Aus den Kieler Nachrichten vom 03.07.2003:

"Barney" Nielsen.

Eine schwere Nierenerkrankung hatte den 1,98-Meter-Hünen schon vor Jahren in die Berufunsfähigkeit gezwungen. Vor drei Wochen erlitt Nielsen einen Herzinfarkt,befand sich aber auf dem Wege der Besserung. "Barny" Nielsen lebte allein in Einfeld. Als er am Montag nicht zum vorgesehen Dialyse-Termin erschien, fanden ihn Freunde leblos in seiner Wohnung vor.

Der Rückraumspieler mit dem gewaltigen "Bumms" im linken Arm war von 1970 bis 1976 Mitglied der Zebra-Herde. Unter Trainer Hein Dahlinger spielte er u.a. mit so großartigen Handballern wie Bernd Struck, Peter Prehn, Herwig Ahrendsen, Hartwig Moll oder Volker Harbs zusammen. Mit seiner Wurfkraft sorgte Nielsen bundesweit genauso für Furore wie mit seinem spektakulären Wechsel vom Kreisligisten SV Tungendorf direkt in die Bundesliga zum THW. "Vor sechs Monaten war er noch Torjäger in der Kreisklasse - jetzt bombte Bernd Nielsen den THW Kiel an die Spitze", titelte beispielsweise die "Bild" am 11. November 1970. Aber: So hart sein Wurf, so freundlich war er im Umgang mit seinen Mitspielern und dem THW-Anhang. Hartwig Moll drückte aus, was alle empfingen, die Bernd Nielsen kannten: "Wir haben einen Freund verloren."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 03.07.2003)