13./14.01.2001 - Letzte Aktualisierung: 14.01.2001 | WM 2001 |
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Im ersten Durchgang konnten die Deutschen zwar zunächst mit 4:2 (8.) und 6:3 (13.) führen, mußten dann aber durch einen Doppelschlag von Stefan Lövgren das 6:6 (17.) hinnehmen. Eine Zwei-Tore-Führung (10:8, 23., und 11:9, 26.) der Skandinavier glich die deutsche Mannschaft zur Pause mit 12:12 aus. In denen zweiten 30 Minuten, in den Hannawald für den zuvor glänzend parierenden Ramota im Tor stand, konnten sich die Gastgeber erst in der 46. Minute mit 18:14 vorentscheidend absetzen. Grund: Die DHB-Auswahl zeigte deutliche Schwächen im Abschluß. Zwar stemmte man sich noch gegen die Niederlage, unterlag dann aber doch verdient gegen die Gastgeber. Für Deutschland traf Jörg Kunze (TV Großwallstadt) mit fünf Toren am besten, für das Tre-Kroner-Team war Stefan Lövgren mit acht Treffern am erfolgreichsten.
Im zweiten Spiel des Tages trennten sich Frankreich und Dänemark mit 21:21 (10:9). Dänemark lag in Durchgang eins schnell mit 0:5 hinten, schaffte dann bis zur Pause den 9:10-Anschluß. Wenige Minuten vor Abpfiff führten die Dänen mit 21:17, mußten dann aber noch vier Gegentreffer zum unglücklichen Unentschieden hinnehmen. Beste Werfer für Dänemark waren Morten Bjerre (THW), Christian Hjermind (Flensburg) und Jeppesen (Flensburg) mit je vier Toren, Nikolaj Jacobsen (THW) traf zweimal. Für Frankreich war Jerome Fernandez mit sieben Toren am erfolgreichsten.
Die Skandinavier gingen schnell mit 3:0 in Führung und nutzten die Schwächen der DHB-Auswahl im Abschluß und die Lücken der deutschen 6:0-Deckung. Bis zur Pause konnten die Dänen über 8:4 (17.) und 12:7 (27.) auf 15:9 erhöhen. Nach dem Kabinengang zeigte die DHB-Auswahl mehr Elan und Kampfgeist, verkürzte auf 12:15 (35.), doch die Dänen ließen nicht nach und erhöhten wieder auf 24:17 (52.). Für Deutschland waren Dragunski, von Behren, Kretzschmar und Kunze mit je drei Toren am erfolgreichsten, für Dänemark traf Lars Christiansen von der SG Flensburg-Handewitt mit 7/2 Toren am besten.
Im zweiten Spiel des Tages schlug Gastgeber Schweden vor 2200 Zuschauern die französische Nationalmannschaft mit 26:23 (15:13). Nach Führung der Franzosen hielt Schweden gegen. Besonders Torhüter Gentzel war mit acht gehaltenen schweren Bällen in dieser Phase ein großer Rückhalt und seinen Vorderleuten gelang Mitte der ersten Hälfte eine Drei-Tore-Führung. Doch Frankreich ließ sich nicht abschütteln, mit 15:13 für Schweden wechselte man die Seiten.
Im zweiten Durchgang zogen die Schweden das Tempo an, führten schnell mit fünf Toren. Frankreich blieb zwar dran, konnte aber nicht mehr egalisieren. Für Schweden waren Lubomir Vranjes (4/2), Johan Pettersson (3) und Mathias Franzen (3) am erfolgreichsten, Jonas Ernelind traf zweimal, Lövgren erzielte 2/2 Tore. Für Frankreich traf Patrick Cazal (9) am besten.
"Uns fehlen die personellen Alternativen. Das kann hinsichtlich des engen Spielplans bei der WM brutal werden. Zumindest weiß ich jetzt, auf wen ich mich verlassen kann", erklärte Brand, der seinen 16-köpfigen WM-Kader in dieser Woche benennen will. "Das war die schlechteste Begegnung nach Olympia. Man hat gesehen, wie schlecht man ohne Begeisterung spielen kann", betonte der Weltmeister von 1978: "Ich habe experimentiert, aber die Tests sind auch nicht alle zu meiner Zufriedenheit verlaufen."
Problem der DHB-Auswahl war vor 2000 Zuschauern die Abwehr. Im Angriff dagegen spielte man einigermaßend druckvoll und gefällig. Kapitän Frank von Behren (GWD Minden, 7/3 Tore) und Christian Rose (SG W/M Frankfurt/4) waren die besten Werfer für den WM-Fünften, der am Sonntag auf den an einer Adduktorenverletzung laborierenden Jörg Kunze (TV Großwallstadt) verzichten mußte. Abstimmungsprobleme offenbarte dagegen das Wallauer-Trio aus Immel, Weber und Rose.
Kreisläufer Christian Schwarzer (FC Barcelona) versucht zu relativieren: "Natürlich läuft noch nicht alles reibungslos, aber die Begeisterung und Stimmung in der Truppe ist super. Das stimmt mich hinsichtlich der WM sehr positiv."
Bevor der EM-Neunte von 1998 am 21. Januar Richtung Besancon aufbricht, will Brand seiner Mannschaft den letzten Feinschliff bei einem viertägigen Trainingslager in Oberkirch/Schwarzwald (17. bis 20. Januar) geben. Gesetzt scheinen im Aufbau Spielmacher Markus Baur (HSG Wetzlar), Kunze und von Behren sowie Kreisläufer Mark Dragunski (TUSEM Essen) und die beiden Außen Florian Kehrmann (TBV Lemgo) und Stefan Kretzschmar (SC Magdeburg), der in Schweden sein 150. Länderspiel bestritt. Im Tor hat sich ein Dreikampf zwischen Henning Fritz (Magdeburg), Christian Ramota (Großwallstadt) und Chrischa Hannawald (Essen) entwickelt. Brand gab aber Entwarnung: "Voraussichtlich werde ich alle drei mitnehmen."
Im zweiten Spiel des Tages stellte Gastgeber Schweden durch einen 26:24 (11:10)-Erfolg über Dänemark den Turniersieg sicher. Das Team um Magnus Wislander und Stefan Lövgren blieb damit beim Vierländerturnier verlustpunktfrei. Doch die Schweden hatten mit ihren Nachbarn mehr Probleme als erwartet. Vor 3300 Zuschauern zeigten die Dänen keinen Respekt und hielten sehr gut mit, die Partie war bis zur Pause ausgeglichen und den Dänen gelang kurz nach dem Seitenwechsel sogar eine 16:15-Führung. Doch die Schweden blieben dran, glichen zum 18:18 aus und entschieden die Partie in der Schlußphase letztlich verdient für sich.
Für Schweden waren Boquist, Wislander und Vranjes mit je vier Toren am erfolgreichsten, Ernelind traf dreimal. Bei Dänemark waren Nielsen (6) und Boldsen (5) am erfolgreichsten, Nikolaj Jacobsen traf dreimal.
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