Einfach nur ein schlechter Tag

Staffan Olsson bestreitet gegen Brasilien sein 333. Länderspiel für Schweden. © Bildbyran

Irgendwie läuft das bei der Weltmeisterschaft nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. Man wacht auf - es regnet. Man geht ins Bett - und es regnet. Das Hotel "Praya-Golf" in unserem Gruppen-Vorort Sao Jao de Madeira ist bestenfalls durchschnittlich, die Sporthalle ein komisches Gebäude, in dem es immer irgendwo leckt. Außerdem fehlt ein Ergebnis-Service von den anderen Gruppen und in der Organisation hakt es. Am ersten Tag hat sich sogar eine Anzeigetafel aus der Halterung gelöst und ist aufs Hallenparkett gefallen. Kurzum, diese WM ist die schlechteste Handball-Großveranstaltung, an der ich je teilgenommen habe.

Dass ich mit Schweden am Dienstag auch noch gegen Slowenien verloren habe, passt zur momentanen Stimmungslage. Die Schlappe ist schwer zu erklären. Sicher, die Slowenen haben keine schlechte Mannschaft, aber unter normalen Umständen hätten wir sie schlagen müssen. Vielleicht lag es daran, dass fünf, sechs unserer Leute noch unter den Nachwirkungen einer Magen-Darm-Infektion gelitten haben. Das soll jedoch keine Entschuldigung sein. Wir haben fast alle unter unsereren Möglichkeiten gespielt. Auch ich. Meine Knie-Verletzung bereitet mir zwar keine Schmerzen mehr, aber es fehlt nach der langen Pause am Rhythmus und Spielverständnis. Dabei lagen wir schon mit 7:4 vor, sind dann aber eingebrochen.

Viele Slowenen spielen übrigens bei Prule Ljubljana, unserem Viertelfinal-Gegner in der Champions League. Doch die THW-Fans müssen nicht in Panik verfallen. Wir haben mit Schweden einfach einen schlechten Tag erwischt. Ich denke, wir kommen wieder auf die Beine. Vielleicht schon heute gegen Brasilien. Für mich eine Schnapszahl-Partie: Ich spiele zu 333. Mal für Schweden.