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06.09.2003 Bundesliga

Zebra-Journal: Der große Kaufrausch blieb aus

Insgesamt 115 Legionäre in der Liga - Flensburg und HSV mit den meisten Ausländern

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 05.09.2003:

Das ist einmalig in 26 Jahren Bundesliga: Das ermeintlich größte Talent des deutschen Handballs musste für seinen Wechsel von der SG Wallau/Massenheim zum HSV Hamburg tief in die eigene Tasche greifen. Überhaupt sind die Zeiten, in denen sich die Klubs der besten Liga der Welt fast nach Belieben in ganz Europa bedienten, vorbei. Vor der 27. Saison blieb bei den 18 Klubs der große Kaufrausch aus. "Es gibt nicht mehr so viele gute Spieler auf dem Markt", begründet Horst Bredemeier, Manager von GWD Minden, die Zurückhaltung. Ähnlich sieht es Spieler-Berater Wolfgang Gütschow: "Der Markt ist in den letzten Jahren leer gekauft worden. Frankreich, Island oder Schweden waren Selbstbedienungsläden."
Die Posse um Vize-Weltmeister Hens stand im Mittelpunkt des Interesses. Der 48-malige Nationalspieler beendete den Ablösestreit zwischen dem HSV und seinem Ex-Klub SG Wallau-Massenheim selbst und zahlte 35000 der 125000 Euro für seine Freigabe aus dem bis 2004 befristeten Vertrag bei Wallau. "Ich will spielen, bei Olympia dabei sein und meine Länderspielkarriere nicht gefährden", begründete der 23 Jahre alte Rückraumspieler seinen ungewöhnlichen Schritt. Die Investition allerdings kann sich der 23-Jährige locker leisten, kassiert er doch in Hamburg bis 2007 rund 1,5 Millionen Euro.

Der HSV verpflichtete außer Hens auch Nationalspieler Torsten Jansen (HSG Nordhorn) und den Dänen Morten Bjerre (THW Kiel). Neben den Hanseaten und dem VfL Gummersbach, der mit von Behren und Dra-gunski an die großen alten Zeiten anknüpfen will, setzten der "ewige Zweite" SG Flensburg und Ex-Meister THW Kiel die Akzente auf dem Transfermarkt.

Insgesamt verdienen 115 "Legionäre" aus 27 Ländern in der Bundesliga gutes Geld. Bei der SG Flensburg-Handewitt und beim HSV Hamburg stehen je zwölf ausländische Spieler auf der Gehaltsliste, gefolgt von TuSEM Essen (10), THW Kiel (9) und der HSG Nordhorn (8).

Die Schweden bleiben Marktführer in der Bundesliga. Aus dem Land des Europameisters verdienen 17 Profis harte Euros, dahinter folgt Dänemark (11) vor Island (10), Frankreich (9), Norwegen (8) sowie Polen und Serbien-Montenegro (je 7).

(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 05.09.2003)


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