Christian Zeitz wechselt im Sommer zum THW Kiel. © DHB

"Im Interesse des Spielers und dessen weiteren Entwicklung haben wir Christian Zeitz keine Steine in den Weg gelegt", sagten die beiden SG-Geschäftsführer Karlheinz Just und Alexander Kramer laut Sport1 nach den Verhandlungen mit Kiels Manager Uwe Schwenker. Zeitz möchte sich mit dem angestrebten Bundesliga-Aufstieg mit der SG Kronau das größte Abschiedsgeschenk selbst machen.

Der 22-Jährige Azubi, der 1,85 Meter groß und 86 Kilogramm schwer ist, gilt als eines der größten deutschen Talente auf der rechten Rückraumposition. Der variable Linkshänder kann zusätzlich auch die rechte Außenposition besetzen. Nicht nur in der zweiten Liga machte der Auszubildende zum Reiseverkehrskaufmann auf sich aufmerksam. Dank eines Doppelspielrechtes für die SG Wallau-Massenheim konnte er in vier Erstliga-Einsätzes bereits 14 Tore erzielen.

Bei der WM in Portugal erzielte Zeitz bei fünf Einsätzen bisher acht Tore. Zuvor war er in 38 Nationalmannschaftspielen 105 Mal erfolgreich gewesen. In der zweiten Liga kann Zeitz momentan 131/7 Tore in 19 Spielen (Schnitt 6,9) vorweisen. In der vergangenen Zweitligasaison war der Nationalspieler Zweiter der Torschützenliste mit 268/38 Toren in 34 Spielen (Schnitt 7,9) und bester Feldtorschütze mit 230 Treffern.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.01.2003:

Christian Zeitz schon ab Sommer ein Zebra

Zweifel an einem Wechsel von Jung-Nationalspieler Christian Zeitz vom Handball-Zweitligisten SG Kronau-Östringen zum THW Kiel bestanden ohnehin kaum noch. Am Montagabend wurde der Vollzug gemeldet. "Wir sind uns mit den SG-Verantwortlichen einig. Christian spielt ab dem 1. Juli 2003 beim THW", verkündete Manager Uwe Schwenker gestern.

Linkshänder Zeitz, der am 18. November seinen 22. Geburtstag feierte, hatte schon vor der WM in Portugal einen Drei-Jahres-Vertrag bis 2006 beim deutschen Meister unterschrieben. Weil er jedoch vertraglich noch bis 2004 an die SG Kronau gebunden war, mussten sich die beteiligten Vereine über eine Ablösesumme einigen. Seine Absichten, schon 2003 in die Erste Liga wechseln zu wollen, hatte Christian Zeitz den Klub-Verantwortlichen bereits deutlich gemacht.

"Und das war die entscheidende Voraussetzung dafür, dass wir in Verhandlungen getreten sind", sagte Uwe Schwenker. Über die Höhe der Ablösesumme gaben die Vereine keine Auskunft. Sie liege aber nicht im von einigen Leuten kolportierten sechsstelligen Bereich, sondern darunter, erklä rte Kiels Manager.

Der 42-fache Nationalspieler, der variabel auf Halbrechts und Rechtsaußen spielen kann, kommt mit dem Wechsel auch der Forderung von Bundestrainer Heiner Brand nach, sich in der Ersten Liga mit den Besten zu messen. Der Bundestrainer erklärte gestern im deutschen WM-Quartier, dass er fest mit diesem Schritt von Zeitz gerechnet habe. "Ich finde das in Ordnung. Dass er zum THW wechselt und damit zu einem Spitzenverein, bei dem er ständig gefordert wird, ist für seine Entwicklung um so besser", sagte Brand. Besondere Stärken, so der Bundestrainer, habe Zeitz im individuellen Bereich. "Außerdem kann er sehr variabel werfen und ist schnell auf den Beinen."

Uwe Schwenker habe ihm die Nachricht am Montag Abend per SMS mitgeteilt, berichtete Christian Zeitz. "Natürlich bin ich froh, dass sich die Vereine geeinigt haben. Ich freue mich auf den THW. In Kiel spielen einige ungewöhnlich gute Spieler, von denen ich noch viel lernen kann." Das sei auch der wichtigste Grund für seine Veränderung in den Norden gewesen. "Ich möchte mit der SG unbedingt noch Meister werden und aufsteigen. Aber um mich weiter entwickeln zu könne, war dieser Wechsel unbedingt erforderlich."

In Kiel soll Zeitz den Weggang von Rückraumspieler Morten Bjerre nach Hamburg kompensieren, THW-Trainer Noka Serdarusic plant mit dem 22-Jährigen aber auch auf der Außenposition. Serdarusic macht zudem deutlich, dass er viel von der Neuverpflichtung erwartet: "Wir haben Christian nicht geholt, um ihn auf der Ersatzbank schmoren zu lassen."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 28.01.2003)