Als Piotr Przybecki im Sommer letzten Jahres vom TuSEM Essen an die Kieler Förde wechselte, wollte er beim THW so
richtig durchstarten. Zwar gewann der THW Kiel in der zurückliegenden Saison die deutsche Meisterschaft und den
EHF-Pokal, doch der Jubel bei
Przybecki hielt sich verständlicherweise in Grenzen. Ein Kreuzbandriss wenige Tage
vor dem Bundesliga-Start setzte den 30-jährigen polnischen Nationalspieler für Monate außer Gefecht, und als er
dann seine Premiere in der Ostseehalle feierte, schlich er kurze Zeit später mit einem Muskelfaserriss vom Platz.
"Ich habe in der letzten Saison gerade einmal 20 Minuten gegen Lemgo gespielt", fasst "Pechvogel"
Przybecki seine
erste Saison in Kiel zusammen. "Da ist der THW noch immer ein ganz neuer Verein für mich.÷ Nach den Verletzungen
hapere es am Durchsetzungsvermögen und noch fehle ihm die Bindung zum Spiel, gibt
Przybecki zu. Dass sich der
gesamte THW momentan in einer sehr ungewohnten Situation befindet, macht die Sache für
Przybecki nicht einfacher.
"Wir müssen uns durch den Kampf aus dieser Lage befreien." Das wichtigste für die Mannschaft sei jetzt ein
Erfolgserlebnis. "Daran setzen wir alles!"
Ihn selbst macht es dabei "wahnsinnig, der Mannschaft noch keine Gegenleistung für ihre Unterstützung÷
zurückgegeben zu haben. In Wetzlar allerdings - auch wenn der THW verlor - warf
Przybecki sieben Tore in zehn
Versuchen. Ein Lichtblick am Ende des Tunnels, denn nicht nur er hofft, dass der Knoten jetzt geplatzt ist.
"Ich
war selbst überrascht, denn bis jetzt bin ich mit meiner Leistung eigentlich weit davon entfernt gewesen, was ich
mir vorstelle."