Im Gleichschritt marschieren Tabellenführer Nordhorn sowie die Verfolger THW Kiel und TBV Lemgo im
Endspurt der Bundesliga. Während die HSG und der TBV am 32. Spieltag daheim ihre Aufgaben ohne Probleme erledigten,
musste der THW erneut an seine Grenzen gehen.
Durch das
28:26 bei TuSEM Essen bleiben die stark ersatzgeschwächten Schleswig-Holsteiner
mit dem sechsten Sieg in Folge auf einem Punkt an Nordhorn dran. Zwei Zähler hinter dem THW lauert immer noch Lemgo auf seine Außenseiterchance.
Ein Entscheidung im Titelrennen kann schon am nächsten Sonntag fallen: Dann kommt es zum Showdown der Top-Favoriten.
In der Ostseehalle empfängt der THW die HSG Nordhorn (ab 15 Uhr im
Sport1-Live-Ticker).
Bei einem Sieg der Gäste wäre die HSG erstmals Deutscher Meister, bei einem Erfolg des THW kommt es am letzten Spieltag
zum Herzschlagfinale. Kiel muss dann nach Flensburg reisen, Nordhorn trifft auf Gummersbach.
THW-Manager Uwe Schwenker bleibt nach dem Erfolg in Essen Realist.
Im Sport1-Interview spricht er über den Kraftakt bei TuSEM, die Rollenverteilung im
Schlussspurt und eine neue Sympathiewelle für Kiel.
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Uwe Schwenker:
Um Meister zu werden, muss wirklich alles klappen."
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- Sport1:
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Herr Schwenker, für Essen ging es am Sonntag eigentlich um nichts mehr,
für Kiel um viel. Dennoch wurde dieser Sieg ein hartes Stück Arbeit für den THW. Erleichtert?
- Uwe Schwenker:
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Natürlich war uns klar, wie schwer es werden würde. Jedes Spiel ist für uns im Augenblick ein hartes
Stück Arbeit. Bis zur 45. Minute war die Partie absolut ausgeglichen. Mit Glück und Geschick haben wir gewonnen.
Kompliment an diese Mannschaft: Sie spielt von ihrer Einstellung und dem Körperlichen her über ihrem Limit.
- Sport1:
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Doch auch Nordhorn hat gewonnen, und auch noch etwas für das Torverhältnis getan...
- Uwe Schwenker:
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Nach wie vor ist Nordhorn der große Favorit auf die Meisterschaft!
- Sport1:
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Es scheint aber ein Herzschlagfinale zu geben. Denn die HSG muss am nächsten Sonntag in Kiel antreten...
- Uwe Schwenker:
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Dieser Sieg in Essen bedeutet für uns, dass wir aus eigener Kraft Meister werden können. Doch schon das Spiel
gegen Nordhorn wird hammerhart für uns. Nordhorn ist frisch, unsere Spieler gehen auf dem Zahnfleisch.
Wir werden um unsere Chance kämpfen. Aber um am Ende oben zu stehen, muss wirklich alles klappen.
- Sport1:
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Ist das eine Kampfansage an Nordhorn?
- Uwe Schwenker:
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Nein. Aber wir wollen Deutscher Meister werden. Zudem bekommen wir viele Sympathiebekundungen aus der
Bundesliga. Man will, dass Kiel Meister wird. Warum, liegt auf der Hand.
- Sport1:
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Glauben Sie, dass Lemgo der lachende Dritte sein könnte?
- Uwe Schwenker:
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Nein. Auf den Titel hat Lemgo wohl keine Chance mehr. Wohl aber auf Platz zwei, und der kann wichtig genug sein.
(© 2002 Sport1, das Gespräch führte Michael Schwartz)