Aus den Kieler Nachrichten vom 03.03.2004:
Kiel - Der Handball steuert auf seine Saison-Entscheidungen zu.
Kiels Zebras tanzen dabei noch auf drei Hochzeiten: Meisterschaft,
Pokal und Europacup. Derweil macht das Management seine
Hausaufgaben für die kommende Spielzeit. Die KN fragten bei
Uwe Schwenker nach.
- Kieler Nachrichten:
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Herr Schwenker, es ist Anfang März.
Gewöhnlich hat der THW seine Personalplanungen zu diesem Zeitpunkt
bereits abgeschlossen. Bisher war allerdings nur zu hören, dass
der Schwede Kim Andersson wahrscheinlich noch nicht kommt. Wie ist
der Stand?
- Uwe Schwenker:
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Es gibt keinen Grund, in operative Hektik zu
verfallen. Im letzten Jahr haben wir den großen Schnitt mit sieben
Ab- und fünf Neuzugängen gemacht. Alle fünf Neuen haben sehr gut
eingeschlagen, aber alle haben noch großes Potenzial, um sich
weiter zu entwickeln. Bei Spielern wie
Ahlm,
Zeitz,
Wagner oder
Boquist dürfen wir noch viel erwarten. Für uns gilt es, die
bestehende Mannschaft punktuell weiter zu entwickeln. Bei diesen
Planungen spielt Kim Andersson eine wichtige Rolle. Es ist
richtig, dass er erst 2005 zu uns kommt, damit mussten wir aber
rechnen. Kim hat bei uns einen Vertrag mit einer Option
unterschrieben, die ihm freistellt, ob er 2004 oder erst 2005 von
Sävehof nach Kiel wechselt. Er hat sich entschieden, ein weiteres
Jahr in der schwedischen Liga zu bleiben.
- Kieler Nachrichten:
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Andersson kommt nicht, also müssen Sie im rechten Rückraum eine
Lücke schließen.
- Uwe Schwenker:
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Nein, es gibt keine Lücke. Mit
Johan Pettersson,
Roman Pungartnik
und Christian Zeitz haben wir drei Linkshänder unter Vertrag. Ein
Problem stellte sich zunächst nach dem Kreuzbandriss von
Roman,
aber er macht sehr gute Fortschritte in der Reha. Es sind weder
Meniskus noch Knorpel. Wir rechnen fest damit, dass
Roman mit
Saisonbeginn dabei ist.
- Kieler Nachrichten:
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Wie sieht der Rückraum für die Saison 2004/05 aus? Bleiben
Piotr Przybecki und
Demetrio Lozano, deren Verträge auslaufen, beim THW?
- Uwe Schwenker:
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Mit Demetrio und
Piotr haben wir gesprochen. Alle Spieler wissen,
woran sie sind. In der Öffentlichkeit werden wir darüber nicht
sprechen, wir haben große sportliche Herausforderungen vor der
Nase und müssen uns darauf konzentrieren. Sicher ist, dass wir
noch Gespräche führen werden - auch mit Leuten von anderen
Vereinen. Ich denke, unser Kader wird künftig 13 Spieler umfassen.
Außerdem dürfte Co-Trainer
Klaus-Dieter Petersen als Stand-by-Spieler
noch zur Verfügung stehen. Ziel ist es, wieder eine
homogene Mannschaft zusammenzustellen, die eine langfristige
Perspektive hat und ein hohes Identifikationspotenzial für die
Fans. Ich bin da sehr zuversichtlich.
- Kieler Nachrichten:
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Zum neuen Kader zählt auch der viel umworbene französische
Jungstar Nikola Karabatic?
- Uwe Schwenker:
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Zu Spekulationen äußere ich mich nicht. Nur soviel: Wenn wir
Karabatic haben wollten, dann ginge das erst ab 2005, so lange ist
er noch an Montpellier gebunden.
- Kieler Nachrichten:
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Nikolaj Jacobsen geht, bekommt
Adrian Wagner einen neuen
Linksaußen zur Seite gestellt, den Schweden Lundström oder den
Schweizer Lineger?
- Uwe Schwenker:
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Es gibt Gespräche. Namen werde ich aber nicht nennen, weil das
sofort die Preise hoch treibt. Es sind junge Leute, die
Adrian
unterstützen können. Wir haben aber großes Vertrauen in
Adrian. Er
ist auf einem sehr guten Wege und hat - wie die gesamte Mannschaft
- viel unausgeschöpftes Potenzial.
(Das Gespräch führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 03.03.2004)