Aus den Kieler Nachrichten vom 26.05.2003:
Ende gut, alles gut? Die Zebras sind im letzten Moment auf den Europacupzug gesprungen und haben ihr
Saison-Minimalziel geschafft. Die KN sprachen mit Trainer
Noka Serdarusic über eine durchwachsene THW-Saison.
- Kieler Nachrichten:
-
Was hat Sie in der zurück liegenden Saison am schwersten getroffen, was hat Ihnen am besten gefallen?
- Noka Serdarusic:
-
Schlimm war der Fehlstart mit 2:12 Punkten und die daraus resultierende Rote Laterne, die man
uns in Flensburg auch gezeigt hat. In der Mannschaft machte sich Unmut breit, die Spieler waren frustriert, weil
nicht viel ging. Das war sehr hart. Auch, weil wir so eine Situation nicht kannten. Woran es lag? Ich kann mich
nur wiederholen: Das Verletzungspech war nicht zu kompensieren. Danach waren die 19:1 Punkte in Folge Balsam auf
die THW-Seelen. Das hat gut getan.
- Kieler Nachrichten:
-
Es ging aber erneut runter. Haben die letzten sechs Siege und der Einzug in den EHF-Pokal die Wogen dann
geglättet?
- Noka Serdarusic:
-
Wichtig ist nicht allein der Einzug in den Europapokal, sondern vor allem, dass die Mannschaft wieder Handball
gespielt hat und der Spaß zurückgekehrt ist. Ich wollte unbedingt vermeiden, dass die Spieler mit negativen
Eindrücken in die Pause verschwinden und schlecht gelaunt in die neue Saisonvorbereitung starten. Das ist
gelungen. Die Rückkehr von
Piotr Przybecki, der unserem Rückraum enorm gestärkt hat, hat wesentlich dazu
beigetragen.
- Kieler Nachrichten:
-
Einziger echter Neuzugang war
Davor Dominikovic. Der Vertrag wurde nicht verlängert. War das also ein
Fehleinkauf?
- Noka Serdarusic:
-
Natürlich stellt sich die Frage, warum ich mich für die Verpflichtung von
Davor stark gemacht habe. Aber ich war
von seinen Stärken überzeugt. Er hat sie nicht zeigen können, weil er erstens wegen der Verletzungen der Kollegen
gleich ins kalte Wasser geworfen werden musste. Zweitens hat er sich selbst zu sehr unter Erwartungsdruck gesetzt
und ist dabei verkrampft. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass
Davor es schaffen wird. Ich weiß, er kann es.
- Kieler Nachrichten:
-
Freuen Sie sich, dass etwas Neues beginnt?
- Noka Serdarusic:
-
Klar, es ist schön, dass wir mit dieser schwierigen Spielzeit durch sind. Im Sommer beginnt eine neue Aufgabe mit
vielen Spielern, die integriert werden müssen. Vor allem gilt es, die Abwehr neu zu stellen. So eine
Herausforderung gab es zuletzt nicht. Ich finde es spannend.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 26.05.2003)