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28.01.2003 WM 2003 / Medien

Stefan Lövgren in den Kieler Nachrichten: "Schöner neuer Modus"

Die schwedische Nationalmannschaft geht trotz des ersten Platzes in Gruppe D mit 0:2 Punkten in die Hauptrunden-Gruppe 4. Schwedens Kapitän Stefan Lövgren erklärt in den Kieler Nachrichten, warum Schweden Dänemark geschlagen hat, obwohl sein Team mit einem Unentschieden besser da gestanden hätte.
Aus den Kieler Nachrichten vom 28.01.2003:
Schöner neues Modus

Stefan Lövgren: "Was sich IHF-Präsident Hassan Moustafa mit diesem Modus ausgedacht hat, ist schlichtweg peinlich für den ganzen Handball."
Klicken Sie für weitere Infos! Stefan Lövgren: "Was sich IHF-Präsident Hassan Moustafa mit diesem Modus ausgedacht hat, ist schlichtweg peinlich für den ganzen Handball."
Alles war so schön geplant. Seit der Vorrunde wohnen wir im "Hotel Praia Golfe" in kleinen Ferienort Espinho direkt am Atlantischen Ozean. Zur Spielhalle mussten wir zwar gut eine halbe Stunde Busfahrt nach Sao Joao da Madeira in Kauf nehmen. Aber wir wussten: Gewinnen wir die Vorrunde, bleibt uns ein Umzug erspart, weil unsere Hauptrundengruppe ab Mittwoch in Espinho stattfindet.

Alles gut gegangen? Mit 8:2 Punkten standen wir am Sonntag Abend zwar tatsächlich oben. Doch leider war das 32:28 gegen Dänemark zum Abschluss ein Pyrrhus-Sieg. Der Modus will es so, dass wir jetzt mit zwei Minuspunkten weiter machen. Der jeweils Erste und Dritte gehen nämlich in die gleich Hauptgruppe. Dritter war Slowenien. Ausgerechnet gegen die haben wir mit 25:29 unsere einzige Niederlage kassiert. So starten wir als beste Vorrunden-Mannschaft mit zwei Minuspunkten, Slowenien hat als Tabellendritter dagegen zwei Pluspunkte. Natürlich hätten wir versuchen können, gegen Dänemark Unentschieden zu spielen. Dann wären wir mit zwei Pluspunkten weitergekommen. Aber erstens ist das riskant, zweitens unsportlich und drittens gab's noch eine offene Rechnung. Die Dänen hatten zuletzt mehrfach gegen uns gewonnen. Was sich IHF-Präsident Hassan Moustafa mit diesem Modus ausgedacht hat, ist schlichtweg peinlich für den ganzen Handball. Und das sage ich ausdrücklich nicht, weil wir davon betroffen sind.

Alles wird gut? Da bin ich mir nicht sicher. Gegen die Dänen haben wir zwar unser bisher bestes WM-Spiel gemacht, das macht Hoffnung. Aber eine einzige weitere Niederlage könnte bedeuten, dass wir später um die Plätze neun bis 16 spielen. Das wäre fatal, damit hätten wir nämlich auch die Olympia-Qualifikation verpasst, für die WM-Platz sieben erforderlich ist. Schöner neuer Modus...

Aufgezeichnet von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 28.01.2003


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