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21.-24.04.2004 - Letzte Aktualisierung: 24.04.2004 Europapokal

EHF-Pokal-Finale: Altea hofft in der Ostseehalle auf ein Wunder

Update #3 Aktualisierung vom 24.04., vom 23.04. und vom 22.04...

Der THW schlug das Team von BM Altea im Hinspiel in Spanien mit 32:28 (17:10).
Klicken Sie für weitere Infos! Der THW schlug das Team von BM Altea im Hinspiel in Spanien mit 32:28 (17:10).
Am kommenden Sonnabend kann der THW zum dritten Mal nach 1998 und 2002 den EHF-Pokal gewinnen. Die Vorzeichen sind günstig: 32:28 (17:10) gewannen die Zebras das Hinspiel bei Balonmano Altea (siehe Bericht). Alteas Coach bezifferte die Chance seines Teams auf den Europapokalsieg nach der Niederlage auf 20:80. Kein Wunder, dass die Spanier in der Ostseehalle auf ein Wunder hoffen. Anpfiff ist um 16.10 Uhr, NDR-TV überträgt live.
Bereits zweimal gewann der THW den EHF-Pokal: Hier reckt  Kapitän Stefan Lövgren den "Pott" im Palau Blaugrana von Barcelona in die Höhe.
Klicken Sie zum Vergrößern! Bereits zweimal gewann der THW den EHF-Pokal: Hier reckt Kapitän Stefan Lövgren den "Pott" im Palau Blaugrana von Barcelona in die Höhe.
Zweimal nahm der THW Kiel am EHF-Pokal bereits teil, zweimal gewann er den Pott. 1998 sicherten sich die Zebras in zwei harten Endspielen gegen Flensburg ihren ersten europäischen Titel (siehe Bericht), 2002 holten sie den EHF-Pokal im Palau Blaugrana des FC Barcelona zum zweiten Mal an die Förde (siehe Bericht).

Auch bei seiner dritten Teilnahme kann der THW den internationalen Titel einfahren. 32:28 (17:10) gewannen die Zebras souverän das Hinspiel beim spanischen Vertreter Balonmano Altea (siehe Bericht). Alteas Trainer Javier Cabanas Lopez glaubt nur noch an eine 20:80 Chance seines Teams auf den Titelgewinn. Das sieht auch THW-Manager Uwe Schwenker so: "Natürlich sind wir nun Favorit, wir sollten uns den Pokal nicht mehr nehmen lassen. Wenn wir konzentriert auftreten, holen wir den EHF-Pokal." Die spanische Presse stellt fest, dass in der Ostseehalle ein Wunder geschehen müsse, damit Altea doch noch den Pokal holt. An ein solches glaubt Alteas Präsident Pascual Moragues. Er erwartet einen gewaltigen Aufschwung seines Teams am kommenden Samstag. Maragues setzt voll und ganz auf die Mannschaft und schließt nicht aus, in Deutschland den Titel zu holen. Er habe während der ganzen Saison die Auswärtsauftritte der Truppe verfolgt, und diese habe fern der Heimat einige ihrer besten Spiele gezeigt.

Die Mannschaft von Altea und den Verein stellten wir bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vor wie auch den Weg von Altea ins Finale.

Das Rückspiel am Sonnabend leiten die slowakischen Unparteiischen Rancik/Beno.

Die Ostseehalle öffnet Sonnabend bereits um 13.30. Damit die Fans einen kompletten Handballnachmittag erleben können, wird Champions League-Final-Rückspiel Flensburg - Celje ab 14.05 (siehe Infos) im Gastronomiebereich übertragen. Im Halleninnern ist die TV-Übertragung nur bis zum Warmmachen der Mannschaften zu sehen, um die Konzentration der Teams nicht zu stören.

Aktualisierung vom 22.04.

Lesen Sie auch KN-Interview mit THW-Trainer Noka Serdarusic.

Lesen Sie auch die Vorberichte aus dem offiziellen THW-Magazin.

Aktualisierung vom 23.04.

Lesen Sie auch die ersten Vorbericht der Kieler Nachrichten und das Sport1-Interview mit Adrian Wagner.

Aktualisierung vom 24.04.

"Altea hat nach anfänglicher Nervosität gezeigt, dass sie Handball spielen können. Der Vier-Tore-Vorsprung ist eine gefährliche Konstellation", warnt Kiels Linksaußen Adrian Wagner gegenüber NDR-Online vor dem Rückspiel. Überheblichkeit werde der THW-Trainer nicht zulassen, "Noka hat das Zepter in der Hand und bereitet uns punktuell auf die Partie vor. Aber auch wir sind uns alle im Klaren, worum es am Samstag geht." Zusätzlicher Ansporn dürfte laut NDR-Online die ausverkaufte Halle sein. "Die Stimmung unserer Fans wird uns einen weiteren Schub geben", ist sich "Addi" sicher.

Auch Henning Fritz setzt gegenüber NDR-Online auf den Heimvorteil: "Wir spielen vor eigenem Publikum und können uns nur selbst schlagen. Gehen wir mit der richtigen Einstellung ins Spiel, dann werden wir auch gewinnen." Über eine sichere Abwehr zum Erfolg kommen, sei immer seine Maxime, so Fritz zu NDR-Online.

Lesen Sie auch die KN-Vorberichte zum Spiel und unsere spanische Presseschau.

Lesen Sie auch große Interview mit THW-Kapitän Stefan Lövgren.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt laufend aktualisiert...

 

Flensburg vor schwerer Aufgabe

Im Finale der Champions League steht die SG Flensburg-Handewitt vor eine schweren Aufgabe. Sie muss die 28:34 (13:17)-Hinspielniederlage vom vergangenen Wochenende bei Celje Pivovarna Lasko (SLO) wett machen. Anpfiff in der Campushalle ist um 14.05 Uhr, das ZDF überträgt live. Das Spiel wird in der Ostseehalle auf den Monitoren übertragen (siehe weitere Infos).

 

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.04.2004:

Ein Handball-Methusalem ohne Rost

Mijail Joukow von BM Altea ist Spaniens ältester Handball-Profi
Altea - Einige seiner Arbeitskollegen in der spanische Handball-Eliteliga Asobal könnten glatt seine Söhne sein. Vom Alter her. Denn Mijail Joukow, der mit BM Altea am Sonnabend (16.10 Uhr) in der Ostseehalle das Rückspiel im EHF-Cup-Finale gegen den THW Kiel bestreitet, ist mit 40 Jahren der Methusalem der Branche.

Wer aber nun eine gewisse Berufsmüdigkeit bei dem Mann aus Tatarstan, einer Region rund 900 Kilometer südöstlich von Moskau gelegen, vermutet, der irrt sich komplett. "Ich bin fit, dafür haben die Lehrjahre in Russland gesorgt. Eine besondere Ernährung und Trainingsarbeit brauche ich nicht", sagt der Kreisläufer mit der Nummer zehn, der in Altea seit sechs Jahren unter Vertrag steht, und auf eine Verlängerung seiner Laufbahn und Bezüge hofft. Denn vom Handball in Spanien kann man zwar "ganz gut" leben, aber keine geruhsamen Lebensabend mit Ehefrau und zwei Kindern erwarten.

Kein Wunder also, dass der 1,90-Mann mit 105 Kilogramm Lebendgewicht sowohl in Kiel als auch in den restlichen fünf Meisterschaftsspielen nicht nur fürs Team, sondern auch für sich selbst kämpfen wird. Und das ist auch seine Hauptaufgabe: Löcher in der gegnerischen Abwehr suchen oder schaffen. Also eine Knochenarbeit, in der Kiloberge gegen Kiloberge arbeiten. Im Hinspiel mit Erfolg: Joukow erzielte zwei Tore und holte sechs Siebenmeter raus. Der Russe ist im Konzept seines Trainers Javier Cabanas der Schlüssel zum Erfolg. "Wenn die Kieler Abwehr zu knacken ist, dann über den Kreis."

Für das seit Mittwochmorgen restlos ausverkaufte Europapokal-Rückspiel in Kiel ist Joukow nach der 28:32-Niederlage im Hinspiel allerdings realistisch. "Den THW können wir vielleicht in der Anfangsphase überraschen, wenn wir einige Tore vorlegen. Aber auch das ist sehr schwierig", sagt der "Handball-Oldie", der in jüngeren Jahren 50 Länderspiele für Russland bestritt, in einem korrekten Spanisch. Kein Wunder: Seit 1992 lebt und spielt er in Spanien. Nach der aktiven Karriere hofft er auf einen Trainerposten in Altea. Und dann darf es auch mal ein Bierchen mehr werden. "Ich liebe Bier - und Nudeln, deshalb bin ich auch ein bisschen dick", sagt er verschmitzt, und seine dunkelgrauen Augen blitzen.

Die Spanier landeten gestern Nacht um kurz vor 23 Uhr in Hamburg und wurden mit dem THW-Mannschaftsbus ins Kieler Hotel "Maritim" gebracht. Heute um 17.30 Uhr trainiert Altea erstmals in der Ostseehalle.

(Von car, aus den Kieler Nachrichten vom 23.04.2004)

 

 

Aus Sport1 vom 23.04.2004:

"Wir wollen den Pott unbedingt"

Kiel/München - Eine Hand hat der THW Kiel bereits am EHF-Pokal. Nun muss er nur noch mit der zweiten zugreifen. Samstag wollen die Schleswig-Holsteiner gegen BM Altea den Pott zum dritten Mal holen. "Wir werden 60 Minuten Gas geben - und dann jubeln", verspricht Adrian Wagner bei Sport1. Kiel kann das Final-Rückspiel entspannt angehen. 32:28 gewann der Meister von 2002 das Hinspiel beim Sechsten der spanischen Meisterschaft.
Halle ausverkauft
10000 Kieler werden ihre "Zebras" in der Ostseehalle unterstützen, damit nichts mehr anbrennt. Könnte es sein, dass der klare Vorsprung die Kieler überheblich macht? "Nein, in keinem Fall", sagt Adrian Wagner. "Dafür wird unser Trainer Noka Serdarusic schon sorgen."
Respekt vor Altea
Dabei weiß "Addi" auch, dass "wir in Altea einen guten Grundstein gelegt haben". Dennoch hat er Respekt vor den Spaniern. "Die haben ja nichts zu verlieren und können munter drauf los spielen. Vier Tore sind da nichts. Wir dürfen es nicht so weit kommen lassen." Vor allem die zweite Halbzeit des Hinspiels ist Warnung genug für die Schleswig-Holsteiner. Zwischenzeitlich hatte Altea aus einem 11:19 ein 16:19 gemacht. "Handball können die spielen. Das wissen wir. Aber wir wollen diesen Pokal unbedingt", sagt Wagner.
Den ersten Titel vor Augen
Vor allem für den Linksaußen wäre es ein besonderer Erfolg: der erste internationale Triumph. "Viele belächeln den EHF-Pokal ja, aber das interessiert mich nicht. Man muss ihn auch erstmal gewinnen. Und es waren einige starke Mannschaften diesmal dabei", sagt Wagner, dessen bislang einziger Titel der Pokalsieg mit Bad Schwartau 2001 ist. "Mit einem Erfolg können wir ganz locker in die Endphase der Meisterschaft gehen und ins Final Four", so Wagner. "Wenn man so lange auf drei Hochzeiten tanzt, will man zumindest einen Titel."
Die Nummer eins
In Kiel fühlt sich der Nationalspieler mittlerweile richtig wohl. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Nikolaj Jacobsen ist Wagner die Nummer eins auf Linksaußen. "Sicher sind die Erwartungen hier hoch", weiß Wagner. "Als Niko noch da war, haben wir gut harmoniert. Das passte, auch für unseren Trainer, der taktisch mehr Möglichkeiten hatte. Jetzt trage ich eben die Verantwortung."
Gelassenheit im Konkurrenzkampf
Mit der neuen Rolle hat Wagner gelernt umzugehen. Auch die Spekulationen über seinen neuen "Partner" - im Gespräch sind Henrik Lundström (Göteborg) und Luka Zvizej (Santander) - stören ihn nicht. "Das sehe ich ganz gelassen. Mir war bewusst, als ich nach Kiel ging, dass ich mich harter Konkurrenz aussetzen würde", sagt Wagner. Und ein internationaler Titel auf seiner Visitenkarte würde sich sicher gut machen.

(Von Michael Schwartz, © Sport1  

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.04.2004:

Kiel vor dem dritten Griff zum EHF-Pokal in Partylaune

Alles ist für einen Final-Triumph gerichtet - Aber: Wird Altea noch zum Spielverderber?
Kiel - Bereit zum dritten Streich: Heute ab 16.10 Uhr (live im NDR-Fernsehen) greift der THW Kiel nach 1998 und 2002 erneut zum EHF-Pokal. Es sieht gut aus: Nach dem 32:28-Hinspielerfolg beim spanischen Tabellensechsten BM Altea haben die Zebras eine Hand am "Pott". Aber auch diese Partie muss erst gespielt werden. "Die Spanier haben nichts zu verlieren und werden ohne Nervenbelastung alles probieren. Wir sind auf der Hut", verspricht Kiels Rückraumspieler Piotr Przybecki.

In grünen Netzen unter der Decke der Ostseehalle eingesperrt, warten über tausend weiße und schwarze Luftballons auf ihre Befreiung. Sie sollen den Auftakt für eine stimmungsvolle Siegesfeier bilden. Ohnehin ist Party für über 10 000 Handball-Anhänger in der seit einer Woche ausverkauften Arena angesagt. Kieler Fans dürfen sich auf eine lang andauernde Europapokal-Sause freuen. Der Handball-Tempel des Nordens öffnet seine Pforten schon um 13.30 Uhr. Man will pünktlich bereit sein für die TV-Übertragung des um 14.05 Uhr startenden Champions-League-Finales zwischen Flensburg und Celje aus der Campushalle. In den Ostseehallen-Umläufen stehen Fernsehgeräte und Großbildschirme bereit, außerdem wird im Innenraum bis zum Beginn des Aufwärmtrainings beider Mannschaften Champions League auf den Video-Wänden übertragen. Die Gastronomie ist geöffnet, eine Samba-Band soll für Unterhaltung sorgen.

Alles ist also gerichtet, zum Kieler Glück fehlt nur der "Pott". Und der steht bereits in der THW-Geschäftsstelle in der Herzog-Friedrich-Straße, weil die Europäische Handball Föderation (EHF) ihre wertvollen Pokal-Schätze bereits vergangene Woche per Post an alle Europacup-Rückspiel-Orte verschickt hatte. Ob das Objekt der Begierde für ein ganzes Jahr in den Kieler Trophäenschrank wandert, dürfte kurz vor 18 Uhr feststehen. Manager Uwe Schwenker hat das glänzende Stück schon vorsichtig berührt. Alte Fingerabdrücke von THW-Spielern entdeckte er nicht. Die EHF hat für alle Wettbewerbe neue Pokale gestiftet.

Triumphiert der THW, feiert auch die Mannschaft unter bewährter Anleitung von Zeremonienmeister "Pitti" Petersen. Ideen für Verkleidungen sind umgesetzt, ein ausschweifendes Fest im Mannschaftskreis ist dagegen verpönt. "Wir haben unseren Job noch nicht erledigt", sagt Schwenker. Schon am Mittwoch stehe das schwere Auswärtsspiel in Eisenach auf dem Programm, außerdem wolle man das wichtigste Saisonziel, einen Champions League-Platz, nicht aus den Augen verlieren. Sollte Flensburg übrigens gegen Celje scheitern und der THW gewinnen, sind Kapitän Stefan Lövgren und "Pitti" Petersen heute Abend Gäste im Sportstudio des ZDF. Ein weiterer Grund für beide, klaren Kopf zu bewahren.

Die Gäste benötigen ein kleines Handball-Wunder, um zum Spielverderber für das geplante Kieler Partyvergnügen zu werden. Direkt nach dem 28:32 von Altea bezifferte Trainer Javier Cabanas die Erfolgs-Chancen auf magere 20 Prozent, eine Woche später ist der Optimismus zurückgekehrt. "Wir haben in Altea schlecht gespielt, wir können es besser und werden es zeigen." Also doch noch Spannung?

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 24.04.2004)

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.04.2004:

Die Hoffnung der Spanier stirbt zuletzt

Entspannt und optimistisch sind die Handballer von BM Altea in Kiel eingetroffen. Nach der Anreise aus Alicante über Palma de Mallorca und Hamburg hatten die Spanier Donnerstagnacht ihr Quartier im Hotel Maritim bezogen. Während eines ausgiebigen Spaziergangs zwischen Mittagessen und Videoanalyse genossen die Iberier gestern das schöne Wetter am Hindenburgufer. Anschließend ging es weiter zum Abschluss-Training in die Ostseehalle. Für Altea-Trainer Javier Cabanas ist das Finale trotz der Niederlage in eigener Halle noch nicht entschieden. "Wir müssen vermeiden, dass Kiel seine Stärken ausspielt, wie zum Beispiel die Tempogegenstöße. Klar ist der THW Favorit, aber wenn wir konzentriert und vor allem mit mehr Treffersicherheit als letzte Woche in die Begegnung gehen, ist noch alles möglich", sagte der 43-Jährige, der in seinen Reihen lediglich drei Akteure zählt, die bisher schon einmal in einem europäischen Endspiel gestanden haben.

(Von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 24.04.2004)

 

Presseschau: Trotz und verhaltener Optimismus beim Gegner

Unser Mitarbeiter Dr. Oliver Schulz wirft vor dem Rückspiel einen Blick in die spanische Sportpresse.

Am Tag vor dem Finalrückspiel hofft Alteas Mannschaft, den Spieß doch noch umzudrehen, wie "Marca" online berichtet. Sie nehme die Herausforderung in Angriff, mit ihren kärglichen Möglichkeiten den Vier-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen und sich mit dem Cup zu erheben.

Trotz der Schwere dieser Herausforderung seien sich Mannschaft und Umfeld sicher, im Finale die Wende noch herbeizuführen. Ein Finale, in dem Altea alles gegen sich habe: insbesondere einen Gegner, bei dem es vor Nationalspielern nur so wimmle, aber auch eine Halle mit mehr als 10000 Zuschauern. Und dann seien da auch nebenbei noch vier Treffer wettzumachen...

Für gegnerische Teams biete die Ostseehalle mit ihren mehr als 10000 Plätzen ein infernales Pflaster. Seit ihrer Vergrößerung im Jahr 2001 habe sie sich - was ihre Ausmaße betreffe - zu einer Kultstätte des europäischen Handballs gewandelt. Dennoch wisse Altea bereits, was es heißt, unter völlig feindlichen Bedingungen auf europäischer Ebene zu spielen, wie etwa in Flensburg, Athen oder neulich Bukarest.

Man müsse in Kiel von Beginn an konzentrierter zu Werke gehen und im Angriff zielstrebiger sein als im Hinspiel. In Altea habe man von Beginn an in Rückstand gelegen, und zwar eher auf Grund eigener Fehler als durch das Verdienst des Gegners. Vor allem aber sei es überaus wichtig, die Gegenstöße des THW zu unterbinden. Insbesondere vor heimischer Kulisse machten diese den Unterschied aus.

Der Schlüssel werde in der Anfangsphase der Partie liegen. Überstehe Altea die ersten Minuten und verlaufe das Finale dann ausgeglichen, dann könne sich der Druck umschlagen und sich gegen die Deutschen wenden, bilanziert Gästetrainer Javier Cabanas. Dennoch sei Kiel heute mehr denn je Favorit. Hätten vor dem Hinspiel die Chancen bei 60:40 für die Norddeutschen gelegen, betrügen sie nun 80:20, schließt der Coach.

(Von Dr. Oliver Schulz)

 

 

 

Unbesiegbar?

Der THW Kiel weist eine erstaunliche Bilanz im EHF-Cup auf
Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Eigentlich kann der THW Kiel dieses Endspiel gegen BM Altea nur gewinnen. Niemand will dem spanischen Spitzenklub die internationale Klasse absprechen, doch eine Statistik spricht gänzlich gegen einen Erfolg der Iberer. Denn hätten Sie gewusst: Der THW Kiel hat noch nie eine Runde im EHF-Pokal verloren! Bei der dritten Teilnahme an diesem Wettbewerb haben die Zebras zum dritten Mal das Finale erreicht. Als der THW Kiel im März 1990 letztmals an CD Caja Madrid scheiterte, hieß der Wettbewerb noch IHF-Cup.

In der Saison 1997/98 zwang der THW den Erzrivalen SG Flensburg-Handewitt in zwei dramatischen Endspielen mit 23:25 und 26:21 in die Knie, ehe vor zwei Jahren das "Trauma FC Barcelona" nach einem 36:29 in der Ostseehalle beim 24:28 im Palau Blaugrana ein vielumjubeltes Ende fand. Während sich der "alte Schwede" Magnus Wislander 2002 über einen "perfekten Abschied" von seinem THW freute, feierte ein junger Landsmann seine gelungene Premiere. "Das war mein erster Titel mit Kiel, aber bestimmt nicht der letzte", jubelte damals der 24-jährige Mattias Andersson.

Nur im ersten von bislang elf Jahren unter der Regie von Trainer Noka Serdarusic spielten die Zebras nicht international. Es folgten sieben deutsche Meisterschaften und sieben Teilnahmen an der Champions League. Nur einmal gelang der Sprung ins Finale, in dem sich der THW im Jahr 2000 dem FC Barcelona beugen musste, viermal kam das Aus eine Runde zuvor. Kein Wunder, dass die Herausforderung Nummer eins nach wie vor der Champions League-Titel ist. "Das wäre für mich das absolut Größte", sagt Serdarusic mit leuchtenden Augen. Doch erst soll der dritte Streich im EHF-Pokal vollendet werden. Und dann will der THW Kiel nicht nur in diesem Wettbewerb an die Erfolge des noch für 60 Minuten amtierenden Titelverteidigers FC Barcelona anknüpfen.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)

 

 

Das Euro-Double

Der Nabel der europäischen Handball-Welt liegt in Schleswig-Holstein
Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Vor vier Jahren verspielte der THW Kiel gegen Barcelona die Chance, als erste deutsche Mannschaft den Sieg in der Champions League zu erringen (siehe Bericht), und jetzt sieht es auch für die SG Flensburg-Handewitt nicht gut aus gegen den slowenischen Serien-Meister Celje Pivovarna Lasko. Sechs Tore Rückstand haben die Nordlichter aus dem Hinspiel mit an die Flensburger Förde gebracht. Doch selbst solch eine Hypothek ist auszugleichen. Lieferten sich doch unlängst die SG und der SC Magdeburg ein unglaubliches Halbfinale, in dem jedes Team sein Heimspiel mit zehn Toren Vorsprung gewann.

Aber auch, wenn der SG wie dem THW Kiel vor vier Jahren nicht der große Wurf gelingen sollte, so steht doch eines fest: Das Nabel des europäischen Handballs liegt zwischen der Nord- und der Ostsee. Daran ändert auch der zwischenzeitliche Höhenflug des SC Magdeburg mit dem Gewinn des Cups der europäischen Champions nichts. Es genügt der Blick auf die Tabelle der Bundesliga, um diese Feststellung zu untermauern. Flensburg vor Kiel heißt die aktuelle Hackordnung. Dazu stehen beide im Final-Four des Deutschen Handball-Pokals. Angesichts des geballten Auftretens der deutschen Vereine in den Endphasen der europäischen Wettbewerbe und der Anziehungskraft der Bundesliga für die besten Ballwerfer darf man wohl getrost davon sprechen, dass sich die Clubs in der stärksten Liga Europas, wenn nicht gar der Welt durchgesetzt haben.

Kein Wunder, liest sich doch der Kader beider Mannschaften wie das who is who des Handball-Sports. Damit das auch in Zukunft so bleibt, dafür sorgen die Manager der beiden Vereine. Stets haben sie die Fühler nach den größten Talenten und den umworbenen Stars ausgestreckt. Für die Spieler selbst kommt der Auftritt auf dem platten Land einem Ritterschlag gleich, egal er nun 100 Kilometer weiter nördlich oder südlich stattfindet. Deshalb ist sich THW-Manager Uwe Schwenker auch sicher, dass der deutsche Norden auch in den nächsten Jahren seine Stärke beweisen wird.

Dass der nördliche Nachbar dabei in diesem Jahr die Nase im landesinternen Wettstreit vorn hat, nimmt der Macher des THW gelassen: "Wir werden in den kommenden Jahren auf Augenhöhe mit den Flensburgern konkurrieren." Für das diesjährige Champions League-Finale drückt er sogar den Flensburgern die Daumen: "Ich hoffe, dass die SG den Titel gewinnt. Das würde die Bedeutung des Handballs bei uns in Schleswig-Holstein noch weiter stärken." Spätestens ab der kommenden Saison wird er das aber sicherlich wieder anders sehen. Denn: "Wir wollen auf jeden Fall wieder in der Champions League dabei sein. Da gehört der THW hin. Das ist zumindest unser Selbstverständnis." Der Auftritt im EHF-Cup gibt Schwenker Recht. Fast ohne Probleme zogen die Zebras ins Endspiel ein. Und im Final-Hinspiel gegen den spanischen Spitzenclub Balonmano Altea futterten sie sich ein Polster von vier Toren an - und das in Spanien.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)

 

 

Abschied und Auftakt

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Demetrio Lozano kann von Titeln nicht genug bekommen, seine Karrierestationen lesen sich wie das "who is who" des internationalen Spitzenhandballs - Ademar Leon, FC Barcelona, THW Kiel. Immer Sommer kehrt der gebürtige Madrilene zurück in die spanische Heimat. Doch ehe Lozano ab Juli das Trikot von Portland San Antonio überstreifen wird, will er seine illustre Titelsammlung noch erweitern. Ein zweites Mal gemeinsam mit dem THW Kiel den EHF-Pokal zu gewinnen, würde den Abschied aus Kiel versüßen. Und der DHB-Pokalsieg wäre selbst für den zweifachen Champions League-Sieger eine Premiere.

Auch Nikolaj Jacobsen und Piotr Przybecki fiele das "auf Wiedersehen" aus Kiel mit dem einen oder anderen weiteren Titel gewiss leichter. Während der Pole sich von seiner langwierigen Knieverletzung inzwischen erholt hat und den THW mit seinen Toren dem EHF-Pokal derzeit immer näher bringt, muss der Däne allerdings weiter zuschauen. "Natürlich hat man in einem solchen Endspiel mehr Gefühle, wenn man selbst spielen kann", sagt Jacobsen, "aber trotzdem sind diese Endspiele auch für mich positive Erlebnisse, denn ich bin noch immer ein Teil dieser Mannschaft."

Während diese Zebras vor ihrem letzten Europapokal-Auftritt mit dem THW Kiel stehen, könnten andere einen Einstand nach Maß feiern. "Es sieht ganz gut aus", sagt Neuzugang Christian Zeitz gewohnt kühl. "Wir haben in Altea schon mit sieben Toren geführt und dann schlecht gespielt. Es hätte also durchaus mehr sein können." In der deutschen Nationalmannschaft hat der 23-jährige das Titelsammeln unlängst lieben gelernt, nun will er mit dem EHF-Pokal auch beim THW Kiel den Anfang machen.

Von einem gelungenen Auftakt beim "neuen" THW Kiel ist auch Martin Boquist überzeugt. "Wir werden gegen Altea gewinnen. Aber wir müssen trotz des Hinspiel-Sieges konzentriert weiterspielen." Auch für den schwedischen Welt- und Europameister, der im letztjährigen Europapokal-Finale der Pokalsieger mit Redbergslid an Ciudad Real scheiterte, wäre es der erste internationale Vereinstitel. "Es ist sehr schön für die neue Mannschaft, so früh zu sehen, dass es funktioniert."

Erstmals in einem europäischen Finale - mit Celje scheiterte er zuvor fünfmal im Halbfinale der Champions League - und ausgerechnet jetzt verletzt ist Roman Pungartnik. Doch auch das kann dem Slowenen den Spaß nicht verderben. "Alles wird gut", sagt der Vize-Europameister überzeugt, "wir haben vier Tore Vorsprung, der Pokal ist schon hier - er wird hier bleiben!" Nur das Wetter wäre in Spanien besser gewesen, sieht Pungartnik gänzlich andere Vorteile auf Seiten des Endspiel-Gegners Altea. "Ich würde es natürlich schöner finden, wenn ich schon wieder spielen könnte", so der Kreuzband-Patient, "aber wichtig ist allein, dass wir den Titel holen! Es wäre schließlich nach 20 Jahren endlich mein erster internationaler Titel."

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)

 

 

Claus Möller Jakobsen im Interview "Phantastisch!"

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Spielmacher und Shooter Claus Möller Jakobsen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Spielmacher und Shooter Claus Möller Jakobsen.
Über ihn läuft das Spiel, er ist der Denker und Lenker von BM Altea: Claus Möller Jakobsen. Der dänische Nationalspieler hält als Regisseur der Spanier nicht nur die Fäden in der Hand, er ist zudem ihr bislang erfolgreichster Torschütze. Vor vier Jahren wechselte der heute 27-jährige Mittelmann vom Ringköbing-Fjord an die Costa Blanca. Im ZEBRA-Interview erklärt Claus Möller Jakobsen, was seinen Klub auszeichnet und warum BM Altea bereits dort angelangt ist, wo es sportlich hingehört.

Zebra:
Claus, Sie haben Ihr Liga-Spiel gegen Ademar Leon unmittelbar vor dem Finale mit 22:31 daheim verloren. Was war los?
Claus Möller Jakobsen:
Wir haben wirklich schlecht gespielt, das war nicht das Niveau, welches wir eigentlich erreichen müssten. Ausgerechnet jetzt ist unsere Mannschaft nicht in Topform. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, um für Kiel gerüstet zu sein.
Zebra:
Ebenso wie Sie verlor auch der THW Kiel sein letztes Bundesliga-Spiel vor dem EHF-Pokalfinale. Hat das irgendwelche Auswirkungen auf die Situation im Endspiel?
Claus Möller Jakobsen:
Nein, das denke ich nicht. Liga und Europapokal sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Kiel hat große Erfahrung in großen Spielen. Für uns ist es ein völlig neues Erlebnis, ein solches Finale zu spielen. Deswegen sind wir wohl auch ein wenig nervös, wir wissen nicht genau, wo wir stehen. Aber es wird in jedem Fall ein aufregendes Finale.
Zebra:
Was erwarten Sie vom Finale?
Claus Möller Jakobsen:
Wir haben nicht das Team, um den THW Kiel mit sieben Toren zu schlagen. Aber wir hoffen, unseren Fans das geben zu können, was sie möchten.
Zebra:
Welchen Stellenwert hat dieses Finale für BM Altea?
Claus Möller Jakobsen:
Das ist für den Klub und seine Anhänger das Allergrößte. Altea ist eine Kleinstadt, für die es keinesfalls gewöhnlich ist, ein Team auf diesem Niveau zu haben. Dieses Endspiel ist für alle eine phantastische Erfahrung, jeder redet über diese beiden Partien. Unsere Gedanken sind nur auf das Finale fokussiert und wir mobilisieren noch einmal all unsere Kräfte, um mit 100 Prozent voll dabei zu sein.
Zebra:
Ihr Verein ist relativ jung, doch bereits im zweiten Anlauf haben Sie das Finale um den EHF-Pokal erreicht. Was zeichnet diesen Klub und Ihr Team aus?
Claus Möller Jakobsen:
Vor vier Jahren schaffte BM Altea den Aufstieg in die oberste spanische Spielklasse und noch heute spielt mehr oder weniger das gleiche Team zusammen. Die Kameradschaft ist sehr gut und jeder weiß, was er für die anderen zu tun hat. Zudem stehen sehr viele nordische Spieler in den Diensten von Altea, so dass wir keinen typischen spanischen Handball spielen., sondern eher die skandinavische Schule dominiert.
Zebra:
In der Liga Asobal liegen Sie derzeit an Position sechs. Fürchten Sie nun um Ihre Teilnahme am nächstjährigen internationalen Wettbewerb, sollten Sie dieses EHF-Pokalfinale verlieren?
Claus Möller Jakobsen:
Nein, denn den Platz sechs sollten wir fast sicher haben und der wird für die erneute Europapokal- Qualifikation ausreichen. Schließlich spielen CBM Valladolid und Portland San Antonio den Europapokalsieger der Pokalsieger unter sich aus und bescheren der spanischen Liga somit einen weiteren Startplatz für die kommende Saison - für uns natürlich eine phantastische Chance. Wir werden jedenfalls erneut alles dafür tun, um ein solch tolles Ergebnis zu erzielen.
Zebra:
Noch stehen Sie im langen Schatten großer spanischer Klubs wie dem FC Barcelona, Ciudad Real oder eben Portland San Antonio. Wird sich das in absehbarer Zukunft verändern?
Claus Möller Jakobsen:
Das wird sehr schwierig werden. Drei, vier spanische Klubs sind mit den nötigen Kapazitäten und Finanzen ausgestattet, um ihre Teams stetig zu verbessern. Altea hat einen gesunden Etat, doch die Einkaufsmöglichkeiten sind beschränkt. Das macht es schwierig, mit den ganz großen Klubs zu konkurrieren. Wir können nicht mit dem Finger auf die Topspieler zeigen und uns jeden aussuchen. Altea ist derzeit dem Platz, auf dem es sein kann und sein sollte.
(Das Interview führte Sascha Klahn für living sports, aus dem THW-Hallenmagazin Zebra)

 

 

Kurzumfrage:

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BM Altea (ESP) - THW:
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Radio-, TV- und Internet-Tips:

  • NDR TV-Logo TV: NDR: Sa., ab 16.10 Uhr: THW - Altea (live)
     
  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Sa., ab 16.10 Uhr: Live-Einblendungen
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
     
  • TV: ZDF: Sa., ab 23.00, "Aktuelles Sportstudio": Kurzberichterstattung vom Spiel in Altea
     
  • TV: ZDF: Sa., ab 14.05: Flensburg - Celje (live). Das Spiel wird auch in der Ostseehalle auf den Hallenmonitoren übertragen (siehe Infos).
     
  • Internet: Knapper Live-Ticker bei Live-Message


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