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24.04.2004 Interview

Stefan Lövgren im großen Zebra-Interview: "60 Minuten lang ordentlich bei der Sache sein"

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Stefan Lövgren.
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Vor dem EHF-Pokal-Final-Rückspiel (siehe Vorbericht) sprach living sports mit THW-Kapitän Stefan Lövgren.
Zebra:
Stefan, der THW Kiel hat bislang im EHF-Pokal noch nie eine Runde verloren. Ist dieses Finale schon Routine?
Stefan Lövgren:
Nein, ein Finale zu spielen, ist immer etwas besonderes. Allerdings glaube ich schon, dass Routine in anderer Hinsicht eine große Rolle spielt. Die Erfahrung hilft, sich richtig vorzubereiten und auch in solchen wichtigen Spielen die Nerven im Griff zu behalten. Aber es wäre wohl vermessen, das Erreichen eines Endspiels und die damit verbundene Leistung an sich als Routine zu akzeptieren.
Zebra:
Du selbst hast in Deiner Laufbahn bereits zahlreiche ganz große Titel gewonnen. Welchen Stellenwert hat dieser EHF-Pokal?
Stefan Lövgren:
Jedes Jahr tritt eine neue Mannschaft an, mit der es gilt, neue Ziele zu erreichen. Der EHF-Pokal war vor dieser Saison eines davon. Jetzt haben wir die Chance, diesen Titel tatsächlich zu gewinnen. Aber es ist schwer zu urteilen, welcher Titel wichtiger, größer oder besser ist. Natürlich wäre ein Gewinn der Champions League bedeutender. Aber derzeit so zu denken, wäre der falsche Ansatz.
Zebra:
Immerhin ist der EHF-Pokal zum Greifen nahe...
Stefan Lövgren:
Genau. Und es sieht sehr gut aus, das Hinspiel haben wir ganz ordentlich hinter uns gebracht und dabei insbesondere in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt.
Zebra:
Fällt die Konzentration für das Rückspiel nun angesichts der hervorragenden Ausgangsposition ein bisschen schwerer als gewöhnlich?
Stefan Lövgren:
Nein, diesen Fehler dürfen wir auf keinen Fall machen. Vielleicht war es sogar gut, dass Altea im Hinspiel zwischendurch noch einmal wieder auf zwei Tore herankam. Da haben alle gesehen, dass es auch schnell umgekehrt laufen kann. Wir müssen 60 Minuten lang noch einmal ordentlich bei der Sache sein.
Zebra:
Was ist in dieser Saison sonst noch drin?
Stefan Lövgren:
Alles kann man leider wohl nicht mehr sagen. Denn über den Ausgang der Deutschen Meisterschaft braucht man wohl nicht mehr zu spekulieren. Ein Champions League-Platz ist nach wie vor unser Ziel und am kommenden Wochenende geht es im Final Four schon wieder um den nächsten Titel.
Zebra:
Die Gelegenheit Revanche zu nehmen an der SG Flensburg-Handewitt...
Stefan Lövgren:
Da werden wir nicht drum herum kommen. Aber es spielt keine Rolle, gegen wen wir spielen müssen, solch ein Spiel ist immer wichtig. Und ein Finale ist, wie gesagt, eh immer etwas ganz besonderes.
Zebra:
Schielt Ihr schon mit einem Auge zurück in die Champions League und seid derzeit sogar ausnahmsweise ein bisschen neidisch auf Flensburg?
Stefan Lövgren:
Klar würden wir natürlich lieber Champions League spielen. Aber neidisch auf Flensburg? Nein, denn man kann es wohl nicht anders sagen: Sie haben es sich verdient und in den vergangenen Monaten super gespielt. Wir hatten bereits unsere Chancen und werden in Zukunft hoffentlich noch weitere bekommen. Heute wollen jedoch erst einmal den EHF-Pokal in Kiel behalten. Das wäre schon mal ein klasse Anfang für unsere neue Mannschaft.
(Das Gespräch führte Sascha Klahn, living sports. Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra".)


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