punkten glänzt und beim HSV alle Hoffnungen auf die angepeilte Titelverteidigung schon zur Halbzeit einer Saison mit Aufs und Abs zunichtegemacht hat, gaben letztlich den Ausschlag. Vier Niederlagen in der Liga - mehr als in der vorigen Saison insgesamt- hatten Carlen in Bedrängnis gebracht.

Hinzu kam, dass auch Spieler wiederholt auf Distanz zu dem 51-Jährigen gingen. Es sei "leider noch nicht der HSV vom letzten Jahr", stellte zuletzt Nationalspieler Pascal Hens nach dem 34:29 am Dienstag gegen Frisch Auf Göppingen fest. Andere hatten angedeutet, dass sich Grundlegendes ändern müsse. Ob das gegen Carlen ging, blieb dabei offen. Angezählt war der Schwede aber allemal. Daran änderte selbst die Erfolgsserie in der Champions League nichts, wo der HSV die Gruppenphase gegen allerdings nicht allererste Wahl an internationalen Gegnern bisher souverän mit weißer Weste überstand.

(aus den Kieler Nachrichten vom 30.12.2011)


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