20.-22.04.2002 - Letzte Aktualisierung: 22.04.2002 | EHF-Pokal |
Update #5 |
Gerade in der ersten Halbzeit wirbelten
schnelle Angriffe des THW die Barca-Abwehr
mächtig durcheinander.
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Auf der Gegenseite trafen Olsson und Petersen zum 3:2 für den THW (4.). Nach Ausgleich durch Entrerrios erzielte der angeschlagene Christian Scheffler per schneller Mitte das 4:3 (5.). Schon jetzt deutete sich an, was für ein schnelles Spiel diese Partie werden sollte. Und diesmal war es der THW, der mächtig aufs Tempo drückte. Nagy glich noch einmal zum 4:4 (6.) aus, dann schafften THW-Kapitän Stefan Lövgren (Siebenmeter) und Christian Scheffler (toller Treffer von Außen) die erste Zwei-Tore-Führung für die Zebra (6:4, 8.).
Auch eine Auszeit von Rivera konnte den THW nicht stoppen.
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Pettersson verwandelte seine
drei Siebenmeter (hier gegen Svensson) sicher.
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Wislander - hier gegen
Lapcevic und Entrerrios - war trotz Augenbrauenverletzung
kaum zu stoppen.
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Der inzwischen wieder eingewechselte Andersson konnte gegen sein ehemaliges Team in der folgenden Zeit mehrere schwere Bälle parieren und der THW stabilisierte sich wieder. 27:22 stand es nach 43 Minuten für die Hausherren. Nach dem 24:28-Anschluß durch Masip (Nachwurf vom Kreis, 46.) war es Magnus Wislander - unglaublich motiviert und engagiert - der nach eigenem Lattentreffer das Leder zum 29:24 in das spanische Gehäuse boxte. Als Mattias Andersson noch einen Barca-Konter entschärfte und "Deme" Lozano auf der Gegenseite per zweiter Welle das 30:24 (49.) markierte, wurde der Jubel der THW-Fans noch lauter als schon zuvor.
Laszlo Nagy verließ in der 50. Minute verletzt das Feld.
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Heftige Diskussionen nach Spielende.
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Beste Schützen beim THW waren Johan Pettersson (9/3) und Magnus Wislander (6). Mattias Andersson zeigte mit 15 Paraden eine sehr gute Leistung, Henning Fritz konnte immerhin zwei Siebenmeter unschädlich machen. Bei Barcelona war Guijosa (8/6 Tore) am erfolgreichsten.
Im Finale des Europapokals der Pokalsieger mußte die SG Flensburg-Handewitt im Hinspiel bei Ciudad Real (ESP) eine deutliche 22:31-Niederlage hinnehmen.
Im Finale der Champions League verschaffte sich der
deutsche Meister SC Magdeburg mit einer knappen 21:23-Niederlage bei Fotex Veszprem (HUN)
eine sehr gute Ausgangsposition für das Rückspiel.
Pressekonferenz. Von links:
THW-Trainer Serdarusic,
Hallensprecher Körting,
Barcelonas Trainer Rivera.
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Machte böse Miene zum guten Spiel:
Barcelonas Trainer Valero Rivera.
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Wir hatten in der ersten Halbzeit so große Probleme, weil Kiel einfach besser gespielt hat.Ich werde nicht alles sagen, was ich denke, weil ich ein korrekter Trainer bin. Glückwunsch an den THW. Sie haben sich sehr verausgabt, alles gegeben. Die Torhüter waren fantastisch: Nicht nur, weil sie viel gehalten haben, sondern auch, weil sie die Gegenspieler eingeschüchtert haben. Dadurch entstanden unsere Fehlversuche.
Aber - wie sie alle wissen - ist das Endergebnis einfach nicht fair.
[Frage: Wie meinen Sie das genau?]
Wir sind viel im Kreis noch angegriffen worden. Es wurde einfach anders gepfiffen, es wurde nicht fair gepfiffen. Sieben Tore sind nicht gerechtfertigt, weiter möchte ich darüber nicht reden.[Frage: In der 38. Minute hatten Sie die Chance bei drei Toren Rückstand noch einmal zu verkürzen...]
Ja, wir haben da Fehler gemacht, sonst hätte das Spiel noch kippen können. Wir haben zu viele Fehlwürfe gehabt, das war unser größter Fehler.Ich danke meiner Mannschaft für die Aufopferung.
[Frage: Was ist mit Nagy?]
Sein Knöchel ist geschwollen, noch wissen wir nichts genaues.
Serdarusic:
"Das war allererste Sahne!"
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Vor dem Spiel hätte ich mir solch ein Endergebnis gewünscht, doch nach dem heutigen Verlauf, bin ich etwas traurig, daß wir nicht höher gewonnen haben. Meine Mannschaft war nach fünf Minuten sehr konzentriert, sehr motiviert. Ich war selbst überrascht - ich denke auch, einige Spieler waren über sich selbst überrascht - mit welchem Tempo wir gespielt haben. Es war klar, daß wir dieses Tempo in den zweiten 30 Minuten nicht mehr weitergehen konnten. Doch auch in den letzten fünf Minuten, als wir einige Bälle verloren haben, haben wir uns weiter voll reingehängt. Riesenkompliment an die Mannschaft, das war allererste Sahne, gerade gegen solch einen Gegner.Wir haben nun endlich eine Woche ohne Spiel und können uns ein paar Tage in Ruhe auf das Rückspiel vorbereiten. Ich stimme mit Rivera überein, daß der Pokal erst in Barcelona vergeben wird. Wenn man weiß, mit welchem Tempo Barcelona vor eigenem Publikum spielt, weiß man, was uns erwartet. Es bleibt also alles offen.
[Frage: Warum haben Sie in der 31. Minute Henning Fritz für Mattias Andersson gebracht?]
Andersson hat in der ersten Halbzeit sehr solide, aber nicht Weltklasse gespielt. Ich war mit seiner Leistung - sechs gehaltene Bälle - sehr zufrieden, aber ich fragte mich dann doch, "was kann der Andere, vielleicht hält der ja acht Bälle?" Nach ein paar Minuten habe ich dann aber gesehen, daß es nicht der Tag von Henning Fritz war und Mattias Andersson hat dann ja auch noch besser gehalten...
Magnus Wislander: "Ich hatte auf ein Polster gehofft." |
[Frage: Hätten Sie sieben Tore Vorsprung vorher für möglich gehalten?]
Alles ist möglich im Sport. Ich hatte schon gehofft, daß wir uns ein kleines Polster für das Rückspiel schaffen.[Frage: Wir es reichen?]
Es wird natürlich wieder ganz, ganz schwer in Barcelona.[Frage: Woher nehmen Sie bloß die Kraft?]
Kein Problem für 60 Minuten alles zu geben in so einem Endspiel gegen Barcelona.
Nikolaj Jacobsen. |
Damit, daß es noch nicht sicher ist, hat Max recht. Wenn wir Barcelona mit sieben Toren schlagen können, können die uns auch mit sieben Toren schlagen. Solch ein großer Unterschied ist zwischen den beiden Mannschaften nicht.[Frage: Ist es ein Wermutstropfen, daß es "nur" der EHF-Pokal ist?]
Klar, wir hätten lieber Champions League gespielt, aber es ist schön, daß wir in einem europäischen Finale stehen. Der EHF-Pokal ist ja bei den Weltklassemannschaften, die teilgenommen haben, fast schon so wie Champions League. Und wenn man eine Finale gegen Barcelona gewinnt, ist das sehr schön.
Mattias Andersson: "Es kann klappen." |
Wir haben gut gespielt. Wenn wir so in Barcelona spielen, d.h. diszipliniert, mit einer guten Abwehr und Gegenstößen, dann sollten wir es schaffen. Daß ich in Barcelona gespielt habe und die Würfe ziemlich gut kenne, ist sicher ein kleiner Vorteil für mich. In Barcelona müssen wir nur die Ruhe bewahren, sehr diszipliniert spielen, dann kann es klappen.Schade, daß ich zum Schluß nicht mehr genug Anspannung für den letzten Wurf hatte.
Demetrio Lozano: "Barca ist nicht mehr die alte Mannschaft..." |
Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Ich hoffe, daß wir auch so im Rückspiel spielen werden.Leider habe ich ihr nicht so helfen können. Wenn wir die Anfangsphase in Barcelona gut überstehen und es zur Halbzeit etwa Unentschieden steht, haben wir sehr gute Chancen. Barca spielt dort wesentlich schneller und aggressiver, was sich auf das Publikum überträgt.
Barcelona hat über fünf Jahre alles gewonnen, jetzt ist es aber nicht mehr die alte Mannschaft...
Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Wenn man so viele Chancen im Angriff ausläßt, braucht man sich über eine Niederlage nicht zu wundern. Die Schiedsrichter haben ihren Teil dazu beigetragen.
Wenn man mir vorher angeboten hätte, daß wir mit sieben Toren VOrsprung ins Rückspiel gehen, hätte ich gesagt "das ist ein Superergebnis". Aber jetzt ärgern wir uns doch ein bißchen, daß es nicht noch mehr geworden ist. Einige Würfe von mir waren schlecht. Du willst werfen. Dann steht ein Doppelblock vor dir. Also entweder in den Block oder vorbei, dorthin wo der Torwart steht. Am besten wäre weiter zu spielen, aber das ist dann nicht mehr ganz einfach.[Zur Phase, als Barcelona auf 20:23 herankam:]
Da ging bei denen die Post ab und ich habe befürchtet, daß das richtig eng für uns werden könnte.
(20.-22.04.2002) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |