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01.10.2003 Karlchen

Karlchens Einwurf: Kopfrechnen

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Wenn Pitti ein Mistkäfer wäre, könnte er ein ganzes Einfamilienhaus tragen. Nun bin ich zum einen froh, daß Pitti kein Mistkäfer ist, zum anderen weiß ich, daß er eh nie etwas auf die leichte Schulter nimmt. Ach, ist das nicht herrlich, diese wunderbaren Beispiele aus der Wissenschaft, wenn die Schlaumeier einem erzählen, was man alles tun könnte, wenn man dieses oder jenes wäre, z.B. wäre man ein Floh, könnte man 100 Meter weit springen.
Aber auch ohne diese tollen Dinge ist der Mensch und vor allem der Sportler an sich schon faszinierend. Dabei hat sich ja vieles verändert. Gerade habe ich gelesen, daß der Mensch vor etwa 200 Jahren noch im Durchschnitt 19 Kilometer pro Tag gegangen ist, heute laufen manche nur noch etwa 500 Schritte am Tag, also bis zum Auto, zum Kühlschrank oder bis zur Fernbedienung für den Fernseher. Dabei ist das Laufen etwas ganz faszinierendes und als Zahlenspielkind schwelge ich in den Statistiken der Sportmediziner. Die erzählen zum Beispiel, daß ein Handballsspieler während eines 60-minutigen Matches etwa 4,8 Kilometer zurücklegt (und bei der "aktiven Zeit" übrigens nur 80 Sekunden direkten Kontakt zum Ball hat). Bei jedem Schritt wirken Kräfte auf die Füße ein, die dem zwei- bis dreifachen des Körpergewichts entsprechen.

Was bedeutet das etwa bei unserem Kapitän, bei Stefan? Also der wiegt 99 Kilo (ist das bei 1,95 Körpergröße nicht recht viel? Oh, jetzt bekomme ich bestimmt Ärger). Bei einem Spiel legt er circa 4,8 Kilometer zurück und jetzt - klickklackklunck - den kopfeigenen Computer angeworfen und ein bißchen mit der Rechenmaschine nachgeholfen - mmh, das macht bis an die 900 Tonnen, die seine Füße, seine Sehnen, Muskeln, Gelenke und so weiter bei jedem Spiel tragen (ertragen) müssen. Ist doch schon ein Wunder, was so ein Körper alles mitmacht. Manchmal hilft eben auch die Schulweisheit an Wunder zwischen Himmel und Erde zu glauben.

Noch irrsinniger wird es, wenn ich mir vorstelle, daß ein Handballer pro Jahr den Ball 60000 bis 80000 mal wirft und das mit einer Geschwindigkeit von über 100 Stundenkilometer. Und wenn man sich dann mal Christian Zeitz anschaut, in welch merkwürdiger Körperhaltung, der die Bälle dem gegnerischen Torwart um die Ohren knallt. also was sind das denn wieder für Muskeln, die da beansprucht werden, und welche Knochen von den 200, die unser Skelett zusammenhalten? Allerdings sind da ja auch noch Zauberkünstler wie Niko, denen 100 Stundenkilometer völlig egal sind und die lieber den Ball ins Eckige "streicheln" oder "tricksen".

Aber dennoch ... Fragen über Fragen, deren Antworten mir als Laien manchmal gar nicht viel sagen, die mich aber unglaublich erstaunen in ihrer verspielten Monstrosität. Tja, man muß kein Mistkäfer sein und häuserschwere stinkende Kugeln durch die Gegend tragen, um den THW-Fan zu erstaunen. Toll.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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