05.02.2003 | Mannschaft / Nationalmannschaft / Presse |
Sage und schreibe 112 Kilogramm brachte er noch vor zwei Jahren auf die Waage. Pommes, Burger, Chips und Bier dominierten damals den "Ernährungsplan" von Christian Zeitz. "Ich wollte mein Talent nicht einfach verschludern und habe mein Leben dann radikal umgestellt", so die Einsicht des Linkshänders vom Zweitligisten SG Kronau-Östringen. Mit einer Gewalt-Diät purzelten in vier Monaten 28 Kilo. Heute sind es noch 86, die Zeitz bei seinen WM-Kurzeinsätzen immer wieder gekonnt in Szene setzte - in seiner schon berühmt, berüchtigten Art.
Christian Zeitz wechselt im Sommer zum THW Kiel.
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Die hat er genutzt, jetzt will er eine wichtige Rolle im Nationalteam übernehmen. "Das Vertrauen in der Mannschaft muss sich Christian erst noch schrittweise erarbeiten", so Brand, und Zeitz: "Ich weiß, wo ich in der Hierarchie stehe. Aber ich will ganz schnell nach oben." Dabei soll Zeitz, der in vielen Aktionen an den französischen Alt-Star Stephane Stoecklin erinnert, seine Unberechenbarkeit, helfen. Michael Roth, Trainer bei der SG Kronau, definiert "Zeitzi" als "Straßenhandballer, der auf dem Feld seinem Instinkt folgt und oft Überraschendes tut." Dieser bescheinigt ihm auch "ein überragendes Handgelenk und ein sehr gutes Raumgefühl".
Diese Komplimente und seine Leistungen weckten das Interesse in Kiel. Sein Wechsel zum THW wurde während der WM perfekt gemacht. Der 22-jährige gebürtige Heidelberger spielt ab der kommenden Saison an der Ostsee ("Da wollte ich schon immer hin - schöne Gegend, schönes Wetter"). Zeitz erhält in Kiel einen Drei-Jahres-Vertrag und sein alter Club eine Ablösesumme und ein Spiel. "Der Schritt in die erste Liga war notwendig für seine Entwicklung und auch von mir gefordert worden", begrüßt der Bundestrainer die Entscheidung. Das Doppelspielrecht in der laufenden Saison bei der SG Wallau-Massenheim war der erste Schritt in die Erstklassigkeit. "Ich glaube, wir haben einen richtig guten Fang gemacht", freut sich Kiels Manager Uwe Schwenker an der Ostsee über einen "dicken Fisch" im Netz.
(Von Burchard Forth, aus der Handball-Woche 6/2003)
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