- Zebra:
-
Stefan, welche Bedeutung hat dieser EHF-Pokalsieg
für Dich?
- Stefan Lövgren:
-
Für mich persönlich ist es der allererste Europapokalsieg überhaupt und damit
natürlich etwas ganz besonderes. Für unsere Mannschaft ist es es der bislang
einzige Titelgewinn in dieser Saison. Wir sind sehr froh darüber, es geschafft zu haben.
- Zebra:
-
Ausgerechnet Magnus Wislander war es in seinem
letzten internationalen Einsatz für den THW Kiel vorbehalten, auch den letzten Treffer
zu erzielen.
- Stefan Lövgren:
-
Ein toller Abschluß. Magnus wird uns fehlen.
Als Handballer ist er mit der Zeit vielleicht zu ersetzen, nicht aber als
Person. Beides in einem zu ersetzen ist unmöglich. Es wird ohne ihn weitergehen müssen,
so ist es im Leben - leider.
- Zebra:
-
War es eine Genugtuung, diesen Titel ausgerechnet gegen den FC Barcelona gewonnen zu haben?
- Stefan Lövgren:
-
Ja, das war es sicher. Der FC Barcelona hat schließlich schon sechsmal die
Champions League gewonnen und wir haben dabei zweimal äußerst ärgerlich verloren.
Jetzt konnten wir Barca endlich packen!
- Zebra:
-
Barcelona galt lange Zeit als die beste Vereinsmannschaft der Welt...
- Stefan Lövgren:
-
Doch die Weltspitze ist inzwischen noch viel enger zusammengerückt.
Und das ist auch gut so, denn es wäre sicher nicht gut für den Handball,
wenn sich alles immer nur auf zwei Mannschaften konzentrieren würde.
- Zebra:
-
Was zeichnet Deine Mannschaft aus, daß sie sich selbst nach neun Toren
Rückstand im Palau Blaugrana nicht hat unterkriegen lassen?
- Stefan Lövgren:
-
Dieses Spiel hat gezeigt, daß wir Moral besitzen und bei uns
wirklich echter Teamgeist herrscht. Und das ist überhaupt das
allerwichtigste. Ohne diese beiden Faktoren hätten wir sicher
mit 15 Toren Unterschied oder mehr verloren. Das ist verdammt wichtig
für die Zukunft.
- Zebra:
-
Ist die Saison jetzt gerettet?
- Stefan Lövgren:
-
Das war nur ein Ziel und die Saison geht noch weiter. Wir versuchen nun
natürlich noch einmal alles zu geben. Aber nun ist alles natürlich auch
ein wenig einfacher. Hätten wir das Finale verloren und stünden nun
ohne Titel da, hätte es wohl rabenschwarz ausgesehen. So können wir
auf einer Erfolgswelle dem Saisonfinale entgegenschwimmen.
Das Gespräch führte Sascha Klahn (living sports).