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22.04.2013 Champions League

Kieler Nachrichten: 32:26 - HSV stürmt die Festung der SG Flensburg-Handewitt

Aus den Kieler Nachrichten vom 22.04.2013:

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Flensburg. Köln und Flensburg liegen knapp 600 Straßenkilometer auseinander. Seit gestern Abend gefühlt noch ein gutes Stück mehr. Im Viertelfinale der Champions League setzte der HSV Hamburg gestern Abend der SG Flensburg-Handewitt mit dem 26:32 (14:15) die erste Heimniederlage der laufenden Saison zu und hat die Königsklassen-Endrunde ganz fest im Visier. "Solche Drehungen und Wendungen kann es in so einem Spitzenduell immer mal geben", versuchte HSV-Coach Martin Schwalb die Euphorie einzudämmen. "Wenn Flensburg im Rückspiel das Momentum auf seiner Seite hat, kann es noch ganz schwer für uns werden."
Den Flensburgern hatte esïbuchstäblich die Schuhe ausgezogen. Kapitän Tobias Karlsson erschien barfuß zur Pressekonferenz. "Ich bin unglaublich enttäuscht, wir hätten so viele Dinge anders machen müssen", stammelte der Schwede. "Diese Niederlage tat weh - und sie muss auch weh tun", sagte SG-Trainer Ljubomir Vranjes. Besonders schmerzhaft war die Phase nach dem 21:17 (43.), als ein 1:10-Lauf alles auf den Kopf stellte. Was war da passiert? "Man muss energischer gen Tor gehen, wenn man Tore erzielen will", meinte Vranjes. "Das war eine reine Kraft-Sache." Das jüngste Spiel gegen Burgdorf und vor allem das bittere Pokalendspiel gegen Kiel haben die Akkus offenbar mehr geleert, als es die Flensburger befürchtet hatten.

Für die Hamburger, die schon in der ersten Hälfte einen 3:7-Rückstand (10.) wettmachten, lag der Schlüssel zum Erfolg in der Abwehr. "Wir haben den Flensburgern mit einer aggressiven und kompakten Abwehr den Zahn gezogen", erkannte HSV-Rechtsaußen Stefan Schröder. Über Außen versprühten die Hausherren praktisch gar keine Gefahr, und auch ein Holger Glandorf blieb einmal mehr blass. Das Torhüter-Duell zwischen Mattias Andersson und Johannes Bitter war diesmal längst nicht so spektakulär wie vor Wochenfrist im Pokal-Halbfinale.

Nur knapp 4000 Zuschauer hatten den Weg in die Flens-Arena gefunden. Und auch die EHF-Ansetzung mit zwei Schiedsrichtern aus Litauen passten irgendwie nicht zum Rahmen, der eines Viertelfinales der Champions League würdig ist. Entscheidend für den Flensburger Einbruch waren diese Randerscheinungen aber nicht. "Wir geben nicht auf und werden in Hamburg zusammenstehen, um die Wende zu schaffen", gab Tobias Karlsson die Parole für den Sonntag aus. Ob der HSV in der heimischen O2-World der SG dazu die Chance bieten wird? Stefan Schröder: "Wir werden den heutigen Sieg 30 Minuten lang genießen, und dann beginnt wieder die Vorbereitung." Die Flensburger wissen, dass sie den HSV auch in deren Halle schlagen können. Im Pokal-Halbfinale hatte die SG nach Verlängerung mit 26:25 gewonnen. Ein Ergebnis, das diesmal nicht reichen wird.

(von Jan Kirschner, aus den Kieler Nachrichten vom 22.04.2013)


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