THW-Logo
06.03.2004 Mannschaft

Was macht eigentlich ... Frank Dahmke?

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Frank Dahmke.
Frank Dahmke.

Stars von damals - In dieser neuen Rubrik wollen wir noch einmal an alte THW-Helden erinnern und stellen Ihnen in den nächsten ZEBRA-Ausgaben einige Spieler vergangener Spielzeiten vor. Den Anfang macht mit Frank Dahmke heute eine "Ursprungs-Kieler-Sprotte", wie er sich selber bezeichnet.
Frank Dahmke wurde am 14.01.1963 in Kiel geboren und fing schon früh mit dem Handballspielen an. In seinem Heimatort Mönkeberg trat er 1969 dem SV Mönkeberg bei und machte dort seine ersten Schritte auf dem Handballparkett. 1981 wurde dann der große Nachbar, der THW Kiel, auf ihn aufmerksam. In seiner ersten Saison für die Zebras warf er zwar nur vier Tore, doch steigerte sich Dahmke von Saison zu Saison und wurde ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft.

An seine Zeit beim THW erinnert sich der ehemalige Rückraumspieler gerne zurück: "Durch den Sport habe ich viele verschiedene Menschen in allen Vereinen kennen gelernt. Zu den meisten meiner Mitspieler habe ich auch heute noch Kontakt. Uns verbindet ein freundschaftliches und herzliches Verhältnis, das über die Jahre bestehen geblieben ist. Es gibt auch eine THW Oldie-Truppe, die sich ein paar Mal im Jahr zu Freundschaftsspielen in ganz Deutschland trifft. Dort spielen wir dann gegen andere Mannschaften unseres Jahrgangs. Sportlich war es auch eine sehr erfolgreiche Zeit. Als ich zum THW Kiel kam, spielte die Mannschaft um den Abstieg mit. Die nächsten Jahre wurde viel umstrukturiert. Durch neue Trainer und neue Spieler kam dann der Erfolg, der ja bis heute anhält."

In seiner Zeit als Amateursportler spielte er immer nur für einen Verein, den THW Kiel. Mit den Zebras wurde er Deutscher Vize-Meister und setzte mit den Grundstein für den bis heute anhaltenden Erfolg des Teams. Zu einem anderen Verein zog es den "Langen" nie hin. "Ich hatte einige Angebote von verschiedenen Vereinen, doch war ein Weggang aus Kiel nie ein Thema für mich. Ich bin eine Ursprungs-Kieler-Sprotte, mich hat es nie nach München, Hameln, Günzburg oder Großwallstadt gezogen. Durch meine Bodenständigkeit bin ich immer in meiner Heimat geblieben."

Auch wenn die positiven Erinnerungen überwiegen, gab es Schattenseiten in der 10-jährigen Karriere. Der siebenfache Nationalspieler erlitt einen doppelten Achillessehnenabriss, aufgrund dessen er lange Zeit nicht spielen konnte und viel Trainingsrückstand bekam. Der ließ sich am Ende nicht mehr aufholen und Dahmke war nicht mehr in der Lage, auf dem Niveau zu spielen, welches er für den THW gebraucht hätte.

Das Leben als Handballamateur hat sich im Laufe der Jahre stark gewandelt. Frank Dahmke, der auch heute noch Besitzer einiger Dauerkarten ist, hat den Wandel in der Ostseehalle mitverfolgt. "Wir haben früher auf einem Amateurstatus gespielt, der uns erlaubte, für die Zeit nach dem Handball vorzusorgen. Wir haben studiert oder einen Beruf ausgeübt, um nach der Handballkarriere nicht mit leeren Händen dazustehen. Wir hatten alle gute Arbeitgeber, die uns erlaubten, zu Auswärtsspielen zu fahren oder während der eigentlichen Arbeitszeit zu trainieren. Das ist alles nicht mehr möglich. Handballprofi ist heute ein voller Job. Es bleibt für vieles keine Zeit mehr, denn man konzentriert sich mehr auf den Sport. Das ist problematisch, weil viele der Spieler keine Zeit haben, einen Beruf zu erlernen. Durch Verletzungen oder aufgelöste Verträge kann die Zeit als Handballer schnell vorbei sein. Und wenn man dann kein Studium absolviert oder einen Beruf erlernt hat, ist es natürlich schwierig. Auch der Druck war zu meiner Zeit nicht so hoch. Heute ist die Erwartungshaltung höher, weil viel von dem Erfolg der Mannschaft abhängt." Bereut hat er seine Entscheidung, Amateurhandballer zu werden, jedoch nie. "Ich würde alles wieder genauso machen."

Ein Leben ganz ohne Erfolg und Handball führt er jetzt allerdings auch nicht. 1991 kehrte er zu seinen Wurzel, dem SV Mönkeberg, zurück. Dort spielte er eine Zeit lang noch selber, seit dieser Saison ist er Trainer der Männermannschaft, die in der Oberliga beheimatet ist. Nächste Saison wird er allerdings von Martin Schmidt abgelöst, der seit dieser Saison für die Mönkeberger auf Torejagd geht. Der Imobilienkaufmann wird dann wieder seinen Posten als Team-Manager einnehmen. Auch wenn dieser Posten ihn wieder ein Stück weiter weg vom Handball bringt, loskommen wird er davon bestimmt nicht.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


(06.03.2004) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite