Aus den Kieler Nachrichten vom 04.02.2003:
Die Eindrücke der
WM noch in den Köpfen, wird es in dieser Woche bei den Handballern des
THW Kiel wieder ernst. Bereits am Sonnabend geht es für die Zebras beim HSV Hamburg um
Ligapunkte. Nach neunmonatiger Verletzungspause würde auch
Demetrio Lozano in der Color
Line Arena gern wieder für den THW mit von der Partie sein.
Krankengymnastik, Krafttraining und Aquajogging - die vergangenen Monate waren nicht
wirklich nach dem Geschmack des Spanier. Ein im Mai 2002 diagnostizierter Knorpelschaden
im Knie, der im Operationszentrum Kronshagen mittels Transplantationsmethode behandelt
wurde, hatte den spanischen Nationalspieler im THW-Team vollständig auf Eis gelegt. Nun
steht
Lozanos Comeback auf der Bundesliga-Bühne jedoch kurz bevor. Seit Anfang Januar
befindet sich der 27-jährige Rückraumspieler wieder im Mannschaftstraining, in dem er
stetig Fortschritte macht. "Ich habe keine Beschwerden und fühle mich täglich besser. Die
nächsten Trainingseinheiten werden zeigen, ob ich am Sonnabend zumindest im Angriff
spielen kann", liebäugelt der Madrilene mit einem Kurzeinsatz in Hamburg. Bis seine
Leistungsfähigkeit in Offensive und Abwehr vollständig wieder hergestellt ist, bedarf es
noch einiger Wochen. "Es gibt gute und schlechte Tage, und aufgrund der langen Pause
komme ich mir ein bisschen langsam vor. Aber das wird sich sicher bald ändern", blickt
der Sportstudent optimistisch voraus.
THW-Arzt Dr. Detlev Brandecker bremst noch ein wenig ("Sonnabend wäre aus meiner Sicht
vielleicht noch zu früh"), geht aber auch davon aus, dass
Lozanos Comeback nicht mehr
lange auf sich warten lassen wird. Brandecker: "Demetrio ist voll im Plan. Ein Einsatz
noch im Februar ist sicher realistisch." Das Abschneiden seiner spanischen
Nationalmannschaftskollegen bei der WM in Portugal hat
Lozano natürlich am Fernseher mit
verfolgt. "Es war eine große Chance, gegen Kroatien ins Finale einzuziehen. Aber in der
zweiten Halbzeit waren die Jungs mental total von der Rolle. Sie haben kopflos gespielt",
analysierte Lozano das eher überraschende Aus seiner Landsleute trotz einer Fünf-Tore-Führung.
Auch Iker Romero von Ciudad Real baute im Laufe der Partie ab. Ungeachtet dessen
haben viele Clubs die Fährte des 22-jährigen Basken aufgenommen. Interesse hatte zunächst
auch THW-Manager Uwe Schwenker an dem bulligen Rückraum-Ass bekundet, allerdings ist
Schwenker umgeschwenkt: "Romero ist ein interessanter Mann, aber für uns ist das Thema
gestorben. Wo der HSV Hamburg dran ist, steigen wir aus", denkt
Schwenker nicht daran, in
ruinöse Transferpoker einzusteigen.
(Von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 04.02.2003)