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01.02.2002 EM 2002 / Nationalmannschaft

Fritz im Sport1-Interview: "Nur der Tüchtige hat Glück"

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Henning Fritz ist in aller Munde. Der Torhüter vom THW Kiel spielte bislang eine starke Europameisterschaft. Mit seinen Paraden war Fritz Garant dafür, dass die DHB-Auswahl vorzeitig das Halbfinale erreichte. Für das letzte Spiel der Zwischenrunde gegen Island allerdings wurde der 27-Jährige geschont.
Nun ist Deutschlands Nummer eins heiß auf das Halbfinale. Im Sport1-Interview sagt Fritz vor seinem 100. Länderspiel: Die Chance war noch nie so groß, das Finale zu erreichen. Wenn man gesehen hat, dass durch den Sieg der Dänen in der Kabine noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft ging, bin ich zuversichtlich.

Der absolute Siegeswille spreche für Deutschland als Europameister. Wir stehen in der Abwehr sehr gut. Wir müssen es schaffen, die Chancen, die wir uns erarbeiten, besser zu nutzen. Dann haben wir es verdient, Europameister zu werden.

Sport1:
Sie haben die Partie gegen Island tatenlos von der Tribüne aus mitverfolgen müssen...
Henning Fritz:
Ja, wir haben drei starke Torhüter. Christian Ramota und Chrischa Hannawald waren beide nicht zu beneiden. Die Abwehr hat nicht zu ihrer Konsequenz gefunden. Die Isländer haben es immer wieder geschafft, den Ball an den Kreis zu spielen oder frei aufs Tor zu werfen. Wenn man keinen Ball an die Hand bekommt, ist es schwer, in das Spiel reinzukommen.
Sport1:
War das ein Denkzettel zum richtigen Zeitpunkt?
Henning Fritz:
Henning Fritz: "Das Ergebnis zählt am Ende".
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Ich hoffe es. Wenn man gesehen hat, dass durch den Sieg der Dänen in der Kabine noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft ging, bin ich zuversichtlich. Dänemark ist vielleicht nicht der leichtere Gegner im Vergleich zu Schweden. Aber ich denke, sie liegen uns eher. Es gibt keine leichten Gegner mehr im Halbfinale. Wenn man sich aber eine Mannschaft als Gegner hätte aussuchen können, hätte ich auch Dänemark gewählt.
Sport1:
Wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus?
Henning Fritz:
Wir haben sicher noch keine überragende EM gespielt. Aber die Fehler im Angriff und die mangelnde Chancenverwertung haben wir in der Abwehr wieder ausgebügelt durch Kampf und Siegeswillen sowie eine Portion Glück. Das gehört dazu. Nur der Tüchtige hat Glück. Deswegen können wir spielerisch nicht zufrieden sein, doch vom Ergebnis her schon. Das zählt am Ende. Wir müssen das Negative weglassen und das Positive aus den bisherigen Spielen herausziehen. Nun müssen wir alle Kraftreserven mobilisieren.
Sport1:
Die Belastung war enorm...
Henning Fritz:
Alle Mannschaften sind kaputt. Wir müssen versuchen, so schnell wie möglich zu regenerieren und den Kopf frei zu bekommen. Die Belastung darf keine Ausrede sein. Die Chancen, die wir uns vorn erarbeiten, müssen wir nutzen. In der Abwehr müssen wir wieder zu der Stärke der ersten Spiele finden. Dann können wir alle Gegner in Stockholm schlagen.
Sport1:
War die Chance schon einmal so groß, ein Finale zu erreichen?
Henning Fritz:
Nein. Wir haben gegen Island verloren, aber sind im Endeffekt froh über den Gegner Dänemark. Also haben wir diesmal die nötige Portion Glück. Wenn wir die nicht beim Schopfe packen, haben wir es auch nicht verdient.
Sport1:
Was spricht für Deutschland als Europameister?
Henning Fritz:
Der absolute Siegeswille. Wir stehen in der Abwehr sehr gut. Wir müssen es schaffen, die Chancen, die wir uns erarbeiten, besser zu nutzen. Dann haben wir es verdient, Europameister zu werden. Doch so weit sind wir noch nicht.
(© 2002 Sport1, das Gespräch führte Michael Schwartz)


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