31.01.2003 | WM 2003 / Medien |
Ljubomir Pavlovic kommentierte für die KN das Duell zwischen Deutschland und Jugoslawien. |
Zwischen den Sätzen läßt sich heraus hören, dass Pavlovic, der im Endspiel der Junioren-WM 2000 gegen Weißrußland 19 Tore zum Triumph seines Teams beitrug, selbst gerne in Portugal dabei gewesen wäre. Doch er wurde zum Bauernopfer. Als Perunicic nach zwei Jahren Abstinenz zurück kehrte, war der Star aus Magdeburg gesetzt. Und der Vater von Vladimir Mandic sponsert gleichzeitig Hauptstadtklub Partizan Belgrad und die deutsche Nationalmannschaft, beide trainiert von Zoran Kurtes. Logische Konsequenz: Mandic blieb im WM-Aufgebot. Pavlovic, der Junge aus der Provinz, durfte seine Koffer packen.
Kein Wunder, dass sich der Enthusiasmus nun beim Neu-Kieler, dessen Vater Pajo als Handball-Legionär in St. Gallen in der Schweiz gespielt hat, in Grenzen hält. Brands Buben gehen schnell mit 5:1 in Führung, der Tipp des Fachmanns scheint zu stimmen. Doch die Partie kippt. "Deutschlands Fehler haben Jugoslawien wieder aufgebaut", wundert sich Pavlovic über die 16:15-Führung von Jovanovic und Co. zur Halbzeit. Jetzt nimmt die Anspannung doch zu. "Ah! Oh!" - auch Anerkennung schwingt in den Reaktionen auf Sterbiks Paraden oder Perunicic-Kracher mit. Das Match steht auf des Messers Schneide. Nur noch wenige Sekunden zu spielen. Auszeit. Pavlovic traut seinen Ohren nicht, als er hört, was die ARD-Mikrofone aus der Besprechungstraube der Jugoslawen übertragen. "Der sagt 'zurück' und ohne Foul", übersetzt er Kurtes' Trainer-Worte und fragt angesichts dessen, dass die Jugoslawen Ballbesitz und ein Tor brauchen: "Zurück an den Kreis, was soll das denn jetzt?" Eckball, 31:31 - noch beim Schlusspfiff hält Pavlovic' Kopfschütteln angesichts der Trainer-Regie an.
(Von Jens Kunkel, aus den Kieler Nachrichten vom 31.01.2003)
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