Morten Bjerre wechselt im Sommer zum HSV.

Morten Bjerre freut sich auf Hamburg: "Genau wie Kiel liegt die Stadt in der Nähe meiner Heimat. Nach zwei schwierigen Jahren hat es beim THW zuletzt zwar viel Spaß gemacht, aber ich muss auch an mich denken." Der Drei-Jahresvertrag mit dem HSV biete ihm genau die Perspektive, die er gesucht habe. "Der HSV wollte mich gerne langfristig binden, und das Angebot hat gestimmt. Es passt."

Der Linkshänder spielt seit 1996 in der Bundesliga und war 2000 von der SG Flensburg-Handewitt nach Kiel gewechselt. Bei den Zebras stand er lange Zeit im Schatten des Schweden Staffan Olsson, stellte aber in der laufenden Saison seine Klasse unter Beweis, überzeugte auch Trainer Noka Serdarusic und spielte sich in die Herzen der Anhängerschaft. "So wie Morten zuletzt aufgetrumpft hat, wird er uns sicher fehlen", kommentierte der THW-Coach die Transfer-Nachricht. Genau wie sein Manager sei aber auch er nicht bereit gewesen, eine längerfristige Bindung mit Bjerre einzugehen. "Wir haben in jüngster Vergangenheit schon ein paar junge Leute verpflichtet und sehen uns weiter nach jungen Leuten um. Mit einem langfristigen Vertrag hätten wir die Tür zum Verjüngungsprozess zugeschlagen."

Als Nachfolger des Dänen steht deutsche Jung-Nationalspieler Christian Zeitz vom Zweitligisten SG Kronau-Östringen hoch im Kurs. Der 22-jährige Linkshänder erklärte den Kieler Nachrichten, dass er unbedingt schon zur kommenden Saison zum deutschen Meister wolle. Sollte die SG - zurzeit Tabellenerster der Gruppe Süd - den Sprung in die Bundesliga schaffen, wäre Zeitz allerdings vertraglich noch bis 2004 gebunden. "Aber wir stehen in hoffnungsvollen Verhandlungen mit Östringen", bestätigte Uwe Schwenker. "Wichtig ist, dass Zeitz seinem Klub deutlich gemacht hat, dass er wechseln will." Außerdem, so der THW-Manager, gebe es Kontakte zu einem weiteren Linkshänder. Bei optimalem Verlauf der Verhandlungen könne der Spieler schon zur kommenden Saison zur Zebraherde stoßen, spätestens 2004 hoffe man aber, ihn in Kiel begrüßen zu können.

Und möglicherweise hängt auch Staffan Olsson ein weiteres Jahr in Kiel dran. Schwenker: "Nach unserem letzten Gespräch bin ich mir nicht sicher, dass 2003 sein letztes Jahr in Kiel ist." Schwenkers Einschätzung wird gestützt durch eine Aussage des schwedischen Nationaltrainers Bengt Johansson gegenüber dem Internet-Anbieter "Sport1". Sollte Schweden bei der WM in Portugal mindestens Platz sieben und damit die Olympia-Qualifikation 2004 für Athen schaffen, gehe er fest davon aus, so Johansson, dass sowohl Magnus Wislander als auch Staffan Olsson dabei sein werden.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 13.01.2003)