Am kommenden Samstag (Anwurf 15.00 Uhr) empfängt der THW im
Viertelfinale des EHF-Pokals
in der Ostseehalle
AaB Handbold Aalborg (DEN). Anders Fältnäs, Coach der Dänen, stapelt vor
dem Spiel, dem ganz Aalborg entgegenfiebert, tief:
"Die Chancen stehen 90:10 für den THW Kiel."
Doch die Dänen, die mit 500 Fans in die Ostseehalle reisen, dürfen nicht unterschätzt werden.
Es gibt noch Karten in vielen Preiskategorien (siehe
Bericht).
16 Spiele, elf Siege, ein Unentschieden. Nach den international bereits renomierten dänischen
Spitzenklubs Kolding IF und GOG Gudme hat sich das junge Team von AaB Handbold Aalborg auf Rang drei der
TDC Ligaen etabliert. In ihrer ersten Saison unter neuem Namen (vormals als Aalborg HSH,
siehe
Daten Aalborg) eroberte
die Handball-Mannschaft aus dem Aalborg Boldspilklub dabei mit sechs Siegen zum Auftakt die
Herzen der Fans im Sturm. Aalborg liegt derzeit mit 23:9 Punkten auf Platz
drei der höchsten dänischen Liga.
Nach Siegen über Wacker Thun (SUI)
(
1/16-Finale: 32:18(H) - 25:30(A))
und Brestskiy HC Meshkovo (BEL)
(
Achtelfinale: 30:30(A) - 27:31(H))
stehen die Handballer aus dem Norden Dänemarks bei ihren ersten Teilnahme an einem
internationalen Wettbewerb nun zudem im
Viertelfinale des EHF-Pokals.
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Einer der gefährlichsten Aalborger Angreifer:
Linksaußen Havard Tvedten.
©
AaB |
Trainiert wird AaB seit vergangenem Sommer von Anders Fältnäs, einem alten Bekannten aus der
Bundesliga. Der Schwede trainierte zuvor schon die SG VfL Bad Schwartau, mit der er im Jahr 2001
den DHB-Pokal gewann, und den HSV Hamburg. Auf dem Feld führt ein norwegisches Duo Regie: Die
beiden Nationalspieler
Börge Lund (24, Spielmacher) und Havard Tvedten (25, Linksaußen) gelten
als die Köpfe der jungen Mannschaft. Torhüter Sören Rasmussen stand bereits zwischen den
dänischen Pfosten, Rückraumspieler Rune Ohm und Rechtsaußen Christian Back sind auf dem Sprung in
die Nationalmannschaft und zählen zu den ganz großen Talenten Dänemarks
(siehe
Kader Aalborg)
Beste Schützen sind zur Zeit Back (37/1 Tore), Tvedten (35/3), Bo Pedersen (Kreis, 30/3) und
Heino Holm Knudsen (RL/RM, 29/3).
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Wurde kurzfristig für Simen Muffetangen verpflichtet:
Robert Zavkovic.
©
AaB |
Mit Simen Muffetangen verpflichtete Aalborg im November einen alten Routinier, der der Mannschaft
mit seiner internationalen Erfahrung insbesondere in den Europapokal-Spielen weiterhelfen solte.
Der 109-fache norwegische Nationalspieler folgte seinem Trainer Anders Fältnäs vom HSV Hamburg
nach Nordjütland. Doch keine zwei Monate später ging das Engagement tragisch zuende: In einem
Ligaspiel am 3. Januar 2004 gegen den FC Kopenhagen brach sich Muffetangen mehrfach kompliziert
ein Bein, woraufhin er sich dazu entschloss, seine Profi-Laufbahn zu beenden. Der jüngst von RK
Zamet Rijeka (CRO) verpflichtete Kroate Robert Zavkovic (25) soll nun die Position
von Muffetangen im linken
Rückraum ausfüllen.
Neben dem Handball wird im Aalborg Boldspilklub auch professionell Erstliga-Fußball und Eishockey
ausgeübt. Rund 80 Vollzeit-Angestellte sind im Verein tätig. Die von jedem dänischen Klub
gefürchtete Heimspielstätte der Aalborger Handballer ist die "Stadion Hallen", in deren Enge
1800 Fans bei jedem Auftritt ihrer Mannschaft für Gänsehaut-Stimmung sorgen. Aufgrund des großen
Interesses wird das EHF-Pokal-Rückspiel gegen den THW Kiel allerdings im rund 5000 Zuschauer
fassenden "Gigantium Arena" ausgetragen. Ganz Aalborg fiebert diesem Spiel, welches dänische
Zeitungen bereits mit einem Aufeinandertreffen im Fußball mit Manchester United oder Real Madrid
verglichen haben, entgegen. Zum Spiel nach Kiel reisen rund 500 Fans per Bus aus
Dänemark an.
Das Hinspiel leitet das Gespann
Marreiros / Gil (POR), das Rückspiel in Aalborg pfeifen
Falcone / Rätz (SUI).
Vor dem Spiel gegen den THW hat Aalborg am Mittwoch Ringsted mit 34:29 (15:12)
besiegt. Herausragender Schütze war erneut Linksaussen Havard Tvedten, der
elf Tore beisteuerte.
Vor dem EHF-Cup-Hinspiel gegen den THW hat Aalborg mehrere angeschlagene
Spieler zu beklagen:
Zum einen haben sich bei Torhüter Sören Rasmussen, der schon beim Sieg über Ringsted
pausiert hatte, die Rückenprobleme vergrößert.
Zudem hat sich Sören Larsen am Arm verletzt, Pelle Larsen leidet an
einem grippalen Infekt.
Alle drei Spieler rechnen zwar gegen den THW mit einem Einsatz, wohl aber
nicht mit vollen Kräften.
Lesen Sie auch das KN-Interview mit Nikolaj Jacobsen zum Spiel...
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt laufend aktualisiert...
Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:
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AaB-Coach Anders Fältnäs kennt die Bundesliga aus vier Jahren Arbeit als Trainer
bei Schwartau und dem HSV.
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Anders Fältnäs ist ein alter Bekannter aus der Bundesliga. Von 1999 bis 2002 war der heute 41-jährige
Schwede als Trainer zunächst in Bad Schwartau tätig, ehe er mit den Schleswig-Holsteinern
den Wandel zum HSV Hamburg vollzog. Doch in den Wirren der Elbmetropole wurde auch Fältnäs im
Dezember 2002 zum Opfer der dortigen Personalpolitik. Heute kann er sich in Aalborg ganz auf den
Sport konzentrieren, wo er im vergangenen Sommer das Traineramt übernahm und seitdem an einer
neuen dänischen Spitzenmannschaft feilt. ZEBRA sprach vor dem heutigen Europapokalspiel mit
Anders Fältnäs.
- Zebra:
-
Herr Fältnäs, welche Bedeutung hat das Erreichen des
Viertelfinales im EHF-Pokal für AaB
Handbold?
- Anders Fältnäs:
-
Das ist ein großer Erfolg für den Klub, denn es ist das bislang beste Ergebnis für unsere
Handballer.
- Zebra:
-
Und welchen Stellenwert haben die beiden bevorstehenden Spiele gegen den THW Kiel?
- Anders Fältnäs:
-
Es kommt natürlich auch ein bisschen auf das Ergebnis an... Vom Stellenwert her ist es natürlich
ein echtes Highlight. Der THW Kiel zählte in den vergangenen zehn Jahren zu den besten
Mannschaften der Welt. Das werden zwei Riesenmatches und ein echtes Erlebnis für den gesamten
Verein.
- Zebra:
-
Welche Chancen rechnen Sie sich aus?
- Anders Fältnäs:
-
Normalerweise haben wir nur eine sehr kleine Chance, Kiel ist Riesenfavorit. Um das Halbfinale zu
erreichen, müsste Kiel schon zweimal einen ganz schlechten Tag erwischen und wir dagegen über uns
hinaus wachsen. Wir brauchen Glück. Die Chancen stehen 90:10 für den THW Kiel.
- Zebra:
-
Die deutsche Nationalmannschaft wurde jüngst Europameister, die Dänen gewannen Bronze. Beide
Handball-Nationen sind im Aufschwung. Wenn Sie beide Länder miteinander vergleichen, wo sehen Sie
die Unterschiede oder Gemeinsamkeiten?
- Anders Fältnäs:
-
Zunächst einmal gehe ich davon aus, dass Dänemark beim nächsten großen Turnier Meister werden
wird. Denn man sollte es einmal so betrachten: Die erste Aufstellung der Dänen ist derzeit im
Schnitt 24 oder 25, die der Deutschen über 30 Jahre alt. Die Zukunft gehört Dänemark. Was man
zudem feststellen kann: Der dänische Nachwuchs ist sehr gut ausgebildet und das Tempo im
dänischen Spiel ist unglaublich hoch. In der deutschen Bundesliga wird natürlich der beste
Handball gespielt, aber das liegt sicherlich daran, dass dort die besten Spieler aus aller Welt
geholt werden. Die dänische Nachwuchsarbeit hat die besseren Konzepte und eine hervorragende
Ausbildung.
- Zebra:
-
Was zeichnet Ihre Mannschaft aus?
- Anders Fältnäs:
-
Es ist eine relativ junge Mannschaft. Meiner Meinung nach haben wir ein sehr starkes Kollektiv,
ein gutes Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhütern sowie einen gefährlichen Gegenstoß. Man
spürt den unbedingen Willen, in ein oder zwei Jahren werden wir eine richtig gute Mannschaft
haben. Im Übrigen geht es derzeit mit dem gesamten Verein aufwärts.
- Zebra:
-
Sie scheinen in Aalborg nun das Vertrauen und die Ruhe gefunden zu haben, die man in Hamburg
hätte vermissen können.
- Anders Fältnäs:
-
Ich habe nie zuvor in einem besser organisierten Verein gearbeitet, es läuft alles sensationell
gut. Neben dem Handball wird hier unter dem Dach von Aalborg BK auch noch professionell Fußball
und Eishockey gespielt - eigentlich ein riesiger Sport-Konzern mit einem eigenen Marketing-Büro,
Sporthallen und allem Drum und Dran. Hier arbeiten ungefähr
80 Vollzeit-Angestellte und ich kann
mich nur um den Sport kümmern. In Hamburg war es dagegen wirklich unglaublich - ich warte immer
noch auf zwei Monatsgehälter.
- Zebra:
-
Sie möchten also nicht zurück in die Bundesliga?
- Anders Fältnäs:
-
Ich hatte in Deutschland vier gute Jahre. Und ich kann mir auch gut vorstellen, irgendwann in die
Bundesliga zurückzukehren. Aber derzeit bin ich in Dänemark absolut zufrieden.
(Aus dem THW-Hallenmagazin Zebra - von living sports)
Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:
Der dänischen Herren-Handball ist im Aufschwung. Stellten die überaus erfolgreichen Frauen als
zweimalige Olympia-Sieger lange Zeit das ganz starke Geschlecht, so haben die ehemaligen
Junioren-Weltmeister Boldsen, Jeppesen & Co inzwischen deutlich an Boden gut gemacht. Mit Rang
drei bei den gerade zuende gegangenen
Europameisterschaften verteidigten die Herren erfolgreiche
ihre Bronzemedaille - einziges Manko: die verpasste Qlympia-Qualifikation. Doch mit rasantem
Tempo-Handball überzeugte "Danish Dynamite" ihre Fans und Kritiker gleichermaßen. Der im
internationalen Vergleich äußerst jungen Landesauswahl gehört die Zukunft.
Allein die heimische TDC Ligaen kann es mit der Stärke einer Bundesliga oder Liga Asobal nicht
aufnehmen. Dänische Topstars wie Torhüter Kasper Hvidt (Leon) oder Linksaußen Lars Christiansen
(Flensburg) spielen im spanischen oder deutschen Ausland. "Klar ist die Bundesliga besser",
bestätigt
Nikolaj Jacobsen.
"Die besten Mannschaften Dänemarks wie Gudme oder Kolding würden in
Deutschland wohl zwischen Platz sieben und elf landen", schätzt der Kieler Däne. Aalborg sei nur
einen Tick schlechter als die beiden Spitzenteams. "GOG und KIF haben lange Zeit dominiert.
Aalborg baut gerade eine ganz junge Mannschaft auf. Und das ist bislang auch ganz gut gelungen."
Schon in der Frühphase der laufenden Saison bahnte sich wieder der obligatorische Zweikampf der
letzten Jahre an. Allerdings ist die Punktrunde nur das "Vorgeplänkel". Nach 26 Spieltagen folgt
die Play-off-Runde der besten vier Teams, zu denen auch Aalborg, Skjern und Team Tvis Holstebro
gehören könnten. Hinter den eigenen Erwartungen liegt zur Zeit Aarhus GF. Mit dem neuen Trainer
Erik Veje Rasmussen wollte man wieder an der Tür zur Play-off-Runde klopfen. Doch nach 15
Spieltagen fehlen zum vierten Rang bereits fünf Zähler.
In Silkeborg und Otterup brennt schon der Baum. Dort herrscht akute Abstiegsgefahr. Gut möglich,
dass diese beiden Namen am Ende der Saison aus der Superliga verschwinden und durch den
aufstrebenden Zweitligisten Viborg HK ersetzt werden. Der Verein des ehemaligen dänischen Frauen-Nationaltrainers
Ulrik Vilbek sorgte bislang für die spektakulärste Personalie:
Nikolaj Jacobsen.
Der 146-malige dänische Nationalspieler wechselt im kommenden Sommer zurück in seine Heimat. In
Viborg erhält der 32-Jährige einen Zweijahresvertrag und wird anschließend am dortigen Handball-Gymnasium
sein Wissen an die aufstrebenden Talente weitergeben.
Aktuelle Tabelle der TDC Ligaen:
Platz | Team | Punkte | Tore
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1. | KIF Kolding | 30:2 | 528:440
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2. | GOG Gudme | 28:4 | 565:414
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3. | AaB Handbold Aalborg | 23:9 | 447:403
|
4. | Skjern Handbold | 20:10 | 444:395
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5. | Team Tvis Holstebro | 19:13 | 403:389
|
6. | Aarhus GF | 15:15 | 473:459
|
7. | Fredericia HK 1990 | 15:17 | 438:442
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8. | Bjerringbro FH | 15:17 | 372:389
|
9. | FCK Handbold | 14:18 | 415:416
|
10. | Team Helsinge Handb. | 14:16 | 401:418
|
11. | Ajax KBH. | 9:21 | 360:405
|
12. | TMS, Ringsted | 8:24 | 342:436
|
13. | Silkeborg-Voel KFUM | 4:26 | 371:443
|
14. | Otterup HK | 4:26 | 320:430
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Stand: 10.02.04
(Aus dem THW-Hallenmagazin Zebra - von living sports)
Das erwartet die anderen deutschen EC-Teilnehmer
Der zweite deutschen Teilnehmer im
EHF-Pokal, die HSG Nordhorn, empfängt
am Sonntag um 17 Uhr den rumänischen Vertreter Dinamo-Romc. Bukarest.
Die beiden weiteren Paarungen im
Viertelfinale lauten
CB Cantabria, Santander (ESP) - BM. Altea (ESP) (So., 12.30) und
Dunaferr SE (HUN) - Lukoil-Dynamo Astrachan (RUS) (Sa., 18.00).
Im Viertelfinale der Champions League
spielt die SG Flensburg-Handewitt am So. um 16.20 Uhr zu Hause gegen
RK Zagreb (CRO).
Im gleichen Wettbewerb muss der SC Magdeburg bei SC Pick Szeged (HUN)
antreten (Sa., 18 Uhr) und der TBV Lemgo muss am So. um 17 Uhr bei
Celje Pivovarna Lasko (SLO) ran.
Die letzte Paarung lautet B.M. Ciudad Real (ESP) - Fotex KC Veszprem (HUN)
(Sa., 16.15).
Im Europapokal der Pokalsieger muss TUSEM Essen
am Sa. um 16 Uhr beim schwedischen Vertreter HK Drott Halmstad antreten.
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
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THW Kiel - AaB Handbold Aalborg:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
Radio- und TV-Tips:
-
Radio: NDR 1 Welle Nord:
Sa., ab 15.00: Liveeinblendungen
(geplante Einblendungen um 15.30, 16.00 und um 16.30 in der Schlussphase)
Sa., ab 17.08 im Nordsport: Nachberichterstattung
Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
- TV: DR1 (DEN): So., ab 16.10: Flensburg - Zagreb (2. Hz. live)