Drei Begriffe prägten den
Wechsel von
Mattias Andersson vom FC Barcelona zum THW Kiel.
Last-Minute-Verpflichtung, Blitz-Transfer und obendrein ist der
23-jährige schwedische Nationaltorhüter noch ein Schnäppchen. Da Barca mit
Svensson und Baruffet zwei Klasseleute zwischen den Pfosten
hat, erfolgte die sofortige Freigabe ablösefrei. Danach ging es Schlag auf Schlag.
Aus seinem Heimatort Ystad flog
Andersson
nach Hannover, landete dort um 12 Uhr und stand drei Stunden später
beim Turnier in Braunschweig zwischen den THW-Pfosten.
Die Kieler Nachrichten sprachen mit
Mattias
Andersson.
- Kieler Nachrichten:
-
Herr Andersson, schilden Sie bitte
einmal die Ereignisse der letzten Woche.
- Mattias Andersson:
-
Ich war darauf vorbereitet, nach dem Jahresurlaub nach Barcelona
zurück zu reisen. Am Montag kam dann die Anfrage aus Kiel. Ich mußte
nicht lange überlegen und entschied mich schnell pro THW, weil
beide Mannschaften auf gleich hohem Niveau stehen, ich mir in
Kiel aber mehr Spielanteile ausrechne. Am Donnerstag habe ich die
von Herrn Schwenker zugefaxten
Verträge unterschrieben, Sonnabend bin ich in den Flieger gestiegen,
und jetzt habe ich schon gespielt.
- Kieler Nachrichten:
-
Wie geht es weiter?
- Mattias Andersson:
-
Zunächst geht's noch einmal nach Hause, Mittwoch bin ich wieder in Kiel
und dann muß alles Private geregelt werden. Im Oktober kommt dann meine
Freundin Anna nach.
- Kieler Nachrichten:
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Der THW hat bereits ein schweres Trainingslager absolviert. Wie steht es
um Ihre körperliche Fitness?
- Mattias Andersson:
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Mit dem Ball habe ich noch nichts gemacht, aber im Urlaub bin ich
viel gelaufen, weil ich darauf eingestellt war, fit in
Barcelona starten zu wollen. Ich fühle mich gut.
- Kieler Nachrichten:
-
Vier weitere Landsleute sind beim THW unter Vertrag, ein Vorteil
für Sie?
- Mattias Andersson:
-
Meine Landsleute können mir helfen, aber in erster Linie bin ich selbst
gefordert. Zum Beispiel bei der Sprache. Ich spreche zwar ein wenig
Deutsch, aber es wird vorrangiges Ziel sein, Unterricht zu nehmen.
- Kieler Nachrichten:
-
Und Ihre sportlichen Ziele?
- Mattias Andersson:
-
Ich versuche immer, mich zu verbessern. Solange
Steinar Ege nicht spielt, bekomme ich sicher
Gelegenheit, mein Können zu zeigen. Ich möchte dem THW helfen und
außerdem meinen Platz im schwedischen Nationalteam für die EM im
Januar sichern.
Interview: Reimer Plöhn, entnommen den Kieler Nachrichten vom 13. August 2001.