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24.01.2003 WM 2003 / Medien

Morten Bjerre in den Kieler Nachrichten: "Vom Reden wird keiner Weltmeister"

Die dänische Nationalmannschaft galt nach einer starken Vorbereitung als Geheimfavorit auf den WM-Titel. Nach drei Spielen und drei Siegen in der Vorrunden-Gruppe D stehen die Dänen dann auch blendend da. Zuletzt gelang ein hart erkämpfter 22:19 (9:13)-Sieg über Algerien ("Das war die Krieg", O-Ton Nationaltrainer Winther). Morten Bjerre berichtet in den Kieler Nachrichten über die WM und die Lage seines Teams.
Aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2003:
Vom Reden wird keiner Weltmeister

Morten Bjerre trifft am Samstag auf Ägypten (21.00 Uhr) und Sonntag auf Schweden 17.00). Beide Spiele live auf TV2.
Klicken Sie für weitere Infos! Morten Bjerre trifft am Samstag auf Ägypten (21.00 Uhr) und Sonntag auf Schweden 17.00). Beide Spiele live auf TV2.
Ich hoffe, dass wir unser schlechtes Spiel, das fast jede Mannschaft bei einem Turnier übersehen muss, bereits hinter uns haben. Beim 28:24-Sieg am Dienstag gegen die Brasilianer haben wir uns wirklich schwer getan. Die Südamerikaner haben geschickt das Tempo aus dem Spiel genommen und uns komplett aus dem Rhythmus gebracht. Wir waren phasenweise richtig schlecht. Mitte der zweiten Halbzeit lagen wir sogar schon mit drei Toren zurück. Es spricht aber für den guten Geist in meinem dänischen Team, dass wir den Spieß noch gedreht haben.

Ich durfte gegen Brasilien zum ersten Mal ran. Mit Klavs Bruun Jörgensen, Claus Flensburg und mir stehen drei etwa gleich starke Linkshänder im Rückraum Dänemarks. Einer muss immer weichen. Ich möchte natürlich im Team bleiben. Gegen Brasilien hat es spielerisch ganz gut geklappt, außerdem habe ich sechs Mal getroffen. Mal sehen, der Trainer entscheidet.

Überrascht hat mich die Niederlag der Schweden gegen Slowenien, die Jungs müssen jetzt richtig Gas geben, wenn sie bei der WM noch eine gute Rolle spielen wollen. Aber es ist ja bekannt: Schweden dard man nie zu früh abschreiben. Sonntag spielen wir gegen Max, Stefan und Co. Ich freue mich auf meine THW-Kollegen. Für 60 Minuten denkt dann aber jeder nur an seine Mannschaft, da wird nichts verschenkt, dann gibt es keine Gemeinsamkeiten. Dänemark gegen Schweden - in dieser Partie war außerdem immer schon Feuer drin.

Viele Journalisten schreiben uns bereits in den Handball-Himmel, stempeln uns zum WM-Favoriten. Aber davon ist bei uns im Team keine Rede. Einmal verlieren - und schon bist du weg vom Fenster. Vom Reden wird keiner Weltmeister.

Aufgezeichnet von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2003


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