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06.06.2012 Verein

THW-U17 belegt vierten Platz bei der deutschen Meisterschaft

Die B-Jugend des THW Kiel belegte in Baunatal nach zwei tollen Spielen den vierten Rang.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die B-Jugend des THW Kiel belegte in Baunatal nach zwei tollen Spielen den vierten Rang.
Saisonfinale für die B-Jugend des THW im hessischen Baunatal: Nach souverän abgeschlossener Qualifikation gab es am vergangenen Wochenende erstmals in der Vereinsgeschichte die Möglichkeit, sich beim Final4-Turnier um die Deutsche Meisterschaft mit den besten Nachwuchs-Teams Deutschlands zu messen.
Nach fünfstündiger Anfahrt am Freitag absolvierte der THW-Nachwuchs abends eine letzte Abschlusstrainingseinheit in der Baunataler Max-Riegel-Halle, wo auch alle Final4-Spiele stattfanden. Unterstützt durch eine umfangreiche Videoanalyse wurden unter Leitung des Trainerteams Bent Winther Jörgensen und Raul Alonso Spielzüge eingeübt und die taktische Marschroute für das Halbfinalspiel gegen die SG Kronau-Östringen festgelegt.

Am Sonnabend um 17 Uhr erfolgte der Anpfiff. Viele Zuschauer in der sehr engen Halle sorgten für eine beeindruckende Geräuschkulisse. Die "Jung-Zebras" setzten die abgesprochene Taktik von der ersten Minute an gut um und glänzten mit einer beweglichen 3:2:1-Deckungsformation. Im Angriff wurden allerdings viele gut herausgespielte Torchancen unkonzentriert vergeben. Bereits nach sieben Minuten sah sich das Trainerteam Bent Winther Jörgensen und Raul Alonso bei einem 2:6-Rückstand gezwungen, seine nervösen Schützlinge in einer Auszeit zu beruhigen. Der THW wurde stärker, konnte allerdings bis zum 8:13 zur Halbzeit den Rückstand nicht verkürzen.

Im zweiten Durchgang zeigten die THW-Youngsters eindrucksvoll, warum sie zu den vier besten Mannschaften in Deutschland gehören. Nach einer bravourösen Aufholjagd, angeführt von einem überragenden Lukas Wucherpfennig, standen in der 42. Minute die Signale erstmals auf Finaleinzug. Nach der ersten THW-Führung im Spiel (19:18) gab es reichlich Möglichkeiten, sich deutlicher abzusetzen. Diese wurden leider nicht genutzt, und die "Kröstis" schlugen eiskalt zurück.

In der Schlussphase zeigte sich, dass die Mannschaft bei der Aufholjagd sehr viel Kraft gelassen hatte. Hinzu kam der verletzungsbedingte Ausfall von Morten Dahmke (Verdacht auf Muskelfaserriss). Die Kronauer spielten ihre überlegene Physis und großen individuellen Stärken aus und siegten letztlich verdient mit 23:20.

Nach dem Spiel gab es für die Kieler durchweg Anerkennung durch das fachkundige Publikum in der Max-Riegel-Halle. Gelobt wurde vor allem das spielerische und taktische Verhalten, um die deutlichen körperlichen Defizite gegenüber der Internatsmannschaft der SG Kronau-Östringen auszugleichen. Auch die kämpferische und leidenschaftliche Einstellung mit einer tollen Aufholjagd blieb allen in Erinnerung. Trainer Raul Alonso nach dem Spiel: "Heute hätten wir mit einer besseren Abschlussquote und etwas mehr Glück eine ganz große Chance gehabt, ins Finale einzuziehen. Wir müssen aber gestehen, dass wir gegen eine sehr starke Kronauer Mannschaft gespielt haben und an unsere Grenzen gegangen sind. Nach dem Ausfall von Morten Dahmke waren wir in der Schlussphase in unseren Möglichkeiten limitiert. Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit meinem Team. Wir hatten uns vorgenommen, ein gutes Spiel zu machen, was wir auch geleistet haben. Heute hat die Tagesform entschieden."

SG Kronau-Östringen - THW:
Jensen (Tor), Kühtz (Tor), Müller (Tor), Abelmann-Brockmann (2), Bergemann (1), Buchholtz, Dahmke (1), Ewald (2), Großklags, Haß, Liedtke (1), P. Schroedter (2), Williams (1), Wucherpfennig (10)

Die Enttäuschung nach dem knapp verpassten Einzug ins Finale zu verarbeiten und sich auf das Spiel um Platz 3 zu fokussieren, bedeutete für die Mannschaft eine immense Herausforderung. Gegner am Sonntag um 13 Uhr war die TVG Junioren Akademie aus Großwallstadt, die ihr Halbfinalspiel gegen Bayer Dormagen klar mit 26:37 verloren hatte. Im Spiel gegen den amtierenden deutschen B-Jugend-Meister fehlten Morten Dahmke und Bendix Schroedter verletzungsbedingt, weitere wichtige Spieler waren angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Trotz dieser widrigen Umstände zeigte der THW erneut eine klasse Leistung gegen die körperlich deutlich überlegenen Großwallstädter. Während der ersten Viertelstunde war das Spiel sehr umkämpft und verlief ausgeglichen. Die TVG Junioren waren durch ihre sehr beeindruckende Physis in vielen Spielsituationen im Vorteil. Mit spielerischen Mitteln und cleveren taktischen Maßnahmen schafften es die "Jung-Zebras" immer wieder, Lücken in der gegnerischen Abwehr zu finden - allen voran Finn Liedtke, der mit insgesamt zehn Treffern glänzte. Eine sehr torreiche erste Halbzeit endete nach 25 Minuten mit einer 17:14-Führung für die TVG Junioren. In der zweiten Halbzeit wurde der Substanzverlust beim THW immer offensichtlicher, insbesondere nach dem Ausfall des sehr gut aufgelegten Paul Schroedter und von Abwehrchef Torge Ewald. Die THW-Youngsters kämpften bravourös, kamen aber nur bis auf 19:21 heran und unterlagen schließlich mit 26:31.

TVG Junioren Akademie - THW:
Jensen (Tor), Kühtz (Tor), Müller (Tor), Abelmann-Brockmann (4), Bergemann (1), Buchholtz, Ewald, Großklags, Haß, Liedtke (10), P. Schroedter (7), Williams, Wucherpfennig (4)

Deutscher Meister wurde erstmals der Nachwuchs von Bayer Dormagen, der in einem packenden Finale Kronau-Östringen mit 29:27 bezwang.

Raul Alonso und Bent Winther Jörgensen zogen trotz des 4. Platzes ein sehr zufriedenes Fazit: "Wir haben bei unserer ersten Teilnahme an einem Final4-Turnier ein sehr gutes Bild abgegeben. Sicherlich fehlt bis zur absoluten Spitze noch Einiges, insbesondere bei Physis und individueller Stärke. Mit Leidenschaft, geschlossener Teamleistung und intelligenter Spielweise konnten wir viele Defizite kompensieren und waren in beiden Spielen auf Augenhöhe mit den anderen Teams. Wir sind sehr stolz auf diese Mannschaft, die eine hervorragende Saison gespielt hat. Jetzt laufen schon die Vorbereitungen für die kommende Spielzeit, in der einige der Jungs sich in der A-Jugend-Bundesliga beweisen müssen. Die anderen aus dem jüngeren Jahrgang dürfen in der B-Jugend diesen Erfolg gerne wiederholen".

(Birger Weller)


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