21.04.2004 | Bundesliga |
"Hexer" Thiel, Teilnehmer an vier Weltmeisterschaften und vier Olympischen Spielen, stellt die Einigkeit der Klubs in Frage: "Das Problem ist: Die Liga spricht nicht mit einer Zunge. Ich habe gehört, dass vier mächtige Vereine mich nicht wollen: Hamburg, Essen, Magdeburg und Nordhorn." Noch vor einem Jahr wurde der Kölner einstimmig zum designierten Nachfolger von Jacobsen auserkoren, seither habe sich aber kein Verein mehr bei dem früheren Weltklassespieler gemeldet. Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (BHL), befürwortet dagegen weiterhin ein Engagement Thiels: "Meines Wissens steht der weit überwiegende Teil der Bundesliga hinter Andreas Thiel. Und sollte es Differenzen mit den vier genannten Klubs geben, dann sollte man sie auf den Tisch bringen."
Thiel, siebenmaliger "Handballer des Jahres", hatte zuvor zugesagt, die Jacobsen-Nachfolge anzutreten, schränkt aber ein: "Ich brauche den Job nicht. Ich habe in meiner Kanzlei in Köln genug zu tun. Ich habe von vornherein gesagt, dass ich die Position von Jacobsen nur übernehme, wenn die Arbeit kompatibel ist mit meinem Beruf und meinem Job als Bundes-Torwarttrainer bei der Nationalmannschaft." Als Chef der Bundesliga hätte Thiel vor allem das Lizenzierungsverfahren verschärft. "Es kann nicht sein, dass manche Vereine wie selbstverständlich die Abgabe ihrer Unterlagen hinauszögern und Fristen ignorieren", meinte der Jurist. Zudem schließt der 256fache Nationalspieler Insolvenzen in der Handball-Bundesliga nicht aus.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 21.04.2004)
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