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18.-20.04.2002 - Letzte Aktualisierung: 20.04.2002 Europapokal

Nimmt der THW an Barcelona Revanche?

Update #4

Hier geht's zur Aktualisierung vom 20.04., 19.04. (#3), 19.04. (#2) und 19.04. (#1)...

Der FC Barcelona.
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Am Samstag ist es wieder so weit: Im dritten Jahr in Folge trifft der THW in einem Europapokal-Finale oder -Halbfinale auf den FC Barcelona. Nach den zwei bitteren und mehr als knappen Niederlagen in der Champions League wollen die Zebras sich diesmal im EHF-Pokal-Finale revanchieren. Anpfiff in der Ostseehalle zum Hinspiel ist um 15.00 Uhr.

"Der Pokal wird im Blaugrana vergeben"

Die spanische Presse reagierte mit Erleichterung auf die Auslosung des EHF-Pokal-Finales zwischen dem THW und dem FC Barcelona, die den Katalanen zum dritten Mal in Folge gegen die Zebras das Heimrecht im Rückspiel bescherte. Im Interview mit "El Mundo Deportivo" zeigte Barca Trainer Valero Rivera viel Respekt vor den Kielern und forderte zwei "große" Spiele von seiner Mannschaft.

Die Geschichte geht weiter, lediglich den Wettbewerb haben sie gewechselt: Zum dritten Mal in Folge stehen sich der FC Barcelona und der THW Kiel in einem europäischen Pokal-Finale gegenüber. Vor zwei Jahren, erst in Kiel danach zu Hause, hat die Azulgrana mit der Champions League den Pokal der Pokale gewonnen nachdem man eine 25:28 Hinspielniederlage im Blaugrana mit 29:24 wett machte (siehe Bericht). Im vergangenen Jahr trafen sich beide Teams bereits im Halbfinale, und wieder verliess Barca als Gesamtsieger das heimische Parkett (24:28, 33:28, siehe Bericht).

Valero Rivera: "Der THW hat sich weiter verstärkt."
Klicken Sie zum Vergrößern! Valero Rivera: "Der THW hat sich weiter verstärkt."
Für Trainer Valero Rivera hat die Tatsache, das Rückspiel zu Hause austragen zu können, nur einen Vorteil: "Die Zuschauer können dir durch die Unterstützung den Druck nehmen. Im Falle einer Ausgeglichenheit, wie es bei diesen beiden Mannschaften der Fall ist, ist es sehr wichtig, das Publikum in den letzten Minuten auf seiner Seite zu haben. Für alles Übrige ist es kein Geheimnis, zwei große Spiele zeigen zu müssen, um diesen Pokal zu gewinnen." Für Rivera muss es für die Deutschen kein Nachteil sein, die letzten beiden Aufeinandertreffen gegen Barca verloren zu haben und dabei immer erst zu Hause gespielt zu haben. "Es erscheint mir so, aber es ist halt nur ein Eindruck. Ich habe keine Beziehung zu dieser Mannschaft und kann nicht mit Sicherheit sagen, was dieses Team im Stande ist, zu leisten, so wie ich es über meine Mannschaft sagen kann." Anerkennend verweist der Coach der Azulgrana darauf, dass der Weg bis ins Finale für seinen Gegner sehr viel schwieriger war. "Kiel hat hochklassige Mannschaften ausgeschaltet. Aber auch uns hat man nichts geschenkt. Das sollten wir bei allem Respekt nicht vergessen." Die Deutschen setzten sich in den ersten drei Runden gegen HC Gracanica, Prule 67 Ljubljana und Dinamo Bukarest durch. Im Viertelfinale ließen sie Bundesliga-Tabellenführer TBV Lemgo ebenso wenig Chancen wie im innerdeutschen Halbfinale der SG Wallau-Massenheim. Barca warf hingegen die Isländer Haukar, St. Gallen aus der Schweiz, Drammen aus Norwegen und BM. Galdar aus dem Wettbewerb (siehe Barcelonas Weg ins Finale). Bei Kiel bewundert Valero Rivera alles.
Kann der THW nach 1998 den EHF-Pokal erneut gewinnen?
Klicken Sie zum Vergrößern! Kann der THW nach 1998 den EHF-Pokal erneut gewinnen?
"Die Basis besteht aus vier Schweden, die bis auf die Champions League schon alles gewonnen haben. Die Neuverpflichtungen in dieser Saison, u.a. mit dem Ex-Azulgrana Demetrio Lozano, haben das Team weiter verstärkt. Für mich zählt aber, dass im Team ein großer Zusammenhalt herrscht. Die spielen auswärts genauso wie zu Hause, und deshalb wird es für uns sehr schwer, das Hinspiel zu gewinnen. Kiel hat in dieser Saison erst einmal in eigener Halle verloren. Wir fahren mit Hoffnung dorthin, denn ein Sieg ist dennoch nicht ausgeschlossen."

Umbruch bei Barcelona

Die Mannschaft des FC Barcelona.
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Schon in der vergangenen Saison zeichnete sich ein Umbruch in der spanischen Liga und beim FC Barcelona selbst ab. Portland San Antonio wurde Meister und gewann zudem noch im Finale gegen Barcelona die Champions League, nachdem Barca sich zuvor im Halbfinale gegen den THW durchgesetzt hatte (siehe Bericht). Auch in dieser Spielzeit sollte die frühere Dominanz der Katalanen nicht wieder zurückkommen. Gleich zu Saisonbeginn mußte man nach einer Auswärtsniederlage bei Ciudad Real im eigenen Palau Blaugrana ein 25:25-Unentschieden gegen BM Altea hinnehmen. Erstaunen löste dann das 31:32 zu Hause gegen Valladolid im Dezember aus, zuvor war Barcelona über Jahre in eigener Halle ungeschlagen. Nachdem man in März in Irun und erneut zu Hause gegen Portland San Antonio verlor (24:26), konnte man den Titelgewinn endgültig abschreiben. Fünf Punkte hinter Spitzenreiter Portland hat Barca vier Spieltage vor Ende der Meisterschaft kaum noch Chancen.

So konzentrieren sich die Katalanen - genauso wie der THW - auf die EHF-Pokal-Finalspiele. Im letzten Ligaspiel vor dem Duell präsentierte sich Barca gegen Schlusslicht Roquetas de Mar beim 34:19 in guter Verfassung.

Die Mannschaft von Trainer Valero Rivera hat sich gegenüber den vorherigen Spielzeiten deutlich verändert. Neben dem bekannten Abgängen von Demetrio Lozano und Mattias Andersson zum THW Kiel verabschiedeten sich auch der Kroate Patrik Cavar, Raul Campos (beide nach Granollers), die jungen Paredes und Ruesga und der deutsche Nationalkreisläufer Christian Schwarzer (nach Lemgo). Als Verstärkung wurden der schwedische Nationalrechtsaußen Mathias Franzen und die jugoslawischen Rückraumspieler Ivan Lapcevic (aus Nis) und Mladen Bojinovic (aus Irun) geholt. Das spanische Talent Alberto Entrerrios, der aus Leon ans Mittelmeer wechselte, beerbte
Laszlo Nagy: Bester Schütze in der Liga Asobal für Barca.
Klicken Sie zum Vergrößern! Laszlo Nagy: Bester Schütze in der Liga Asobal für Barca.
Lozano auf der linken Rückraumposition (siehe Kader Barcelona). Bekannte Stützen von Barca sind das Torhüter-Gespann David Barrufet und Tomas Svensson (nächste Saison in Hamburg), Kapitän Enric Masip, das ungarische Supertalent Laszlo Nagy (wurde von der Presse auch mit dem THW in Verbindung gebracht, siehe Bericht), die Außen Rafael Guijosa (LA) und Antonio Carlos Ortega (RA) und der Riese am Kreis, Andrej Tchepkin.

Erfolgreichste Schützen für Barca in der Liga Asobal sind bisher die Rückraumspieler Laszlo Nagy (118 Tore), Enric Masip (103) und Alberto Entrerrios (102), siehe Liga-Statistik FC Barcelona.

Fakten zum Spiel:

Das Hinspiel werden die norwegischen Unparteiischen Oie/Hogsnes pfeifen. Das Rückspiel (Anpfiff am So., den 28.4., um 18.30 Uhr im Palau Blaugrana, Barcelona) leiten die dänischen Schiedsrichter Boye/Jensen.  

Aktualisierung vom 19.4.

Aus den Kieler Nachrichten vom 19.4.2002:

Barca kann kommen! Die Generalprobe für das erste Finalspiel um den EHF-Europapokal Samstag (15 Uhr) in der Ostseehalle gegen den FC Barcelona bestand der THW am Mittwochabend bei GWD Minden mit Bravour (siehe Bericht). Konzentriert bis in die Haarspitzen fertigten die Zebras den heimstarken Gastgeber verdient mit 32:25 Toren ab. Vergessen das kümmerliche Pokalhalbfinal-Aus gegen Lemgo in Hamburg, rehabilitiert für die Punktspiel-Blamage eine Woche zuvor beim Bundesliga-Kellerkind Post Schwerin: Manager Uwe Schwenker zog symbolisch den Hut vor seiner Mannschaft, die trotz erheblicher Verletzungsprobleme Handball auf ganz hohem Niveau zelebrierte. "Alle Achtung. Die Spieler waren mehr als unzufrieden mit sich, in Minden haben sie selbst die beste Antwort auf die letzten Enttäuschungen gegeben."

Minden war vorgestern, Barcelona ist morgen. Und im dritten Aufeinandertreffen mit dem sechsmaligen Champions-League-Sieger wollen die Zebras unbedingt erstmals die Nase vorn haben. "Klar sind alle heiß", weiß Serdarusic. Das jeweils knappe und unglückliche Ausscheiden 2000 und 2001 im Finale und Halbfinale der Champions League sei unvergessen. "Dieses Mal sind wir dran."

Dass der aktuelle Tabellenzweite der spanischen Liga dem Revancheduell ebenfalls höchste Priorität beimisst, zeigt die frühe Anreise. Gestern Abend landete die Chartermaschine aus der katalonischen Metropole in Hamburg-Fuhlsbüttel, um 20.30 Uhr bezogen die Spieler des Renommierklubs ihre Zimmer im Kieler Maritim-Hotel, heute steigt das Kennlern-Training in der neuen Ostseehalle. "Es gibt keine Verletzten, Trainer Rivera kann vermutlich auf seine beste Aufstellung setzen," berichtet Uwe Schwenker, der die Gäste gemeinsam mit THW-Gesellschafter Willi Holdorf und Geschäftsstellen-Leiterin Sabine Schust in Empfang nahm. Schwenker glaubt fest an einen Sieg über Barca. "Wir haben unser Leistungstal durchschritten, der Sieg in Minden dürfte zusätzlichen Schub geben."

An den Vorverkaufsstellen der Ostseehalle gibt es noch ca. 1000 Tickets für Sitzplätze im vierten Rang. Wer das Spiel sehen möchte, sollte sich unbedingt bedienen. Im Fernsehen ist die Partie nur als "Fünf-Minuten-Akt" im ZDF-Sportstudio vorgesehen. Uwe Schwenker vielsagend zum erneuten TV-Boykott bei Handball-Großereignissen: "Kein Kommentar."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 19.4.2002)

2. Aktualisierung vom 19.4.

Der THW bangt um den Einsatz von Morten Bjerre, der vor dem Mindenspiel mit einer fiebrigen Grippe ausfiel. Dem Dänen ging's gestern nach Infusionsbehandlung zeitweilig wieder besser, abends sah es dann aber doch wieder so aus, als ob sein Einsatz gegen Barcelona stark gefährdet wäre. Noka Serdarusic hofft dennoch darauf, daß Bjerre nach weiterer Behandlung Staffan Olsson zumindest ein wenig entlasten kann.

Das Spiel von Barcelona hat sich nach Meinung von Noka Serdarusic nicht stark verändert. Barca setzt weiter auf die bekannten Stützen Barrufet, Svensson, Masip, Nagy, Ortega, Guijosa, Xepkin und O'Callaghan. Der Abgang von Lozano ist durch den Zugang des jungen spanischen Nationalspielers Entrerrios kompensiert worden. Zudem hat Trainer Rivera mit dem ungestümen Jugoslawen Bojinovic eine gefährliche Alternative im linken Rückraum. Den zweiten jugoslawischen Neuzugang, Lapcevic, schätzt Serdarusic eher als Abwehrspezialisten ein. Ob der Neuzugang auf Linksaußen, Mathias Franzen, eingesetzt wird, ist unklar. Der Schwede hat als Nummer eins auf der Außenposition den Welthandballer von 1999, Rafael Guijosa, vor sich. Franzen ist aber auch in der Abwehr vielseitig einsetzbar. Der rechte Rückraum ist mit Nagy natürlich brandgefährlich, zudem kann Rechtsaußen Ortega ebenfalls im rechten Rückraum spielen und ist gerade in 1:1-Aktionen giftig und stark. Um sich auf den Barca-Rückraum mit Nagy einzustellen, hat der THW schon in Minden mit einer eher defensiven 6:0-Deckung agiert. Als zweite Deckungsvariante gegen Barca wäre ein 3:2:1-System vorstellbar, allerdings spricht die individuelle Stärke von Masip und Entrerrios laut Serdarusic eher gegen eine solche Variante.

Auf ein Wunschergebnis gegen Barcelona will THW-Trainer Serdarusic sich nicht festlegen. Ein Polster von vier, fünf Toren könne aus psychologischen Gründen fast gefährlicher sein, als ein knapper Sieg. "Wenn man nur zwei Tore vor ist, spielt man auch in Barcelona voll auf Sieg", erklärt der THW-Coach. Zuallererst gehe es jedoch darum, das Spiel überhaupt zu gewinnen, und das sei gegen eine solche Mannschaft nicht einfach. Hoffnung gibt dem Trainer jedoch die stark aufsteigende Formkurve seiner Zebras. Gegen Minden war die Leistung schon stark und sehr engagiert, "gegen Barcelona gibt's natürlich noch einen weiteren Schub."

Wichtig ist für den THW-Trainer, wie seine Mannschaft ins Spiel hineinfinden wird. Er setzt dabei auch auf die Unterstützung des Kieler Publikums, denn in Barcelona im Palau Blaugrana wird sein Team und möglicherweise auch die Unparteiischen sicher auch vom lautstarken FCB-Anhang unter Druck gesetzt werden.

3. Aktualisierung vom 19.4.

Barcelonas Trainer Valero Rivera sieht in der spanischen Sportzeitung "Marca" das Duell zwischen Barcelona und dem THW als würdiges Endspiel um den EHF-Pokal an. "Ohne Zweifel, denn im letzten Jahr war es das Halbfinale der Champions League und im Jahr zuvor das Finale."

Rivera hofft auf den Einsatz der angeschlagenen Spieler Xepkin (linker Knöchel) und Franzen (rechtes Bein). Könnte Xepkin, der bis Mitte dieser Woche nicht voll trainieren konnte, nicht auflaufen, würde Barcelona die Achse Masip - Xepkin als taktisches Mittel verlieren.

Der Barca-Trainer, der ausgeglichene Finalspiele erwartet, gibt zu, daß es in Kiel in dieser Saison "normaler" gelaufen ist, als bei seinem Team. Deshalb könne der THW auch mit mehr Ruhe in die Finalspiele gehen, weil Kiel - im Gegensatz zu Barcelona - auch noch Chancen auf die Meisterschaft habe.

"Es ist klar, daß wir in dieser Saison nicht unsere normale Leistung gezeigt haben", sagt Rivera und nennt vor allem die fünf Minuspunkte in eigener Halle, die seinem Team die Meisterschaftschancen verdarben. In den Finalspielen werde man sehen, welche Mannschaft besser sei. Auf keinen Fall wolle man in der Ostseehalle versuchen, nur mit wenigen Toren zu verlieren. Barcelona reise nach Kiel, um zu gewinnen.

Daß Barcelona das Rückspiel in eigener Halle bestreiten kann, sieht Rivera als Vorteil an. Falls es zum Ende des Rückspiels noch ausgeglichen sei, was Rivera erwartet, sei es besser, die letzten Minuten mit den eigenen Fans im Rücken spielen zu können.

Daß Lozano einer der Top-Scorer des THW ist (siehe auch Torstatistik), wundert Rivera wenig, denn Lozano, der ein guter Werfer und guter Spieler sei, sei schon in Barcelona, wo er im Gegensatz zum THW nur halb so oft zum Einsatz kam, einer der Haupttorschützen gewesen. Es sei logisch und normal, daß Lozano besonders motiviert gegen seine alte Mannschaft sei.

Seit Portland San Antonio im Palau Blaugrana gewann und damit die Meisterschaftschancen der Azulgrana zerstörte, hat der EHF-Pokal laut El Mundo Deportivo höchste Priorität für Rivera und Barcelona. Seit einem Monat arbeite man nur auf diesen Titel hin.

Demetrio Lozano freut sich gegenüber El Mundo Deportivo auf das Duell: "Es wird ein Spiel gegen große Freunde und außerordentliche Spieler sein." Über das Internet verfolgt der Neu-Kieler die spanische Liga und weiß, daß Barca - ohne Chance auf den spanischen Titel - nun noch gefährlicher im Finale sein dürfte. Als Gastspieler im Palau Blaugrana aufzulaufen, wird für Demetrio Lozano ein besonderer Anreiz sein.

82 Prozent der spanischen Fans glauben laut einer Internetumfrage von El Mundo Deportivo an Barcas Titelgewinn. Die Teilnehmer unserer Umfrage sehen den THW mit 69 Prozent vorn.

Aktualisierung vom 20.4.

THW will Barcelonas Stakkato bremsen
Aus den Kieler Nachrichten vom 20.4.2002:

Die gute Nachricht für viele THW-Fans vorweg: Beide Finalspiele des EHF-Pokals gegen den FC Barcelona überträgt THW-Medienpartner NDR live im regionalen Fenster, sprich in Schleswig-Holstein. Wer also heute nicht in der Ostseehalle (15 Uhr) dabei sein kann (es gibt noch Karten) und sich auch den Trip nach Katalonien am nächsten Sonntag (18.30 Uhr) verkneift, kann per Antenne oder Kabel-TV in der ersten Reihe sitzen. Manager Uwe Schwenker sagte: "Wer die Bedeutung des Handballs hier zu Lande kennt, der kann sich vorstellen, wie groß meine Freude ist. Außerdem kommt so zu den 9000 Fans in der Ostseehalle noch ein Vielfaches hinzu. Wir hoffen, dass diese Unterstützung hilft, unser Barcelona-Syndrom abzulegen."

In den Kadern der beiden Vorzeige-Klubs hat sich Einiges getan. Und es geht nicht mehr um die Champions-League-Krone, aber die Grundvoraussetzungen ähneln den "Syndromen" der Vorjahre. Der THW muss erneut in der Ostseehalle vorlegen. Barcelonas erste Sieben ist nur auf einer Position verändert. Auch mit Entrerrios anstelle von Lozano im linken Rückraum haben die "Azulgrana" (Blau-Scharlachrot) an ihrem Stakkato-Stil festgehalten. "Die zweite Welle hat ungeheuren Dampf. Da explodieren Sie. Wenn man dann die ersten zehn Sekunden eines Angriffs überstanden hat, ist schon viel gewonnen", weiß THW-Coach Noka Serdarusic um die einzigartige Stärke des Gegners. Serdarusic, dem Morten Bjerre (Grippe) kaum helfen kann, fürchtet vor allem, dass seine strapazierten Schützlinge kräftemäßig nicht mit den in der Liga oft unterforderten Gästen mithalten könnten.

Barca-Trainer Valero Rivera, der Linksaußen Mathias Franzen gar nicht erst mit in den Norden gebracht hat und noch um den Einsatz von Kreisläufer Xepkin (Knöchelverletzung) bangt, zeigte im Vorfeld viel Respekt und forderte zwei "große" Spiele von seiner Mannschaft. An den Pfeifen agieren heute die norwegischen Unparteiischen Oie/Hogsnes.

(Von Jens Kunkel, aus den Kieler Nachrichten vom 19.4.2002)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Stimmen vor dem Spiel:

Barca-Trainer Valero Rivera:
Kiel hat hochklassige Mannschaften ausgeschaltet. Aber auch uns hat man nichts geschenkt.

Kiel spielt auswärts genauso wie zu Hause, und deshalb wird es für uns sehr schwer, das Hinspiel zu gewinnen. Kiel hat in dieser Saison erst einmal in eigener Halle verloren. Wir fahren mit Hoffnung dorthin, denn ein Sieg ist dennoch nicht ausgeschlossen.

(Siehe ausführlichen Bericht.)
THW-Trainer Noka Serdarusic:
Gegen Barcelona wird jeder Spieler für zweimal eine Stunde all seine Schmerzen vergessen und sein Allerbestes geben. Es kommt auf diese zwei Stunden an. Ich bin mir sehr sicher, dass meine Mannschaft hochmotiviert und engagiert ins Spiel gehen wird.

Genauso wie der FC Barcelona unter die Räder geraten könnte, kann es auch umgekehrt sein. Wenn Spitzenmannschaften aufeinander treffen, ist alles ist möglich.

Barca ist nicht mehr ganz die Mannschaft der vorangegangenen Jahre. Barca hat zwei, drei Neuzugänge: einen Schweden auf Linksaußen und einen Jugoslawen im linken Rückraum. Ansonsten aber ist die Mannschaft im Wesentlichen unverändert geblieben. Allerdings hatte Barcelona einen schlechten Start in die Saison und danach ein paar Unruhen und spielt inzwischen auch nicht mehr um die spanische Meisterschaft. Sie präsentieren sich momentan nicht mehr ganz so kompakt, wie wir es in der Vergangenheit gewohnt waren.

In jedem Fall aber werden es zwei sehr schöne Spiele. Aber selbst als Trainer weiß ich nicht, wie sie werden. Wenn ich es wüsste, würde ich mein Geld mit Wetten verdienen und nicht mit diesem Stress.

Wenn der Gegner FC Barcelona heißt, muss man ganz einfach heiß auf ein solches Endspiel sein.

(Siehe das komplette Interview unter "Was wäre wohl gewesen, wenn..." - Noka Serdarusic im Interview.)
THW-Manager Uwe Schwenker:
Das Spiel gegen Minden hat uns Selbstbewußtsein für Barcelona gegeben. Wir hoffen dennoch auf eine große Zuschauerunterstützung als achter Mann, denn gegen Barcelona darf man nicht einmal zehn Minuten nachlassen.
THW-Kreisläufer Magnus Wislander:
Gegen Barcelona sind es immer tolle Spiele, das Ergebnis ist total offen. Es ist die Nummer eins in Europa, jeder freut sich auf diese Spiele.
THW-Torhüter Mattias Andersson:
In diesem Spiel kommt noch ein gewisses Extra hinzu.

Barcelona ist ein sehr gutes, komplettes Team gespickt mit vielen Weltklassespielern. Es besteht aus einer guten Mischung älterer und jüngerer Spieler. In vielen Dingen ist der FC Barcelona mit unserer Mannschaft vergleichbar.

Ich erwarte zwei sehr enge, knappe Spiele. Beide Mannschaften werden bis zur letzten Sekunde um den Sieg kämpfen.

(Siehe auch Andersson und Lozano vor dem Duell mit ihrem Ex-Klub.)
THW-Rückraumspieler Demetrio Lozano:
Selbstverständlich wollen wir den EHF-Cup jetzt auch holen. Im dritten Anlauf könnte es gegen Barca endlich klappen. Aber um das zu schaffen, müssen wir 120 Minuten Vollgas geben.

Barcelona ist und wird immer eine Siegermannschaft bleiben. Aber es ist sehr schwer für eine Mannschaft, immer alles zu gewinnen. Derzeit muss Barca einen Umbruch vollziehen, und das braucht natürlich seine Zeit.

(Siehe auch Andersson und Lozano vor dem Duell mit ihrem Ex-Klub.)

 

Der Weg von Barcelona ins Finale:

Hin Rück
1/16-Finale: FC Barcelona (ESP) - Haukar Hafnarfjördur (ISL) : 39:29 30:28
Achtelfinale: TSV St. Otmar St. Gallen (SUI) - FC Barcelona (ESP) : 23:31 28:41
Viertelfinale: FC Barcelona (ESP) - Drammen HK (NOR) : 39:30 27:24
Halbfinale: FC Barcelona (ESP) - BM. Galdar (ESP) : 41:23 (23:10) 33:32 (15:16)

Siehe auch EHF-Pokal.

 

Die bisherigen Duelle:

SaisonDatumTypBegegnungErgebnisGUVBemerkung
/Links
HA
99/0022.04.2000 CL: Finale, Hinspiel  THW Kiel - FC Barcelona   28:25 (15:14)  G Bericht
99/0029.04.2000 CL: Finale, Rückspiel  FC Barcelona - THW Kiel   29:24 (15:12)  V Bericht
00/0125.03.2001 CL: Halbfinale, Hinspiel  THW Kiel - FC Barcelona   28:24 (12:11)  G Bericht
00/0131.03.2001 CL: Halbfinale, Rückspiel  FC Barcelona - THW Kiel   33:28 (14:11)  V Bericht

Siehe auch Gegnerdaten FC Barcelona.

 

Kurzumfrage:

 

Oddset-Quote:

ODDSET-Quote:
Sieg THW:1,25
Unentschieden:5,80
Sieg Barcelona:3,65
Oddset spielen!

 

Radio- und Internet-Tips:


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