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16.06.2012 Mannschaft

Jetzt ist Marko Vujin ein "richtiger" Kieler

Marko Vujin: "Ein Traum wird wahr!"
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Seit einigen Tagen ist Marko Vujin ein "richtiger" Kieler: Kurz vor dem Start der Vorbereitung auf die olympischen Spiele mit der serbischen Nationalmannschaft bezog der Zwei-Meter-Mann, der in der kommenden Saison das Zebra-Trikot mit der Nummer 41 tragen wird, eine schmucke Kieler Wohnung in direkter Nachbarschaft zu seinem Landsmann Momir Ilic. "Ich freue mich auf den THW Kiel, meine neuen Kollegen und die Fans in der Sparkassen-Arena", sagte Vujin im Gespräch mit zebra online. "Ich kann es kaum erwarten, zum ersten Mal mit den Jungs zu trainieren und zum ersten Mal im THW-Trikot in die Sparkassen-Arena einzulaufen."
Seit mehreren Monaten beschäftige er sich hauptsächlich mit seinem Wechsel in die Landeshauptstadt. "Für jeden Handballer ist der THW Kiel der beste Verein der Welt", sagt der Linkshänder. Vor zwei Wochen habe er seine neuen Kollegen bei der Foto-Session für das neue Mannschaftsfoto erstmals kennen gelernt. "Ich wurde sehr freundlich aufgenommen und habe auch mit Trainer Alfred Gislason gesprochen, welche Rolle er für mich vorsieht." Die Zeit zwischen den olympischen Spielen und dem Saisonstart sei leider sehr knapp. "Auch deshalb habe ich mir viele THW-Spiele der vergangenen Saison angeschaut. Ich wollte einfach wissen, wie was in Kiel gespielt wird." Auch das Lernen der deutschen Sprache gehört für Vujin zur Vorbereitung auf sein neues Leben an der Förde. Mit Hilfe eines serbischen Deutschlehrers und Büchern möchte sich Marko Vujin in zwei bis drei Monaten in der Landessprache seiner neuen Heimat unterhalten können. "Ich denke, das wird klappen. Auch ungarisch habe ich schnell gelernt."

Nach zuletzt sechs Jahren beim ungarischen Top-Club MKB Veszprem möchte Vujin nun den "nächsten großen Schritt in meiner Karriere machen". Der Abschied aus Veszprem sei ihm nicht leicht gefallen. "Sie haben alles versucht, um mich zum Bleiben zu bewegen. Aber schon als Elfjähriger, als ich mit dem Handballspielen begann, habe ich davon geträumt, bei einem der großen Vereine zu spielen. Jetzt bin ich beim größten Verein der Welt - ein Traum wird wahr!"

Von Kiel hat Marko Vujin allerdings noch nicht viel gesehen - zu voll gepackt war sein Terminkalender bei seinen Stippvisiten in der Landeshauptstadt. Eines ist ihm aber - neben dem etwas zu kühlen Wetter der vergangenen Wochen - doch aufgefallen: "In vielen Autos habe ich die THW-Kennzeichen gesehen." Kiel lebe Handball, das habe er vom ersten Moment an gespürt. "Auch in Veszprem schaut alles nur auf die Handballer. Ich habe sechs Jahre in einer Handballstadt gelebt - und jetzt geht es in die Welthauptstadt des Handballs. Darüber bin ich sehr glücklich." Kiel habe eine Handball-Kultur, wie man sie nicht noch einmal vorfinde, lobt der Kieler Neuzugang. "Die Arena ist immer ausverkauft - egal, ob es gegen Hamburg oder Hildesheim geht. Das ist beeindruckend." Erst einmal habe er in der Sparkassen-Arena gespielt, erinnert sich Vujin lachend. "Und natürlich haben wir verloren." In der Champions League hatte Veszprem 2007 das Hinspiel mit 39:36 gewonnen, im Rückspiel verloren die Ungarn mit 32:39 - der junge Marko Vujin traf nicht einmal.

Doch das ist Geschichte. Mittlerweile hat sich der Serbe zu einem der begehrtesten Torjäger Europas entwickelt. "In Sachen Abwehrarbeit habe ich aber noch Nachholbedarf", sagt Vujin über sich selbst. In Veszprem sei er einfach nicht in der Defensive eingesetzt worden. Deshalb habe er nun seinen Nationaltrainer gebeten, ihn in der Vorbereitung auf Olympia auch in der Abwehr spielen zu lassen, um ein Gefühl für die harte Arbeit am eigenen Kreis zu bekommen. "Ich will und muss in Kiel auch in der Abwehr gut spielen. Ich verspreche, dass ich für den THW Kiel in jedem Training und in jedem Spiel einhundert Prozent geben werde." Er wolle dem THW Kiel helfen, eine ähnlich erfolgreiche Saison wie die vergangene zu wiederholen. "Perfekt ist perfekt. Mehr geht nicht - aber auch ich möchte jedes Spiel mit dem THW gewinnen!"

Zuvor möchte Vujin auch mit seiner Nationalmannschaft in London überzeugen. "Eine Medaille bei Olympia wäre ein Traum, angesichts der schweren Vorrundengruppe wollen wir aber zunächst einmal ins Viertelfinale", sagt der Neuzugang, der ohne Spitznamen an die Förde kommen wird. "Ich bin einfach der Marko."

(Christian Robohm)


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