31.03.-02.04.2001 - Letzte Aktualisierung: 02.04.2001 | Champions League |
Update #5 |
Nenad Perunicic trifft zum 1:0. Er war mit 9 Toren bester Werfer des THW. |
8. Minute, 5:3 für den THW, Rivera nimmt eine Auszeit. |
Xepkin scheiterte auf der Gegenseite an Ege, doch der bis dahin fehlerlose Perunicic konnte Svensson nicht überwinden. Nachdem Barcelona nach Schrittfehler Nagy wieder den Ball verlor, vergab der THW erneut die Chance zur Führung, Jacobsen, der in der ersten Halbzeit unsicher wirkte, scheiterte an Svensson. Auf der Gegenseite konnte Steinar Ege ebenso parieren, hielt sogar einen folgenden Siebenmeter, doch der THW leistete sich einen unnötigen Ballverlust und die "Azulgrana" gingen durch Gegenstoßtreffer von Guijosa wieder in Führung (7:6, 18.).
20. Minute: Lozano trifft zum 8:8. Der Spanier war mit 10 Toren bester Schütze der Partie. |
Alles schien für den THW nach Plan zu laufen, doch wieder war es ein unnötiger Ballverlust, der Barcelona zum Torerfolg verhalf. Cavar besorgte per Zweiter Welle mit dem 12:10 (24.) die erste Zwei-Tore-Führung für den Titelverteidiger, doch Wislander hielt mit dem 11:12 vom Kreis zunächst Anschluß. Nach einigen Fehlversuchen auf beiden Seiten (Xepkin vorbei, Olsson Fehlpaß, Nagy vorbei, Perunicic scheitert an Svensson) beendete Nagy dann mit dem 13:11 die Torflaute. Der zeitweise für Olsson im Angriff eingesetzte Bjerre versuchte dann gegen Svensson sein Glück, traf aber ebenfalls nicht und Lozano traf im Gegenzug aus dem Rückraum zum 14:11-Pausenstand. Inzwischen waren neben Bjerre (9. bis ca. 20., 27. bis 30.) auch Jonas Ernelind (21. bis 30., für Martin Schmidt) und Axel Geerken (ab 29.) ins Spiel gekommen. Geerkens Vorgänger Ege hatte sich trotz eines gehaltenen Strafwurfes insgesamt glücklos gezeigt, Gegenüber Tomas Svensson stach die THW-Torhüter deutlich aus.
Nach Wiederanpfiff legte Barcelona los wie die Feuerwehr, nutzte eine Zeitstrafe gegen Perunicic zur 17:11-Führung (35.) aus, dem THW drohten die Felle davonzuschwimmen. Nachdem Nenad seine Zeitstrafe abgesessen hatte, hielt er den THW mit seunem Tor zum 12:17 (35.) im Spiel. Die nächste Unterzahl-Situation (Wislander) überstand der THW schadloser, auch dank eines guten Einstandes von Geerken, der in dieser Phase zwei Bälle halten konnte, später dann aber ebenso wenig anfassen konnte, wie sein norwegischer Vorgänger.
41. Minute: Xepkin foult Perunicic brutal. |
Doch die fehlende Fairness brachte den Gastgebern keinen Vorteil, stattdessen traf Lövgren vom Kreis zum 16:18-Anschluß (42.) und Jacobsen hielt nach tollem Anspiel von Schwenke mit seinem Außentreffer zum 17:19 (44.) den ausreichenden Zwei-Tore-Rückstand aufrecht. Nachdem 20:17 durch Ortega sah Schwenke dann von den ansonsten sehr souverän auftretenden Schiedsrichtern Nachevski / Nachevski aus Mazedonien aus unklaren Gründen eine Zeitstrafe und Barcelona nutzte in Überzahl nach Olsson-Fehlpaß die Gunst der Minute und zog durch zwei Tore von Lozano auf 22:17 (47.) davon.
53. Minute: Lövgren verkürzt per Einzelaktion zum 22:27. |
Beim Stand von 30:23 (56.) glaubte wohl kein THW-Anhänger mehr, daß noch was gehen würde, aber Barca zeigte ebenso Nerven wie der THW: Demetrio Lozano, der mit zehn Toren bester Werfer des Spiels war, scheiterte nach dem 24:30-Anschluß von Lövgren am nun wieder im Kieler Kasten stehenden Ege, Nenad Perunicic traf per Gegenstoß zum 25:30 und Barcas Kapitän David Barrufet, in der 52. Minute in das katalanische Gehäuse gekommen, sah nach einer Diskussion mit dem Montenegriner eine Zeitstrafe. Noch standen 170 Sekunden Spielzeit auf der Hallenuhr, der katalanische Trainer nahm eine Auszeit. Inzwischen hätte dem THW ja auch eine Vier-Tore-Niederlage für's Weiterkommen gereicht, hatte man im Hinspiel doch nur 24 Tore kassiert.
60. Minute: Jacobsen macht das 27:33. |
Jubel bei Barcelona. |
Im zweiten Halbfinale gewann
Portland San Antonio bei Pivovarna Celje Lasko mit 32:29.
Somit kommt es zwischen San Antonio und
Barcelona zu einem rein spanischen
Finale.
Noka Serdarusic: "Wir haben alles auf eine Karte gesetzt." |
Wir sind wieder raus, wir bleiben wieder ohne Pokal, obwohl wir bis zur letzten Sekunde die Chance hatten, denn bei 32:28 wären wir weiter gewesen. Wir haben in der letzten Minute versucht, mit einer 4:2-Deckung in Ballbesitz zu kommen, haben dann aber das 33. Tor kassiert und da war klar, daß wir raus sind.[Frage: Ist das Ihr schlimmster Moment?]
Nein, letztes Jahr in Barcelona war es schlimmer als heute, letztes Jahr waren wir im Finale. Wir haben letztes Jahr noch besser Handball gespielt und trotzdem den Pokal nicht gewonnen. Das war sicherlich ein schlimmeres Spiel als heute.[Frage: Gibt es eine Begründung für das Ausscheiden?]
Natürlich. Wenn man sieht, wieviele Tore wir in der zweiten Halbzeit kassiert haben, wenn man sieht, daß wir besonders bei der Zweiten Welle durch Cavar und Lozano nicht konsequent genug herangegangen sind... Da ist man nicht rausgegangen. Es wäre sicherlich falsch zu sagen, man hat sich versteckt, aber da hätte man sicherlich härter zupacken müssen, um hier in der Hölle zu überstehen. Man hat gesehen, als Nenad Perunicic eine tausendprozentige Chance hat und ein Tor macht, schlägt ihm Xepkin voll in den Magen und haut ihn um. Perunicic war dann erst einmal raus, mußte sich zweimal übergeben. So spielt Barcelona eben zu Hause. Ich sage nicht, daß man auch so spielen sollte, aber man muß stärker dagegen halten.[Frage: Stimmung auf dem Nullpunkt?]
Natürlich, wenn man sieht, wie es zuletzt bei uns lief. Wir haben alles auf eine Karte gesetzt, uns konzentriert, uns geschworen, daß wir ins Finale kommen und den Pokal holen, aber das hat nicht geklappt.
Barcelona war über beide Spiele gesehen nicht das bessere Team, nur das glücklichere. Wir haben über 60 Minuten einen großen Kampf geliefert.Das ist für uns zwar nicht das Ende aller Träume, aber natürlich ein herber Rückschlag. Wirtschaftlich können wir sicher eine Saison ohne europäischen Wettbewerb verkraften, aber fürs Image ist das nicht gut.
Wir werden jetzt im nächsten Jahr Luft holen und danach neu angreifen.
Wir hätten es schaffen können, stehen jetzt aber mit leeren Händen da. Jetzt steht ein "Break" bevor, der auch unsere "alten Schweden" betreffen müßte. Aber die Vereinskultur verbietet es. Die Erfolge der Vergangenheit haben wir in erster Linie Magnus Wislander und Staffan Olsson zu verdanken. Wir freuen uns auf ein weiteres Jahr mit den beiden, die zudem immer noch Spitzenleistungen bringen. Im nächsten Jahr erwarte ich sie noch besser, weil viel weniger Spiele zu absolvieren sind. Wir bemühen uns zudem um zwei weitere starke Spieler. Namen kann ich noch nicht nennen. Wir werden jetzt ein Jahr Luft holen und sind dann wieder dabei.
Wir sind am Boden, aber wir werden wieder aufstehen.
Es ist schon ein komisches Gefühl, in diesem Jahr vollkommen mit leeren Händen dazustehen.Das Ausscheid trifft mich noch härter als die Niederlage im letzten Jahr. Wir hatten es erneut in der Hand. Wir haben heute einen Kinnhaken verpaßt bekommen, sind zu Boden gegangen, werden aber wieder aufstehen.
Wir müssen jetzt unseren Akku aufladen, um die Saison vernünftig über die Bühne zu bringen. Viele sprechen mich darauf an, daß ich zum Welthandballer des Jahres gewählt werden könnte. Irgendwie fühle ich mich nicht wohl dabei. Meine besten Spiele habe ich mit Schweden gemacht, während es im THW-Trikot nicht so gut lief. Es ist eine Sch...-Saison.
Schade, es hat nicht sollen sein. Ein dickes Kompliment muß ich Nenad Perunicic machen. Nenad hat alles gegeben und viel Herz gezeigt. Nach dem Ellbogencheck von Xepkin auf den Solarplexus habe ich ihn in die Kabine gebracht. Dort mußte er sich zweimal übergeben. Ich habe ihm eine Ruhepause verordnet. Aber Nenad war nicht zu halten, er wollte sofort wieder zurück ins Geschehen und der Mannschaft helfen. Großes Kompliment.
In der ersten Halbzeit war es nicht so gut von mir, allerdings ist es auch schwer, gegen einen Weltklassetorwart wie Svensson aus schlechtem Winkel Tore zu erzielen. Ich muß zugeben, daß ich in den letzten Wochen nicht gut gespielt habe. Wenn man dann zu Beginn gleich verschießt, kommt das Selbstvertrauen nicht auf die Beine.
Das war ein wichtiger Sieg in einem sehr engen Match. Lozano und Xepkin haben zwar sehr gut gespielt, aber die Mannschaft steht über allem, die hat gesiegt.
Letztlich haben uns unsere Fans mit ihrer Unterstützung die zweite Luft verschafft. Ich denke, das war heute das vorweggenommene Endspiel mit uns als glücklichem Sieger.
(31.03.-02.04.2001) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |